ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

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Side af 318 Forrige Næste
174 IV cichtHiere. fritte Ordnung. Dauchfiitzer. Unrecht hierher gestellte gewblbte SigaretuS (8. convexus) gig. 3601. mit glattem, stark gewolbten Ge- Hause lebt wahrscheinlich int grofen Ocean, der afri- kanische SigaretuS (S. haliotideus) Fig. 3602. Hingegen im westlichen Theile des atlantischen Ocean, anch im Mittelmeere. DaS GehauS des letzteren ist viel flacher, quer toelliggestreist, weitzlich. — Gegen- wartig glaubt man, batz die Galtung Cryptostoma (Cry- ptostoma), welche noch von Cuvier anerkannt ward, von Sigaretus im Wesentlichen nicht abweiche. Die unver- Hallnitzmatzige Grotze deS Thieres gegenuber dem Ge- haus ergiebt sich auS der Abbildung von Leach's Si- garetus (Cryptostoma Leachii Fig. 3603. von oben mit und ohne Schaale bargestellt). Auch in den Schaa- len Herrscht zwischen dieser Art und der unler Fig. 3602. dargestellten so wenig Unterschied, datz fogat der Ver- dacht rege wird, es durslen vielleicht beidc Arlen in cine zusamniensallen. LXIV. Sammetschnecke. (Velutina.) Gattungscharakter: Gehaus napffLrmig, ge- wolbt; Gewind kurz, deutlich; Spindel seitlich, kurz; letzter Umgang sehr grotz; Mundung weit; Mundsaum fast ganz, scharf. Mantelrand vorn einfach, ubrigens boppelt; Futz dick. Ueber die toahre Stellling dieser einst ganz verkann- ten Schnecken, die ihren Namen der weichen Oberhaut des Gehauses danken, schmanten die Systematiker, denn von einigen werden sie an dem gegenwartigenOrte, von andern in der Nahe der Sunipfschnecken untergebracht. Die glatte Sammetschnecke (V. laevigata) Fig. 3605. konimt an dem Strande um England und auch im Mittelmeere Haufig vor. LXV. Coriocella. (Coriocella.) Gattungscharakter: Gehaus hLutig, Hornar- tig , fast ganz im Mantel verborgen. Cuvier'S Urtheil zufolge maren diese Weichthicre nichts AndereS alS Sigareten mit innerer, sehr unvoll- kommener Schaale. Diese kann nur durch Zerlegung aufgefunden merden, benn der Dunne megen scheint sie nicht einmal durch die Hautbedeckung. Der Korper des Thieres ist flach, elliptisch, mit breitem, vorn ausge- schnittenen Mantelrande eingefaht, der Futz klein, der Kopf kaum unterschieden, die zwei dicken, kurzen Fuhler verbergen sich unter dem Stirnrande des Mantels und tragen nach autzen gegen den Grund die Augen. In der Kiemenhohle liegt nur eine Reihe Kiemenblattchen; die Zlluge tragt nur drei Reihen Horniger Platten. Die schwarze Coriocella (C. aira) Fig. 3606. lebt im Meere um die Jnsel Mauritius, eine andere Art (C. perspicua) im Mittelmeere. Frinfte Familie. Kappenschnecken. GehauS kaum gemunden, mutzen- napf- oder schus- selformig, ohne Ausschnitt oder Kanal; Mundung weit. Kieinen fadenformig, fein, in einer Reihe an der Decke der im Nacken gelegenen Kiemenhohle befestigt. Ehedem vereinigte man diese Familie mit der vorher- gehenden. Beide stehen sich allerdings sehr nahe. An ihren Gehausen verschminbet daS Gewind so sehr, datz endlich die Form zum sehr flachen Kegel wird und ein Wirbel nicht weiter sich auffinden latzt, obwohl ihn eine ercentrisch gelegene Spitze andeutet. Mehr alS die Ge- hause weichen die Thiere von einander ab. Diejenigen der Mutzenschnecken find mittels eines Hufeisenformigen Muskels in der Schaale befestigt, haben einen die Mun- dung der letzteren nicht uberragenden, wenn auch grotzen Futz und rufselartig verlangerten Kopf. Beobachtun- gen uber Lebeitsweise liegen zwar nicht vor, indeffen muthmaatzt man mit Recht, datz die Mutzenschnecken den grotzeren Theil des Lebens an demselben Orte festsitzend verbringen mogen. LXVI. Kappenschiiecke. (Capulus.) Gattungscharakter: Gehaus schief kegelfor- nug ; Wirbel rucktvarlS gekrummt; Mundung rund, un- regelmatzig. Alle Arten dieser Gattung wohnen im Meere und sitzen an fremden Korpern, bisweilen sogar auf grotzen Muscheln fest. Sie verlafsen ihren Platz nicht, sondern bilben unter fich eine HohIe, durch welche Wafser Zu- tritt findet; ob fie durch chemische Losung oder durch Hervorbringung eines bestandigen MafserfiromeS die Flhche deS fie tragenden KbrperS angreifen, bleibt noch zu untersuchen. Im Mittelmeere und um England findet fich die ungarische Kappenschnecke (P. hungarica) Fig. 3607., deren Gehaus etma 1 Zoll Hoch, % Zoll weit wird, mit sammetartiger Oberhaut bedeckt, fein gefurcht. weitzlich, inwendig rosenroth ist. West- indien und Asien befitzen andere Arten. LXVII. Hipponyx. (Hipponyx.) Gattungscharakter: GehauS der vorhergehen- den Gattung. Thier am Futze eine Platte aussondernd, durch welche es unlosbar an fremden Khrpern festsitzt. Bis auf neuefte Zeiten kannte man nur vorweltliche Arten von Hipponyr, die alle in den Tertiarschichten aufgefunden worden maren, so die gar nicht seltene so- genannte Fullhornschnecke (H. cornueopiae) Fig. 3608. a b. WaS die runde, unter der Mundung sehr gut erhaltener Eremplare befindliche Platte (c) bedeute, wntzte man nicht, bis Quoh und Gaimard in dem grotzen Ocean einige lebendeArten, z. B.die spitzeHipponyr (II. acuta) Fig. 3609. 3610., entdeckten und die sonder- bare Thatsache autzer Zweifel setzten, datz jene vom Futze ausgesondert wird, an Steine u. s. w. sich ebenso fest anheftet wie eine Austerschaale und folglich dem Thiere die Ftzhigkeit der Ortsbeivegung entzieht, welcheS nur so weit von seinem Firpunkte sich entfernen kann, alS der dehnbare Futz erlaubt. In dieser Einrichlung bietet sich eine wunderbare Verschmelzung des Kopfweichthieres mit dem angewachsenen, kopflosen MolluSk, denn in al- len anderen Hinsichten erweisen sich die Hipponyr alS wahre Schnecken und finden ihren Platz unter den Kammkiemern. Fur einen wahren Deckel barf inbesfen biefe Platte, bie auf ber Flsiche allen Unregelmatzigkei- ten beS Korpers folgt, welcher fie tragt, nicht gehalten toerben. Sech ste Familie. Kegelschnecken. Gehaus verkehrt kegelformig; Munbung schmal, ungez^hnt, faltenlos, am Autzenranbe scharf. Geminb flach, kaum vortretenb. Futz schmal, vorn abgestutzt. Kopf kurz, mit stumpfer Schnauze unb zwei pfriemen- formigen, bie Augen unter ber Spitze tragenben Fuhlern. Deckel schmal, Hornartig. LXVIII. Kcgelfchnecke. (Conus.) Gattungscharakter bemjenigen ber Familie gleich. So autzerorbentlich reich an Arten ist biese Gattung, batz ihre Anflosung in mehrere anbere unb bie Feststel- lung guter Kennzeichen fur biese sehr nolhig erscheint. Von ben vielen Versuchen jeboch kann keiner als gelun- gen betrachtet toerben; sie scheiterten an ber Gleichfsr- migkeit ber Gehausbilbuiig unb ber Schwierigkeit, alle jene zufNigen ober periobischen Abanberungen, toelche Mohnort, Klima unb Alter hervorbringen, festzustellen. Zahlreicher als bei anberen Gattungen treten in bieser Spielarten auf, bie, neben einanber liegenb, eine Kette ber unmerklichsteit Uebergange barbieten, aber einzeln gesehen recht wohl als gut unterscheibbare Arten gelten konnten. Schon altere Conchyliologen vermutheten, batz bie grotze Zahl von mehr alS breihunbert sogenann- ten SpecieS bei scharfer Sichtung sehr zusantntenschntel- zen tourbe; Sammler, welche in sernen Meeren biese schonen Schnecken in Menge lebenb beobachteten, besta- tigten jene Voraussetzung. Einer ber geubtesten unter ihnen, ber Englanber Cumming, erklarte gerabezu, batz eS an Ort unb Stelle hausig nnmoglich sei, zu entschei- ben, welcher ber in ben Systemen angenommenen Arten gewifse zahlreiche Mittelformen angehoren mogen. Far- bung zumal anbert wunberbar ab je nach Untstanben, unb felbst auf Glatte ober kornige Ranheit ber Schaale, auf grotzeres ober geringeres Hervortreten bes Getoitt- bes soll unbebingtes Vertrauen nicht zu setzen sein. In ben Sammlnngen spielieit bie burch Buntheit, Glanz, Grotze, Schwere unb reine Gestalt sehr ausgezeichneten Kegelschnecken von je eine Rolle, vielleicht besonbers barnni, toeil keine in ben norbischen Meeren lebt, me- nige unbebentenbe im Mittelmeere vorkommen, alle an- bere ben tropischen Breiten angehoren. Einige galten fur so felten ober fo prachtvoll, batz sie, zum Gegenstanb einer kinbischen, aber verschmenberischen Liebhaberei er- hoben, noch ungleich hoher im Werthe stanben alS bie Wenbeltreppe. Genauere Bekannischaft mit bent Thiere ber Kegelschnecken verdankt man ben Forschungen unse- rer Zeit. Zwifchen ben dicken Wandungen des Gehau- fes auf engen Ratint beschrankt, erscheint es immer lattg- gezogett unb sehr zusammengebruckt, mit schmalem, vorn abgestntzten, Hinteii abgernnbeten Futze, an beffen Hin- terem Ende ein sehr kleiner, bie enge Munbung keines- wegs erfullenber Deckel schief befestigt ist (Fig. 3611. a Kegelschnecke kriechenb, b auf bem Wirbel stehenb im Profil gesehen, o Deckel beS Hervorragenben Futzes). In bem mit gefransten Lippen umgebenen Munbe vertreten zmei Reihen langer, hohler, bisweilen mit Wiberhaken versehener Zahne bie Stelle ber Zunge; ba jeber Zahn mit einer besottberen Muskelfaser in Verbinbung steht,so nimmt man an, bah bas gattze Gebitz aus bem Munbe Herausgestreckt toerben kotine, um bie Nahrung attfzu- spiehen. Vorn verlangert fich ber Mantel in eine lange Athemrohre, bie, toahrenb bas Thier kriecht, uber bas Gehaus rucktoartS gelegt toirb. Wegen ber Schinal- Heit beS Korpers nimmt anch ber Darmcanal geringen Raum ein; ber Magen erscheint nur angebeutet. Wachst bas Thier, unb suhlt es sich in bem Spalte zwischen ben innersten llmgången allzu sehr beengt, so vermag eS bie letzteren so weit aufzulosen, batz sie ganz bunn werben, eine auf vorsichtig gemachten Durchschnitten alter Kegel- schnecken leicht erkennbare Thatsache. Sehr grotz toirb kein Conus, unb keiner bietet lebenb bie glatte Gehaus- flache wie in unseren Sammlungen; intnter ist biese mit einer bitfen, bisweilen fa st leberartigen Oberhaut beklei- bet. Die zahlreichen Arten leben felten tiefer als 17 — 20 Klaftern unter ber Oberflache, viele Hallen fich in felfigen Untiefett, mehrere sogar in ben schlammigen Ufern toenig temegter Buchten auf. Die als Beispiel ber Gattung abgebilbete fogenannte General-Ke- gelschnecke (C. generalis) Fig. 3612. lebt im inbischen Ocean, ist gelblich braun, am Grunbe schwarz, mit weitzen, unterbrochenen, schwarzlich gestrichelten unb ge- fleckten Binben gezeichnet, ber Abanberitng in ber Far- bttng jeboch sehr untertvorfen. Das GehanS ist lang- lich kreiselformig. — Jnt fosfilen Zustanbe kommen Ke- gelschnecken nicht allzu selten vor. Einer ber geubtesten Erforscher vortocltlicher Weichthiere, Deshayes, zahlt an funfzig ben Tertiarschichten eigenthumliche Arten auf. Sie gehbren zu ben minber reinlichen unb zierlichen ber versteinerten Schnecken, benn immer ist i hr Jnneres er- fullt mit einent groben, bunkelgrunen Sattbe, ber auch ber Auhenseite einzeln anhangt unb sie uneben macht. Vielleicht attS biesent Grunbe liebt man sie nicht anf- zubewahren, benn fie gehoren selbst in offentlichen Santmlungen zu ben Seltenheiten. Ztoeifelhafte Ab- brucfe stnb in ben unteren Oolithenschichten gefnnben toorben.