Siemens & Halske A.g.
År: 1914
Forlag: Meisenbach Riffarth & Co.
Sted: Berlin-Schöneberg
Sider: 247
UDK: 061.5(43) Sie
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Ch ar Iotten b urger
Werk
einer Gesamtlange von 135 m an der nach der Franklinstraße gelegenen Quer-
seite vorbereitende Abteilungen, wie Dreherei, Hobelei, Bohrerei und
Stanzerei, sowie die Werkstätten zum Einkitten der Porzellanisolatoren usw.
Daran schließt sich die große Montagewerkstatt für Ölschalter und das Prüf-
und Versuchsfeld für Hochspannungsapparate und endlich an der anderen
Querseite der Bau von Schalttafeln und Schaltzellen.
Der von den übrigen Werkstätten getrennte Hallenbau für Nieder-
spannungsapparate enthält bei einer Länge von 120 m zu ebener Erde zu-
nächst die Fabrikation von automatischen Schaltern, dann das Nieder-
spannungsprüffeld und endlich den Bau von Zellenschaltern und großen
Widerstanden. Auf den Galerien hat die Fabrikation von Fahrschaltern und
von Kran- und Aufzugsapparaten ihren Platz gefunden.
Obwohl in einem Werk, das auf eine 30 jährige Geschichte zurücksieht,
die „Überwindung des Raumes“ schwieriger zu erreichen ist als bei neuen
Industriebauten, so ist es doch gelungen, durch zweckmäßige Verteilung der
Werkstätten die Transportarbeit auf das geringste Maß herabzusetzen.
Besondere Aufgaben erwuchsen dem Werk durch die Vielseitigkeit der
Fabrikation. Zu den Schaltapparaten gehören neben den kleinen und
kleinsten Apparaten, die in ihrer verwickelten Zusammensetzung als Mechaniker-
Arbeit anzusehen sind, die schweren Konstruktionen der Ölschalter, die viel-
fach durch besondere Hilfsmotoren gesteuert werden und schon in das Gebiet
des Elektromaschinenbaues hinübergreifen. Wenn es gelang, trotz dieser
Vielseitigkeit der Arbeitsgebiete alle die verschiedenen Abteilungen des
Werkes zu einheitlichem Wirken zusammenzufassen, so ist dies in erster
Lime den überall zur Durchführung gebrachten Grundsätzen der Massen-
fabrikation zu verdanken. Diese Grundsätze, die für die Starkstromfabrikation
vom Charlottenburger Werk in grundlegender Weise durchgebildet wurden,
sind dann von den sämtlichen Werken, die vom Charlottenburger Werk ab-
gezweigt wurden, übernommen und dort entsprechend der größeren Speziali-
sierung der Fabrikation noch umfassender durchgeführt.
Als Kennzeichen der Massenfabrikation sehen wir im Charlottenburger
Werk eine weitgehende Unterteilung der Arbeit, die Verwendung von auto-
matischen und halbautomatischen Werkzeugmaschinen, ferner die vollständige
Trennung der Fabrikation der Einzelteile von der Montage, die Zwischen-
schaltung von Revisionsstellen und Teillägern zwischen vorbereitenden Werk-
stätten und Montageabteilungen und die Sicherung der äußersten Überein-
stimmung aller Einzelteile mit Hilfe von Toleranzmaßen.
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