Siemens & Halske A.g.

Kleinbauwerk Ähnliche Fortschritte wie auf dem Gebiete der Sicherungen wurden im Schalterbau durch die Einführung der Zetaschalter erzielt, bei denen der Schaltmechanismus in einem vom Schalterfuß leicht abnehmbaren Schalter- kopf untergebracht ist. Der Schalterfuß, der die Klemmen für das An- schließen der Leitungen und die Stifte zum Aufsetzen des Kopfes enthält, wird zunächst für sich allein montiert, und der Kopf mit dem Schaltmechanismus wird, erst nach beendeter Montage aufgesetzt. Eine ähnliche Konstruktion ist auch bei den Zetasteckdosen zur Anwendung gekommen. Den besonderen Anforderungen, die in rauhen, feuchten oder schlag- wettergefährlichen Betrieben an die Schalter gestellt werden, entsprach das Kleinbauwerk durch Einführung der Packetschalter, bei denen die einzelnen Schaltstellen durch Zwischenwände aus feuerfestem Material von einander getrennt sind. Bei Verwendung dieser Schalter in schlagwettergefährlichen Betrieben bleibt eine im Schalter auftretende Zündung auf das Innere des Schalters beschränkt, indem die feuerfesten Zwischenwände die Explosions- gase abkühlen und dadurch wie der Gazeschutz einer Davyschen Sicherheits- lampe wirken. Wie bei den Sicherungen, so wird auch bei den Schaltern jedes einzelne Stück einer Prüfung unterzogen, indem es auf richtigen Zusammenbau, Güte der Kontakte und Isolation untersucht wird. Eine besondere Kontrolle findet noch dadurch statt, daß aus Probestücken des für die Schalter zu- verwendenden Materials fertige Apparate zusammengebaut werden, die dann in einem von der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt erprobten Schalter- prüfapparat fortdauernd ein- und ausgeschaltet werden. Wenn der Schalter unbrauchbar wird, ehe die von den Normalien des Verbandes Deutscher Elektrotechniker vorgeschriebene Zahl von 5000 Schaltungen erreicht wird, gelangt das betreffende Material nicht zur Verwendung. Bei der konstruktiven Durchbildung der Schalter und Sicherungen wurde das Kleinbauwerk wesentlich unterstützt durch die Fortschritte, die in der Herstellung künstlicher Isoliermaterialien erzielt wurden, so vor allem durch die Leistungen der Porzellanfabriken, deren Erzeugnisse gerade in Deutsch- land zu einer hohen Stufe der Vollkommenheit gebracht sind. Besondere Aufgaben erwuchsen dem Kleinbauwerk dadurch, daß die Apparate entsprechend den am Ort der Verwendung vorliegenden Be- dingungen in der verschiedensten Ausführung zu liefern sind. So wurde das für Wohnräume bestimmte Installationsmaterial den modernen Ge- schmacksrichtungen angepaßt. Für Berg- und Hüttenwerke, chemische Fabriken, landwirtschaftliche Betriebe usw. wurden eigene Ausführungsformen 140