Siemens & Halske A.g.
År: 1914
Forlag: Meisenbach Riffarth & Co.
Sted: Berlin-Schöneberg
Sider: 247
UDK: 061.5(43) Sie
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Oster. Siemens -
Sch u ckert-Werke
nach zwei selbständigen Werken, die auf einem in Leopoldau bei Wien —
jetzt Wien XXI, Siemensstraße 88 — erworbenen Grundstück errichtet wurden.
Wie bereits bemerkt, wurden im Jahre 1904 die Starkstromabteilungen
des Wiener Werkes der Siemens & Halske A.-G. mit den Österreichischen
Schlickert-Werken vereinigt. Diese Gesellschaft war aus der im Jahre 1884
gegründeten Kommanditgesellschaft Kremenezky, Mayer & Co. entstanden,
die im Jahre 1896 von der E. A. vorm. Schlickert & Co. in Nürnberg er-
worben und im folgenden Jahre zu der österreichischen Aktiengesellschaft
„Österreichische Schlickert-Werke“ umgewandelt wurde. Für die Entwick-
lung dieser Firma war es von besonderer Bedeutung, daß sie im Jahre 1900
den Auftrag auf die Ausführung der gesamten großen Elektrizitätswerke der
Gemeinde Wien für Licht- und Bahnbetrieb erhielt. Die Gesellschaft errichtete
im Jahre 1899 in der Engerthstraße in Wien ein neues Werk, das im Jahre 1904
zusammen mit der oben erwähnten Maschinenfabrik von Siemens & Halske
Leopoldau in den Besitz der Österreichischen Siemens-Schuckert-Werke
überging.
Im Jahre 1908 machten die Österreichischen Siemens-Schuckert-Werke
die ihnen vertraglich zustehende Option auf die Siemens’sche Kabelfabrik
Leopoldau geltend, die seither einen Teil der Österreichischen Siemens-
Schuckert-Werke bildet, aber noch unter der Bezeichnung „Siemens & Halske
Kabelwerk Wien“, unter der das Werk in weiten Kreisen bekannt ge-
worden ist, geführt wird.
Die Österreichischen Siemens-Schuckert-Werke stellen das bei weitem
größte und bedeutendste elektrotechnische Unternehmen der Monarchie dar.
Wie in Deutschland, so erwies sich auch in Österreich die Fusion als außer-
ordentlich fruchtbar. Dies zeigt sich deutlich in der Steigerung der Jahres-
produktion an elektrischen Maschinen, die im Jahre 1904 50000 Kilowatt
betrug, und im Jahre 1913 den Betrag von 310000 Kilowatt erreichte. Dieser
Erfolg ist um so bemerkenswerter, als in Österreich bei der beschränkten
Anzahl von Großstädten die Gelegenheit zum Bau großer städtischer Zentralen
verhältnismäßig gering ist und für den Elektromotor noch keine solche aus-
gedehnte Verwendungsmöglichkeit vorliegt wie beispielsweise in Deutschland.
Unter den Lieferungen an öffentliche Elektrizitätswerke sind besonders
die von der Gesellschaft gebauten Turbogeneratoren hervorzuheben. Bereits
im Jahre 1904, als der Bau dieser Maschinen sich noch im ersten Entwick-
lungsstadium befand, nahm die Firma für die Zentrale Simmering der
Gemeinde Wien solche Maschinen für Leistungen von 7000 kVA in Auftrag.
Seitdem hat sie für diese Kraftstation, die in einer in Europa fast einzig
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