Siemens & Halske A.g.

År: 1914

Forlag: Meisenbach Riffarth & Co.

Sted: Berlin-Schöneberg

Sider: 247

UDK: 061.5(43) Sie

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Side af 272 Forrige Næste
Glühlampenwerk Temperatur erhitzt werden kann und der Anteil der sichtbaren Strahlung an der Gesamtstrahlung bei dieser Temperatur zu gering ist. Es galt daher, den Kohle faden durch ein Material zu ersetzen, daß, ohne zu zerstäuben oder zu schmelzen, eine wesentlich höhere Erhitzung gestattet. Nach dem Auftreten der Osmiumlampe und der Nernstlampe lenkte sich die Aufmerksamkeit auf Grund chemisch-theoretischer Überlegungen auf die Elementengruppe Vanadin, Niob und Tantal, und zwar in dieser wieder be- sonders auf das Tantal, in welchem ein Metal vermutet wurde, das nicht nur den Vorteil eines sehr hohen Schmelzpunktes, sondern auch den der guten mechanischen Formbarkeit (Ductilität) hatte. Diese Eigenschaft ist natürlich TOrtc 1113ft fur die Herstellung großer Mengen von Drähten von absolut gleich- mäßigem Querschnitt. Nach jahrelangen, mühevollen Arbeiten wurden endlich die planmäßig vorgenommenen Versuche zur Herstellung einer brauchbaren Metalldrahtlampe von Erfolg gekrönt, wozu neben dem experimentellen Geschick wesentlich der feste Wille, das vorgesteckte Ziel zu erreichen, beitrug. Anfang des Jahres 1903 hatte ehe Firma die erste Tantallampe in Händen, die allerdings noch einen verhältnismäßig starken Draht von geringer Länge besaß, also mit einer ganz geringen Spannung brannte. Die Schwierigkeiten waren aber erst zum geringen Teil überwunden. Während es sich beim bisherigen Kohlefaden um Langen von 150 bis 350 mm bei einem Durchmesser von 0,05 bis 0,25 mm handelt, galt es jetzt, Leuchtfäden von etwa 600 bis 800 mm Länge und 0,03 bis 0,08 mm Durchmesser in Glasbirnen von den üblichen Abmessungen sicher und dauerhaft unterzubringen. Dabei trat noch als erschwerender Umstand hinzu, daß der Kohlefaden bei der Betriebstemperatur steif blieb, während der Metalldraht bereits weich zu werden begann. Diese Aufgabe' löste das Glühlampenwerk durch eine besondere, für die Entwicklung der Metallfaden- lampen grundlegende Anordnung, bei welcher der Leuchtdraht zickzackförmig auf ein oben und unten mit radialen Haltern versehenes Gestell so aufgebracht wird, daß er vorschädlichen Lageänderungen während des Brennens geschützt ist. Nachdem im Jahre 1904 eine Reihe von Tantallampen im praktischen Betriebe erprobt war und die Einrichtungen genügend weit fortgeschritten waren, um sofort Lampen in größeren Mengen liefern zu können, wurde die Tantallampe Anfang des Jahres 1905 auf den Markt gebracht, nachdem der außerordentlichen Sitzung des Elektrotechnischen Vereins vom 17. Januar 1905 ihr Erscheinen der Öffentlichkeit bekannt gegeben worden war. Ihre Ein- führung bedeutete eine vollständige Umwälzung auf dem Gebiete der elek- trischen Beleuchtung. Der Energieverbrauch wurde gegenüber den Kohle- fadenlampen bei gleicher Haltbarkeit der Lampen auf über die Hälfte, näm- lich von 3,5 auf 1,5 Watt für die Kerze, herabgesetzt. 62