Siemens & Halske A.g.
År: 1914
Forlag: Meisenbach Riffarth & Co.
Sted: Berlin-Schöneberg
Sider: 247
UDK: 061.5(43) Sie
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Klein b a uwerk
ängst schon hatte sich das Bedürfnis geltend gemacht, die
zum Arbeitsgebiete des Charlottenburger Werkes gehörende
Fabrikation von Installationsmaterialien, die dem großen Be-
darf entsprechend als Massenwaren hergestellt wurden, in
ein eigenes Fabrikgebäude zu überführen.
Alsdann im Zusammenhang mit der Erfindung der strom-
sparenden Metallfadenlampen und der wachsenden Ausdehnung der Über-
landzentralen eine zunehmende Verwendung der elektrischen Energie und
damit abermals ein stark wachsender Bedarf an Installationsmaterialien einsetzte,
siedelte im Jahre 1906 die Fabrikation nach dem mittlerweile neuerbauten
eigenen Gebäude, dem Kleinbauwerk in der jetzigen Siemensstadt, über.
Den von Jahr zu Jahr steigenden Ansprüchen, die an die Leistungsfähigkeit
des Kleinbauwerkes gestellt wurden, trugen umfangreiche Erweiterungsbauten
Rechnung. Das Werk besitzt jetzt eine bebaute Fläche von 10300 qm und in
seinen fünf Stockwerken eine gesamte nutzbare Fläche von 45500 qm.
Die Fabrikation umfaßt hauptsächlich die Herstellung von Sicherungen,
Schaltern, Fassungen, Pescheirohren, Blitzschutzvorrichtungen, Glühlampen-
armaturen und Bogenlampen.
Auf dem Gebiete der Schmelzsicherungen, dem wichstigsten Zweige
der elektrischen Verteilung, sind in den letzten Jahren die größten Fortschritte
zu verzeichnen gewesen. Die früher gebräuchlichen Patronen entsprachen
den Forderungen der Betriebssicherheit und Unverwechselbarkeit nicht in
ausreichender Weise, so daß das Verlangen nach einer vollkommenen
Konstruktion immer dringender wurde. Bei den auf die Durchbildung eines
zuverlässigen Sicherungssystems gerichteten Bestrebungen übernahm das
Kleinbauwerk die Führung. In dem Diazedsystem, bei welchem die Schraub-
stöpsel aus zwei Teilen, dem Stöpselkopf und der Patrone, bestehen und
mit Durchmesserabstufungen für die Stromstärken und mit Längenabstufungen
für die Spannungen versehen sind, schuf das Kleinbauwerk eine Konstruktion,
die in bezug auf Kurzschlußsicherheit, Betriebssicherheit, Unverwechselbarkeit,
richtige Abschmelzstromstärke und sichere Isolation den strengsten An-
forderungen genügt. In diesem System ist außerdem die Ausführung von
Sicherungen für große Stromstärken bis zu 1200 Amp. und für hohe
Spannungen bis zu 1200 Volt möglich geworden.
Von allen maßgebenden Stellen, besonders vom Verband Deutscher Elektro-
techniker und derVereinigung der Elektrizitätswerke,sind die zweiteiligen Schraub-
stöpsel mit Durchmesserabstufungen als das beste Sicherungssystem anerkannt.
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