Siemens & Halske A.g.

År: 1914

Forlag: Meisenbach Riffarth & Co.

Sted: Berlin-Schöneberg

Sider: 247

UDK: 061.5(43) Sie

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Proto s-Automobile —as Automobilwerk der Siemens-Schuckertwerke, das unter der Firma „Protos-Automobile G. m. b. H.“ betrieben wird, g 1 liegt in Siemensstadt in unmittelbarer Nähe der übrigen 1 Fabrikanlagen des Siemens-Konzerns. Das Werk wurde im ersten Ausbau im Jahre 1905/06 errichtet und war zunächst J für den Bau elektrischer und benzin-elektrischer Wagen bestimmt. Als dann im Jahre 1908 auch die Fabrikation größerer Benzinmotor- Automobile aufgenommen werden sollte, übernahmen die Siemens-Schuckert- werke die Protos-Automobil- und Motorenfabrik, Reinickendorf, die durch den Sieg in der Weltfahrt New York-Paris in weiten Kreisen bekannt geworden war. Die Fabrikation im Automobilwerk wird von dem Grundsatz beherrscht, durch Verwendung besten Materials die äußerste Betriebssicherheit der Er- zeugnisse und die größte Widerstandsfähigkeit aller Teile zu erzielen. Dieser Grundsatz findet seinen hauptsächlichsten Ausdruck in den Laboratoriums- versuchen, bei denen Proben der zur Verwendung gelangenden Materialien einer genauen Prüfung unterworfen werden. Das Laboratorium, das einen be- sonderen Raum im Automobilwerk einnimmt, ist mit den modernsten Ma- schinen zur mechanischen und chemischen Untersuchung eingerichtet. In Uni- versalmaschinen werden an den verschiedenen Metallen und Legierungen Zug-, Druck- und Biegungsproben vorgenommen. Bei den Zugversuchen, die zur Bestimmung der Elektrizitätsgrenze und der Zerreissfestigkeit ausgeführt und mit Zugkräften bis zu 50 t vorgenommen werden, ergibt sich mit Hilfe von Spiegelablesung nach dem Verfahren von Bockendorf-Gauss eine Genauig- keit von 1/1000 %. Bei den Biegeprobenwerden die Metalle und Legierungen millionenmale hin- und hergebogen. In besonderen Maschinen wird die Widerstandsfähigkeit des Materials gegen Torsion gemessen. Mit Hilfe eines Fallgewichtes werden die neuerdings so wichtig gewordenen Kerbschlagproben vorgenommen, wobei die vom Fallgewicht geleistete Arbeit selbsttätig regi- striert wird. In Vibrationsapparaten wird der Widerstand gegen Erschütte- rungen festgestellt. Zur Bestimmung der Härte wird eine Stahlkugel auf das zu untersuchende Metall gedrückt und aus dem bleibenden Eindruck auf die Härte des Materials geschlossen. Die Lagermetalle werden in bezug auf Rei- bung und Abnutzung geprüft. Neben der Untersuchung auf mechanischem Wege geht das chemographische Verfahren einher. Hierzu werden glatt- geschliffene Schnittflächen der Metalle und Legierungen geätzt, wobei die Struktur und Zusammensetzung des Materials in Erscheinung tritt. Durch mikroskopische und mikrophotographische Beobachtung werden die Schnitt- flächen dann auf das Genaueste untersucht. Alles Material, das nicht den schärfsten Bedingungen entspricht, wird von der Verwendung ausgeschlossen. 166