ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

Mit 1558 Ubbildungen

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Side af 318 Forrige Næste
178 Weichthiere. Dritte Ordnung. Dauchsiiher. kleine Jndividuen gebe, lInregelmagigkciten, bie man zwar nicht zu erklaren vermag, beren Vorkommen aber bei allen niederen Thieren und zumal bei den MolluS- ken anger allen Zweifel steht. Eine Tiger-Porzellan- schnecke von zwei Zoll Lange ist, wenn anders die Mund- runder genahert, umgerollt und guergefaltet find, ebenso eine erwachsene als eine bvppeli so groge; fie wird le- ben, aber niemalS mehr ihr Gehaus vergrbgern, indeni sie selbst die ihr individuell zukommende Groge erreicht Hat. — Die Porzellanschnecken haben einen breiten, an den Randern dunnen Fug, plaiten Kopf, zwei kegelfor- mige Ffihler, an beren Wurzel auf einent geringen Vor- sprunge bie Augen angebracht finb ; ber Munb liegt ver- borgen in einer tiefen LangSspalte, ist mit Lippen um- geben unb enthalt eine sehr lange, banbformige, mit Hakeuzfihnen besetzte Zunge. Auf bem sehr groven Mantel stehen Warzen, ost auch zahlreiche, fabenfor- mige Anhinge, bie bisweileu fich sogar astig theilen. Durch bie Vereinigung ber zwei Mantellappen nach vorn eutsteht eine meist kurze, burch ben oberen AuSschnitt ber Mfinbung Hervorragenbe Alhemrshre. Die Geschlech- ter finb getreiint. — Die Porzellanschnecken bevblkern vorzugsweis bie tropischen Meere, fehlen bem Norben ganz unb Halten fich in Untiefen auf, ohne sich jeboch bem Stranbe freiwillig zu nahern. Man kennt viele Arten, beren Feststellung jeboch baburch erschwert wirb, bah fie anger ber Farbung toenige Kennzeichen barbieten. Nicht minber ungenugenb finb alle Versuche, fle in meh- rere Gattungen zu trennen, benn biese besitzen, obgleich fie vou einigen Conchyliologen besonbere Namen erhiel- ten, eben nur ben Werth von Gruppen. Eine solche bilben bie eigentlichen Cypraen (nach AuSschluh ber folgenben); sie ist allenfallS kenntlich an bem sehr brei- ten, ebenen, tief gezfihnten Spinbelranbe unb ber meist glatten Oberstfiche. Als Beispiele bienen bie folgenben vier Arten. Die Charten - Porzellanschnecke (C. mappa) Fig. 3622., auS bem inbischen Ocean, Hat ein eiformigeS, mehr ober minber aufgetriebenes, brann unb gelb geflecktes unb gestricheltes GehanS, mit gelapp- tem Rfickenstreife unb punktirter Randgegenb; in ber Jugenb ift bas Gehaus auf rehfarbenem Grunbe un- beutlich gefleckt. — Bei ber Manlwnrf-Porzel- lanschnecke (C. talpa) Fig. 3623. ist baS GehauS langlich, fast walzenformig, gelblich, mit brei bunkle- ren Binben geziert; ber Grunb bes Munbfaumes unb bie Zfihne sinb schwarzbraun. — Eine ztoeite Gruppe ber eigentlichen Cypraen, zu welcher bie Erbsen- Porzellanschnecke (C. cicercula) Fig. 3624. ge- hort, tragt immer auf bem Rficken bes Geheuses War- zen ober Hocker unb gegen ben Grunb ber Munbung verschieben gestaltete Furchen. Die abgebilbete Art ist auf gelbem Grunbe braun punktirt. — Chilbren'S Porzellanschnecke (C. Childreni) Fig. 3625. ist klein, gelblich, burch tiefe Ouerfurchen uber benRficken kenntlich; ahnliche, aber in ber Lange verlaufenbe Fur- chen bezeichnen Abanson's Porzellanschnecke (C. Adansoni) Fig. 3626., eine vermuthlich in ber Sfibsee heimische, seltene, kleine, birnftirniige, weig unb braun gefleckte Conchylie. — llnter bem Namen ber Aricien (Aricia) sinb bie Cyprfien mit ziemlich platter Mund- seite unb flach gewolbtem, immer glatten Rficken vereint worben; hierher tofirben bie verengte Porzellan- schnecke (C. angustata) Fig. 3627. von Neuhollanb, mit weiglichem, braungefleckten GehanS unb schwarzen Enben beS MunbsaumeS, ferner bie getropftePor- zellanschnecke (P. guttata) Fig. 3628. auS bem ro- then Meere, eine seltene, braune, weiglich gefleckte, un- tenher toeifle, mit erhabenen, braunen Streifen gezeich- nete Conchylie, enblich bie bekannte Kauri (C. moneta) Fig. 3629. gehoren. Die letztere wirb um bie Malbi- ven, bie Philippinen unb an ber Congokfiste gesammelt unb bilbet in Siam, Burmah unb in Guinea eine Schei- bemfinze, bie aber toegen ihrer steigenben Vervielfalti- gung feit einhunbert Jahren an Werth verloren Hat. In Bengalen galt 1740 eine Rupie (ohngeffihr — 24 Silbergroschen) 2400 Kauris, z>vanzig Jahre fedter 2560 Kauris, gegeutofirtig ettoaS fiber 3200 KauriS. Jm Kleinverkehr stellt man selbst in Jnbien Rechnungen nach Kauris. DaS sehr bekannte GehanS ist weig mit gel- bem Ranbe ober umgekehrt. — Von ber sogenannten Gattung Naria (Naria), welche burch gerunbete, schmale Munbseite, scharf gezfihnten Spinbelrand unb glatten Rficken fich auszeichnen soll, kennt man nur eine in ber Sfibsee heimische Art (C. irroraia) Fig. 3630, mit kleinem, eiformigen, purpurrothen, gelbgefleckten, untenher roei- flen Gehfiuse. — Der Gattung Luponia toerben alS Kennzeichen mehrere nnregelmagige Leisten bes linken MunbsaumeS zugeschrieben; als Beispiel bient bie um Sfibafrika gemeiue Algoa-Porzellanschnecke (C. algoensis) Fig. 3631. mit blaggelbem, braun gefleckten Gehause. — Nicht minber schtoankenb verhfilt sich ber Charakter ber sogenannten Gattung Cypraovnla, zu toel- cher bie capischePorzellanschnecke (C. capensis) Fig. 3632. alS einzige Art gestellt toarb; sie ist felten in Sammlungeii, blahbraun unb mit zahlreichen, stinen Rippen untgeben. — Zu ben Trivien (Trivia) tofirben viele kleine Cypraen mit kugeligem, guergerippten Ge- hause gehoren, >vie bie folgenben vier: bie iin Mittel- meere gemeine rosenrothe Porzellanschnecke (T. carnea), Fig. 3633. mit bfinnem, burchscheinenben, ent- fernt gerippten Gehause unb Weigen Lippen , bie euro- paische Porzellanschnecke (C. europaea) Fig. 3634., bie in unseren Meeren gemeinste Art, mit eiformig kugeligem, aschgrauen ober rothlichen, bicht weiggeripp- ten, mit Weigein Rfickenstreist unb brei schwarzen Flecken gezeichneten Gehause, ferner bie sogenannte Seelaus- schnecke (C. pediculus) Fig. 3635. auS ben roestinbi- schen Gewassern, beren rothlicheS Gehaus mit kornigen Onerstreifeu, einer eingebrficklen Rfickenlinie, gewolbier unb gestreister Unterfeite versthen ist, fiber welcheS bas Thier im Kriechen (Fig. 3636.) feinen mit vielen Hockern besetzten Mantel auSbreitet, enblich bie Hockerige Porzellanschnecke (C. pustulata) Fig. 3637. auS bem grogen Oeeane, beren GehauSrippen mit rothbrau- nen, schwarzeingefatzten Hockern besetzt stub. — Die rauhe Porzellanschnecke (C. scabriusciila) Fig. 3638. bilbet mit anberen bie faunt unterscheibbare Gat- tung Erato. DaS Gehaus ist guergerippt, purpur- rvthlich, ber Ruckenstreif vertieft, bie Mfinbung nach beiben Enben erweitert. Sie koinnit im grogen Ocean oft vor. LXXIII. Eierschuecke. (Ovula.) Gattungscharakter: GehfiuS bemjenigen ber Cypraen ahnlich, jeboch: Spinbel glatt; Mfinbung ent- toeber an beiben Enben ausgeschnitten, ober in schnabel- formige Verlangerung ausgezogen. Ein groger llnterschieb finbet sich weber zwischen ben Gehaufen noch zwischen ben Thieren bieser unb ber vor- hergehenben Galtung, bie inbessen getrenut bleiben nifis- sen. Das Thier ber Eierschuecke hat einen grogen Fug, weiten, zum Theil fiber bie Schaale geschlagenen, allezeit glatten Mantel, kurzen, stumpfen, nicht rfifselartigen Kopf, verlangerte Ffihler, welchen auf bem ersten Drit- theile ber Lange bie Augen angeffigt finb, unb sehr kurze, oft kaum vorragenbe Athemrohre. Bekannt unb als Zierrath ebenso beliebt wie einige Cypraen ist bie ge- wshnliche Eierschuecke (0. oviformis) Fig. 3639. aus bem inbischen unb stillen Meere; ihr Gehaus ist et- was aufgetrieben, glatt, reinweig, bie Mfinbung unb bad Junere brfiunlich orangenfarbig, mit vortretenben, abgestutzten Enben. — Die zweiwarzige Eier- schnecke (0. verrucosa) Fig. 3640. lebt in ben inbi- schen Meeren; baS GehfiuS ist eiformig, hockerig, guer- kantig, weig unb tragt an beiben Enben eine in eine Grube Halbverfenkte Warze. — Die Perlen-Eier- schnecke (0. margarita) Fig. 3641. besttzt ein mehr ku- geliges, nach oben etwas zugespitzteS, toeigeS Gehfius, beffen Unterfeite geroolbi, bie Spinbelseite anSgehohlt, bie Augenlippe gezahnt ist. Sie kommt von Otaheiti. — An ber birnformigen Eierschuecke (0, gibba) Fig. 3642. tritt bie Augenlippe verbickc Hervor, ohne Zfihne zu zeigen; fiber ben Rficken laufen zwei recht- winkelig sich kreuzenbe Kanten; fie ist gelblich weig unb wirb an ben sfibamerikanischen Kfisten gefunben. — Zu ben Arten, roo ber Munbsaum fich nach oben unb unten verlångert, gehoren: bie langschnabelige unb bie rofenrothe Eierschuecke (O. longirostris unb O. volva). Die erstere ( Fig. 3644.) im abriatischen Meere vorkommenbe Har sehr lange unb gekrfimmte Verlfingerungen, roeite Mfinbung unb ist weig; bie zweite (Fig. 3645.) besitzi etwas gebrehie Schnabel, ist runblich, fein gestreifi, rbthlich, an ber Augenlippe hochroth unb kommt zu uns aus Chiua. Achte Familie. Faltenschneckcn. Gehfius bick; Gewinb vorstehenb, meist kurz; Mfin- bung weit, oben ausgeschnitten, mit glattem Augenranbe unb schiefen Falten auf ber Spinbel. Fug fehr breit. Zwei kegelformige ober platt breieckige Ffihler, an beren Grunbe bie Augeu nach augen ober nach hinten stehen. Rfissel vorstreckbar, lang. Zwei seitliche Kiefern unb eine schmale Zunge mit Zahnen. Kein Deckel. LXXIV. Walzenschnecke. (Voluta.) Gattungscharakter: Gehaus bick; Gewinb kurz, stumpf, meist mit knotigen Hockern; Spinbelfalten uugleich, bie letzte bie grogte. Fug breit, bie Schaa- leurfinber fiberragenb. Ffihler platt breieckig. Die zahlreichen bis jetzt bekannten Voluten ober Walzenschnecken bilben eine groge unb sehr natfirliche Gattung, von welcher neuere Conchyliologen bennoch versucht haben Gruppen abzureigen unb zu Gattungen zu inachen, ohne fur biese bie fiberall nothwenbigen Kennzeichen aufstellen zu kfinnen. Die Gehause errei- chen zwar nie eine ungerobhnliche Groge, finb aber sehr schwer, fest unb glatt unb meist mit angenehmen Zeich- nungeu geschmfickt, wenn auch nicht von sehr Heller ober prfichtiger Farbung. Das Alter bringt auch an ihnen einige Verschiebenheiten Hervor, jeboch nicht in so auffallenbem Maage wie bei ben Porzellanschnecken. Immer fibertrifft ber Fug an Breite bas Gehaus (Fig. 3649.), ber Mantel bilbet einen grogen, ben Kopf nach allen Seiten fiberragenben Lappen, an ben Seiten ber Ffihler stehen auf runblichen Vorsprfingen (Fig. 3647.) bie Augen, ber Munb erscheint als ansehnliche Lfing- spalte. — Die ro ellenformige Walzenschnecke (V. undulata) Fig. 3648. verbankt ihren Namen ben pa- rallel gebogenen braunen Linien ihrer lebergelben Schaale. Sie lebt an ber Sfidkfiste von Neuhollanb. — Die neuseelanbische Walzenschnecke (V. pacifica) Fig. 3619. unterscheibed fich burch bie sehr starke AuS- bilbung ber ben letzten llmgang kronenben Hocker, bie selbst nichtS AnbereS sinb als bie vorspringenben Ecken sehr erhabener Rippen. Jhre Grunbfarbe ist strohgelb ober rothlich, mit braunen, in Binben gestellten Flecken. Auf ber Abbilbung ist baS Thier kriechenb bargestellt; im Nacken tritt bie Athemrohre weit Hervor. — Bei ber Fleberntausschnecke (V. vespertilio) Fig. 3650. erlangen bie eben erroahnten Hocker eine noch hohere AuSbilbung, toerben zu spitzigen Dornen unb finben fich fogar auf ben inneren Untgangen, folglich hoch am Wir- bel Hinauf. DaS Gehaus ist sonst kreifelfbrinig, brfiun- Iich gelb, mit bunkel rothbraunen, Hin- unb Hergeboge- uen Streifen unb Flecken gezeichnet, Hat an ber Spin- bel vier Falten unb kommt hfiufig zu uns aus Jnbien, too man bas Thier effen soll. LXXV. Kahnschnecke. (Cymbium.) Gattungscharakter: GehfiuS sehr bauchig; Ge- toinb versteckt; Wirbel stumpf, runblich, warzenformig.