Siemens & Halske A.g.

Einleitung Mit den in Groß-Berlin bestehenden Hauspflegevereinen sind Abkommen geschlossen, nach denen auf Kosten der Gesellschaften bei Erkrankungen der Arbeiterfrauen Hauspflegerinnen zur Fortführung des Haushalts usw. für die Zeit der Krankheit in die Arbeiterfamilien entsandt werden. Erholungsbedürftigen Arbeiterinnen wird durch eine Beihilfe Gelegen- heit gegeben, ihre Gesundheit in einem Arbeiterinnenheim zu kräftigen. Ein eigenes Erholungsheim in Ahlbeck an der Ostsee wurde im Herbst des Jahres 1914 eröffnet. Dieses Heim wird zunächst 60 Arbeiterinnen gleich- zeitig Verpflegung gewähren können. Angestellte und Arbeiter erhalten Urlaub nach folgenden Bestimmungen: Angestellte erhalten unter Fortbezug der Einkünfte im ersten Dienst- jahr drei Tage, von da ab jährlich bis zu 14 Tagen Urlaub. Beamte mit einem Einkommen von mehr als 4000 Mark erhalten drei Wochen, Ober- beamte vier Wochen Urlaub. Männliche Arbeiter, die mindestens 30 Jahre alt sind und wenigstens acht Jahre in den Betrieben des Konzerns beschäftigt gewesen sind, können jährlich einen Urlaub in der Dauer einer Woche erhalten. Ebenso kann der- selbe Urlaub Arbeiterinnen, die mindestens 25 Jahre alt sind und mindestens 5 Jahre in den Betrieben des Konzerns beschäftigt gewesen sind, gewährt werden. Den Arbeitern und Arbeiterinnen wird für die Zeit ihrer Beur- laubung der Lohn entsprechend ihrem Durchschnittsverdienst weitergezahlt. Zwei Stiftungen, das „Ettershaus“ in Harzburg und die „Dr. Heinrich Schwieger-Stiftung“ dienen dazu, Beamten der Gesellschaften die Möglichkeit zu geben, den Urlaub in günstiger Weise zur Erholung auszunutzen. Das Ettershaus in Harzburg ist ein durch Stiftung der Frau Geheimrat Hertha Harries geb. von Siemens gegründetes, von den Siemens-Firmen er- bautes und unterhaltenes Erholungsheim. Dieses hat die Aufgabe, Beamten und Beamtinnen mit kleinerem Einkommen, dessen Grenze in der Regel 300 Mark monatlich beträgt, die Gelegenheit zu bieten, ihren Erholungs- urlaub angenehm und billig zu verbringen. Im ,,Ettershaus“ wird Wohnung, Bedienung und Verpflegung gewährt, wofür als Beitrag zu den Unterhaltungs- kosten für jede Person täglich ungefähr zwei Mark zu entrichten sind. Aus der Dr. Heinrich Schwieger-Stiftung kann Bureauangestellten mit kleinerem Gehalt und mindestens dreijähriger Dienstzeit für die Zeit ihres Erholungsurlaubs ein Zuschuß von 100 bis 500 Mark gewährt werden. Aus dieser Stiftung können auch Beihilfen für Studienreisen gezahlt werden. Die Gesellschaften gewähren den in Siemensstadt wohnenden Arbeitern pachtfrei Gartenland. Auch fördern sie die auf Errichtung von Arbeiter- 28