Siemens & Halske A.g.
År: 1914
Forlag: Meisenbach Riffarth & Co.
Sted: Berlin-Schöneberg
Sider: 247
UDK: 061.5(43) Sie
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Nürnberger Werk
In den verschiedenen Abteilungen, die zu den Zähler-Eichräumen ge-
hören, werden allein 260 Angestellte beschäftigt. Dabei ist diese Zahl
in anbetracht der erheblichen Ansprüche, die an das Prüffeld gestellt
werden, nicht einmal hoch zu nennen, und nur der planvollen Organisation
der Arbeit und der vorzüglichen Schulung sämtlicher Hilfskräfte ist es zu
verdanken, daß täglich die außerordentliche Zahl von 1600 Zählern nach
ordnungsgemäßer Prüfung zur Ablieferung gelangt.
Scheinwerferbau.
Die erfolgreiche Arbeit, die das Nürnberger Werk auf dem Gebiete
der Scheinwerfer geleistet hat, beruht auf einem von der Firma Schlickert
durchgebildeten Verfahren, nach welchem die Spiegel für die Scheinwerfer
in der Weise geschliffen werden, daß das Schleifwerkzeug nach einer Parabel
geführt wird. Auf diese Weise gelang es, die Spiegel in einer bei techni-
schen Apparaten unerreichten Vollkommenheit herzustellen, die dem Werk
eine führende Stellung auf dem Gebiete des Scheinwerferbaues sicherte.
Die vom Nürnberger Werk gebauten Scheinwerfer haben in allen Ländern
der Welt und zwar vorwiegend auf den Schiffen der Kriegs- und Handels-
marine, auf Leuchttürmen und im Festungsdienste Verwendung gefunden,
daneben auch für die Zwecke der Theaterbeleuchtung, Photographie usw.
In den letzten 10 Jahren wurden über 3000 Scheinwerfer vom Nürnberger
Werk geliefert. Darunter sind Apparate mit einem Spiegeldurchmesser von
2 m, die bei einer Stromstärke von 200 Amp. eine Lichtstärke von
440 Millionen Kerzen besitzen. Von solchen großen Scheinwerfern, die zu-
erst für die Pariser Ausstellung im Jahre 1900 gebaut wurden, sind seitdem
über 40 Stück in Auftrag genommen. Diese Apparate beleuchten unter
günstigen Luftverhältnissen große Gegenstände in 18,5 km Entfernung noch
so, daß sie bei sichtigem Wetter deutlich erkannt werden können, und ihr
Licht ist bis auf 400 km Entfernung noch wahrzunehmen.
Die Abteilung für Scheinwerferbau enthält außer den Werkstätten zum
Biegen, Schleifen und Belegen der Glasspiegel eine mechanische Werkstatt
für die Herstellung der Gehäuse, Untersätze und Drehtische, außerdem eine
Abteilung für die Herstellung der Lampen, der Steuerapparate für mechani-
schen und elektrischen Fernantrieb und endlich eine Montagewerkstatt für
den Zusammenbau der fertigen Scheinwerfer. Auf einem an die Schein-
werferabteilung angebauten Turm, zu dem ein Aufzug hinaufführt, werden
die fertigen Apparate einer Prüfung unterzogen.
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