ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

Mit 1558 Ubbildungen

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Side af 318 Forrige Næste
170 WeichtHiere. Dritte Orbnung. Dauchfnher. Hinuber. Unter ben mehr auS Laune als toegen åuher- ster Seltenheit oder nnuberlroffener Schonheil geschatz- testen Conchylien behauplele bie åch leWenbeltreppe (S. pretiosa , Fig. 3577. a von vorn, b von hinten, c in etwaS geneigter Stellung, um den Nabel zu zeigen) lange Zeit einen hohen Werth. Gehause von etwas mehr als zwei Zoll Lange tourben einst mit 2400 franz. Livres bezahlt; in manchen alteren Sammlungen beut- scher Staaten betoahrt man im Anfang bes 18. Jahr- hnnberts erkaufte Erernplare, an toelche fich Ueberliefe- rungen kaum glaublicher Preise knupfen. In Englanb scheint solche Laune noch am Långsten sich erhallen zu haben, benn bei Versteigerung ber Sammlung Bullock'S brachte eine schone Sealaria 27 Pfb. Sterl. unb toarb nach toieberhergestelltem Frieben Europa's (1815) vom Besttzer auf ben boppelten Werth geschatzl. Jetzt stub aller Orten, zumal aber in bem mehr nuchternen unb toissenschastlichen Deutschlanb biese Preise erstaunlich gesunken. Man finbet bieses allerbings zierliche Gehaus in bem inbischen Ocean; es ist fonisch, weih, toeit ge- nabelt unb hat entfernt stehenbe Umgange mit scharfen Wulsten, bie unter einanber Langsrippen bilben unb nichtS Anberes finb alS stehengebliebene, umgeschlagene Auhenranber ber Munbung. — Die inr Mittelmeere sehr haufige gemeine ober unachte Wenbeltreppe (S. communis) Fig. 3576. Hat thurmfhrmiges, ungena- belteS Gehaus mit zahlreichen, glatten, gesleckten Um- gangen. LVI. Fasanschnecke. (Phasianella.) GattungScharakter: Gehaus elfbrutig-fonisch; Getoinb spitz fegelformig; Munbung eirunb; Munbsaum oben ettoas unterbrochen; Spinbel glatt, nach oben mit einer Schtoiele. Deckel kalkig. Die Fasanschnecken haben einen schmalen, in ber Mitte langsgefurchten Fuh (Fig. 3578. a), langgefransten Man- telranb, fabenformige, ztoischen vier gezahttten Lappen stehenbe Fuhler (b), russelforrnige, nicht zuruckziehbare Schnautze, braunen, grungefleckten ober weihen, roth- gefleckten Mantel, ein allezeit Hartes unb glattes, baher nie von Seetourmern angebohrtes noch mit Seepflanzen unbZoophyten bewachsenes, schon buntes GehåuS. Sie finb lebhast, gefrahig, toerben leicht in Netzen gefangen, bie man mit Fleischbrocken fobert, unb bewohnen bie war- meren Meere, zumal umNeuhollanb. Die groHe Fa- sanschnecke (Ph. bulimoides) galt meist fur sehrselten, kommt aber jetzt in Menge von Australien. Quoy unb Gaimarb fanben sie tn erstaunlichen Mengen, von ber Fluth znruckgelafsen, nur unter ausgetoorfenem Seetang verstecki, um Port Western in Baff's Strahe. Jhr Gehaus (Fig. 3579. a) ist auf fleischfarbenem Grunbe mit bunten Querbinben geziert, ber Deckel (b) etwas ge- toolbt, kalkig, weih, ber Fuh grun, mit gelblichen, ro- then ober violetten Flecken. LVIL Moubschnecke. (Turbo.) GattungS charakt er: Gehaus bickschaalig, kreisel- formig ober eiformig-konisch; Umgange abgerunbet; Munbung runb, an ber Basis in einen kleinen billenar- tigen Vorsprung ausgezogen; Spinbel gebogen. Dek- kel kalkig. Es finb bei Weitem noch nicht bie Thiere aller unter ber Gattung Turbo in ben Sammlungen aufbewahrter Gehause bekannt. Vielleichl erlangt man burch fie einst Mittel zur besseren Eintheilung ber fast zu umfanglichen Sippe. Die anatomirten haben betrachtliche Verwanbt- schaft mit ben toeiterhin zu beschreibenben Kreiselschnecken gewahren lassen. Um ben Mantelranb stehen in grohe- rer ober geringerer Zahl fleischige Faben, bie wohl alS Tastorgane bienen ntogen unb runb ober platt unb uber- haupt vielgestaltig finb. Der Mantel selbst zeichnet fich auS burch festes Getoebe, bistoeilen burch fast leberartige Beschaffenheit unb nicht felten burch grelle Farbung. In ber Regel hat ber Fuh feltten grohen Umfang ; er scheint seine Gestalt abanbern zu fonnen; bei einer von Ouoh unb Gaimarb genau bevbachteten Art besttzt er eigentlich eine viereckige Gestalt (Fig. 3581.), fann sich aber, je nach Bebursnih, verlangern unb sogar bie Form einer Trompetemminbung (Fig. 3580. a) annehinen. Oftmals verzieren ihn bunte Punfte, Striche unb Linien; vor bem Vorberranbe finbet fich eine ziemlich tiefe O-uer- furche. Gewhhnlich erhalt ber Kops einige Breite burch fieischige Lappen, bie je nach ben Untergattungen in Zahl unb gegenseitigen Verhaltnifsen zu wechseln schei- nen, symmetrisch stehen, ungetheilten ober verschieben etngeschnittenen ober gezahnten Ranb haben unb eine Reihe bilben, ivelche von ben ztoei langen, fabenfhrmi- gen, oftmals buntgeringelten Fuhlern unterbrochen toirb. An ber Wurzel bieser letzteren erheben fich auf kurzen Stielen bie Augen. Der Munb steht auf bem russel- artig verlangerten Porberenbe bes Kopfes unb birgt eine lange, banbformige, stachelige, spiral zuruckgetounbene Zunge, entbehrt aber eigentliche fiefernåhnliche Bewaff- nung. In ber Kiemenhohle, beren Oeffnung nach vorn eine Querfalte bes Nackens verschlieht (Fig. 3580. a), liegen ztoei kammformige Kiemen. Niemals finbet sich eine Athinungsrohre, unb baher fehlt auch ber Munbung beS Gehauses ber biese begleitenbe Ausschnitt. Das Ge- haus ist immer sehr bickivanbig, fest unb schwer, im Jo- neren mit einer bicken unb sehr Harten Perlurutterschicht ausgekleibet, in seiner auheren Gestalt inbeffen so man- chen Abanberungen, je nach ber Species, untertvorfen, bah bie Zeichnung ber ®rån$linte ztoischen ben eigentli- chen Turbo unb ben neuerbingS zerfallten Kreiselschne- cken von jeher fur schwer erkannt warb. Das Haupt- kennzeichen liegt in bem geringen Vorsprunge bes Munb- ranbes nach unten (Fig. 3585. a). Der kalkige, immer bicke Deckel anbert je nach ben Arten in seineut Ansehen. Wo bie Munbung bes Gehauses zum langen Oval wirb, befolgt er bieselbe Gestalt (Fig. 3582. a) unb Hat bie scheibenformigen Umgange von so ungleicher Spiral- winbung, bah ber auhere bie wenig zahlreichen inneren an Grshe vielfach ubertrifst. Bis zu ber ziemlich re- gelmahigen Spirale (Fig. 3585. b) giebt eS mannichfache Uebergånge (Fig. 3580. b). Getvohnlich erfennt man nur auf ber platten Junenseite (c unb Fig. 3585. b) bie Spirale beutlich; bie getoolble Auhenseite bes Deckels pflegt abgeschliffen zu sein (Fig. 3585. a). Unregel- rnåhige, langgezogene Deckel finb im Inneren eoncav unb mit Musfelbunbeln bes Fuhes erfulll (Fig. 3582. b). — Alle Monbschnecken burften Pstanzensresser sein unb baher nur wenig unb langsam sich bewegen. Wahr- scheinlich erflarl eS sich aus bieser Eigenheit, bah ihre Gehause auherlich sehr unrein, mit jungen Seepsianzen unb allerlei Zoophyten belaben angetroffen werben unb baher schwer zu reinigen flnb. Auf unbeweglich ba- sitzenben Schaalthieren werben solche Parafiten fich alle- zeit im Vorzuge ansiebeln. Die bei Weitem meisten Arten bewohnen bie tropischen Meere; toaS bie falteren barbieten, besteht in kleinen unb unansehnlichen Species. Hin unb wieber sollen sie zur Nahrung von Kusteube- wohnern bienen. Fur technische Zwecke schatzt man ihre Schaalen wegen ber bicken Lage auskleibenber Perlmut- ter, bie nach geschicktem Abschleifen ber auheren Kalf- schicht zum Vorschein kommt unb gemeinlich in Grun, Blau ober Silber lebhaft schillert. Es sinb mehrere Versuche gemacht worben, bie sehr zahlreichen Arten bieser Gattung in Gruppen zu theilen. Die Beschrei- bung berselben rourbe hier nicht an ihrem Orte sein. Es muh genugen, Beispiele von ben Hauptformen aufzufuh- ren. Zu ben kreiselformigen gehort Cook's Monb- schnecke (Turbo Cookii) Fig. 3582 — 3584. mit etwas flacher Basts, langsgefurchten, unterbrochen guerge- rippten Unigangen, flatfem Nabel, lang eiformiger Munbung; bas Gehaus ist bunfel olivengrun mit schmutzig rothen Zeichnungen. Die franzofischen Na- turforscher fanben biese grohe unb schone Species Haufig auf ben Felsrifsen von Tasman's Bah in Neuseelanb.— An ben Kusten von Neuseelanb ledt ebenfallS bie ge- brehte Moubschnecke (T. torguatus) Fig. 3580. 3581., berenUmgange einem gutgesponnenen, starfen Fa- ben ahneln, inbem auf ihrer Oberflache tiefe Langsfur- chen unb sehr zahlreiche, angebrttckte Lamellen sich un- ter spitzen Winfeln regelmahig freuzen. Das GehauS ist groh, plattgebruckt freiselsormig, stumpsspitzig, an ber Basts ziemlich eben, bunfelgrun, tief genabelt. — Die marmo/irte Moubschnecke (T. marmoratus) Fig. 3585. 3586. ist seit alteren Zeiten befannt, im inbi- schen Ocean gemein, mit eisormig-fonischem, u.tgenabel- ten, auf ben Winbungen verflachten, grunlich unb braun gefleckten Gehause versehen. Der grohe Deckel warb ehebem mehr alS ber anberer Arten in Apotheken als Arzneimittel aufbewahrt. LVIIL Kreiselschneckc. (Trochus.) Gattungscharafter. GehauSbickschaalig,schwer, freiselsormig, etwas niebergebrucki ober hoch unb spitzig, am Grunbe flach, mit ober ohne Nabel; letzter Umgang bisweilen mit scharser Kante; Munbung niebrig, mehr ober weniger viereckig; Spinbel gebreht ober geboget., bisweilen gezahnt. Deckel kalfig ober Hornig. Die Thiere ber Kreiselschnecken fontmen, wie erwahnt, mit jenen ber eben beschriebenen Gattung sehr uberein unb haben gewbhnlich am Mantelranbe jeberseitS bret långere, fuhlerartige Faben, einen schmalen, bisweilen trichterformigen Fuh (Fig. 3590.), zwei Fuhler, bie balb burch fleitte gezahnte Lappen (Fig. 3589. a), balb burch einen wellenformigen Ranb geschieben sinb (Fig. 3587. a), unb freiSrunbe Deckel (b) ober auch eiforittige (Fig. 3589. b von innen, c von atthett), je nach ber Gestalt ber Mun- bung. Menige Arten leben in ben europaischen Mee- ren, bie meisten in tropischen Breiten, bie grohlen unb schonsten im inbischen Ocean. Auch sie sinb nach ber Form bes Gehauses in mehrere Gattungen getrennt toorben. Zu ben pyramibal- fegelfortnigen gehort bie sehr uneigentlich sogenannte Obelisfenschnecke (T. obeliscus) Fig. 3588. aus bem inbischen Ocean, mit wei- Hem, in ber Lange grun geflammten unb gestreisten Ge- hause, schief gefurchten, mit runben Kornern besetzten Umgangen, ebener Basis. Das Thier hat kurze Fuh- ler, grohe auf zugespitzten Stielen stehenbe Augen, grunlich gefleckten Kops, untenher gelben, obenher braun gesprenfelten Fuh. — Die faiserliche Kreisel- schnecke (T. imperialis) Fig. 3590. gehort zu ben sel- tensten unb geschatztesten unb warb bisher nur in Neu- feetanb gefunben. DaS GehauS Hat eine stuntpf fegel- formige Gestalt, aufgetriebene unb abg-rtinbele Umgange mit ziegelartig fich beckenben Schuppen auf ben Nålhen, ber stabel ist vertieft, bie Basts weih, alles Uebrige vio- letigrau. LIX, Perspecttvschttccke. (Solarium.) Gattungscharafter: Gehaus flach fegelformig, freisrunb; Umgange fantig, in ber Mitte von einanber burch weiten, bis zur geschloffenen Spitze reichenben Na- bel getrennt; feine Spinbel; Munbung eckig. Deckel (Fig. 3591. b) Hornig. Selbst Linne nanute biese Schnecken „erstaunliche Wunber ber Natur", inbem er stch in seinem sonst sehr nuchternen Urtheile burch ben Mangel einer soliben Spin- bel unb ben baher entstehenben nngetoohnlichen, aber zierlichen Anblick bes Gehauses von unten (Fig.3592.b), bestechen lieh. Die allent Sonberbaren zugethanen Borsahren legten auf biese eigenthumliche Bilbung noch toeit mehr Getoicht als jener grohe Forscher unb bevor- zugten vor allen anbern Conchylien bie Solarien alS Zierben ihrer Sammlungen. Man fennt allerbings ben Ziveck einer so feltenen Bilbung nicht, tveih aber, bah bas biese schonen Gehause bewohnenbe Thier mit ben Kreiselschnecken sehr ubereinfommt unb namentlich ben- selben grohen, ber Umgestaltung fahigen Fuh (Fig. 3591. Borbertheil bes Thieres), ben ttbrigenS noch eine tiefe Ranbfurche umgtebt, besttzt. Den furzen, feineSweges ruffelsormigen Kopf uberragt ein breiter Stirnlappen;