Siemens & Halske A.g.
År: 1914
Forlag: Meisenbach Riffarth & Co.
Sted: Berlin-Schöneberg
Sider: 247
UDK: 061.5(43) Sie
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Glühlampenwerk
Die epochemachende Bedeutung der Tantallampe liegt darin, daß sie zu
einer Reihe weiterer bedeutungsvoller Erfindungen die Anregung gab. Ab-
gesehen davon, daß die Bestrebungen, Glühlampen mit geringem Energie-
verbrauch zu schaffen, außerordentlich gefördert wurden, hatte die Einführung
der Tantallampe im besonderen noch die Bedeutung, daß sie die Ara der Metall-
fadenlampen mit gezogenem Leuchtdraht einleitete. Das Glühlampenwerk
der Siemens & Halske A.-G. war das erste, das auf dem betretenen Wege weiter-
schritt, indem es im Jahre 1910 die Wotanlampe auf den Markt brachte. Diese
besitzt einen Leuchtfaden aus Wolfram-Metall, der im Gegensatz zu den übrigen,
damals auf dem Markt befindlichen Wolframlampen nicht aus einer Paste ge-
spritzt, und im Glühofen gesintert ist, sondern wie bei der Tantallampe, aus ge-
zogenem Metall besteht. Allerdings geschah die Herstellung dieses Drahtes
zunächst noch nicht durch direktes Ziehen des Wolframs, sondern auf dem
Umwege über eine Legierung von 90 bis 95°/o Wolfram und 10 bis 5% Nickel.
Durch die Bezeichnung „Wotanlampe“ wird zum Ausdruck gebracht, daß
es sich um eine Wolframlampe handelt, in welcher der Leuchtdraht wie bei
den Tantallampen als ein zusammenhängender Draht im Zickzack über ein
Hakengestell gewickelt ist. Mit den Wotanlampen wurde eine Ökonomie
von etwa 1 Watt/Kerze, bei Kerzenstärken über 200 auch eine Ökonomie
von 0,8 Watt/Kerze, wie sie bei den übrigen Wolframlampen erreicht wurde,
auch unter Verwendung eines gezogenen Drahtes erzielt. In neuerer Zeit
wird der Leuchtdraht der Wotanlampen nach einem besonderen Verfahren
gezogen, das in Amerika von der General Electric Comp. ausgebildet und
der Firma Siemens & Halske durch Patentaustausch zugänglich geworden ist.
Nach diesem Verfahren ist es möglich, das Wolfram direkt, ohne Zusätze,
zu verarbeiten und einen Faden zu erzielen, der auch nach längerem Brennen
seine ursprüngliche Festigkeit im Wesentlichen beibehält.
Einen weiteren großen Fortschritt bildet die ebenfalls aus Amerika von
der General Electric Comp. übernommene Fabrikation von V2 Watt-Lampen
deren Leuchtdraht sich statt in der Luftleere in einem indifferenten Gase, wie
z. B. Stickstoff, befindet. Sie werden vorläufig für Energieaufnahmen von
150 bis 1500 Watt und für Spannungen bis 260 Volt hergestellt. Diese
Lampen, von denen eine große Anzahl bereits im Herbst 1913 auf dem
Markte war, haben sich seither in der Praxis auf das Beste bewährt. Im
Jahre 1915 folgten diesen hochkerzigen Lampen mit Gasfüllung auch niedrig-
kerzige Typen für 25—100 Watt, die sich dank ihrer geringeren Abmessungen
und gefälligen Form, ihres geringen Energieverbrauchs und vor allem durch
ihr angenehmes, weisses Licht, unter der Bezeichnung „Wotan-G“ schnell
eingeführt haben.
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