Siemens & Halske A.g.
År: 1914
Forlag: Meisenbach Riffarth & Co.
Sted: Berlin-Schöneberg
Sider: 247
UDK: 061.5(43) Sie
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Wernerwerk
Die Hauptfront des Werkes an der Siemensstraße enthält im Erdgeschoß
und in den beiden ersten Stockwerken die Bureaus für die Verwaltung des
Werkes und den Vertrieb seiner Erzeugnisse.
Die unteren Stockwerke der übrigen Haupt- und Zwischenbauten enthalten
die vorbereitenden Werkstätten, in denen die mechanische Bearbeitung der
Einzelteile für sämtliche Abteilungen des Werkes zentralisiert ist. So besteht
für das ganze Werk eine einzige Dreherei, Fräserei, Bohrerei, Groß- und
Kleinstanzerei, Tischlerei, Wickelei usw. Diese Zentralisierung bietet die
Möglichkeit, die Vorteile der Massenfabrikation auch bei Herstellung solcher
Fabrikate zur Geltung zu bringen, bei denen es sich nicht um große Mengen
gleichartiger Produkte handelt. Für diesen Fall wäre sonst die Bearbeitung
durch arbeitsparende, halb- oder vollautomatische Maschinen mit Rücksicht
auf die hohen Anschaffungskosten ausgeschlossen. Dadurch aber, daß im
Wernerwerk die Einzelteile und Halbfabrikate für die verschiedenen Ab-
teilungen in denselben Werkstätten hergestellt werden, wird erreicht, daß
automatische Maschinen dauernd ausgenutzt werden und daher in umfang-
reichem Maße zur Anwendung kommen können.
Außerdem findet der einem gewissen Wechsel unterworfene Be-
schäftigungsgrad der einzelnen Abteilungen infolge der Vielseitigkeit der
Fabrikation immer einen Ausgleich. Endlich bietet die Vereinigung zahl-
reicher automatischer und halbautomatischer Maschinen in einer gemeinsamen
Werkstatt die Möglichkeit, günstige Konjunkturen sofort und ohne jedesmalige
Erweiterung der bestehenden Einrichtungen auszunutzen.
Die in den vorbereitenden Werkstätten hergestellten Einzelteile gelangen
zunächst in die Teillager, um dann von den Montagewerkstätten der einzelnen
Abteilungen, die in den oberen Stockwerken liegen, aufgenommen zu werden.
Der Fabrikationsgang vollzieht sich also, wie es bei Apparaten mit ver-
hältnismäßig geringem Gewicht die Regel ist, wesentlich von unten nach oben.
Erst in den Montagewerkstätten tritt die Gliederung in die verschiedenen
Arbeitsgebiete, wie Telegraphie, Telephonic, Meßinstrumente, elektro-
medizinische Apparate, Signalwesen, Wassermesser usw. in Erscheinung. Die
vollständige Trennung dieser Abteilungen von der für das ganze Werk
arbeitenden mechanischen Werkstatt beruht auf der konsequenten Durch-
führung der Grundsätze der Massenfabrikation, wie sie bereits im Berliner
Werk der Firma durchgebildet waren und nachher bei der Übersiedlung der
Werkstätten in das Wernerwerk in vollkommener Weise zur Anwendung
gelangten. Nach diesen Grundsätzen werden die Einzelteile unter Verwendung
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