ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

Mit 1558 Ubbildungen

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Side af 318 Forrige Næste
Jllustrirte Naturgeschichte des Thierreichs. Einleitung. Das ganze Thierreich zerfalli in zwei grohe Abthei- lungen, zwischm welchen Weber beuiliche noch zahlreiche Hebergange bestehen. Die oberen vier Staffen bitten ben Stamm der Wirbelthiere, bie ubrigen weit zahl- reicheren ben Stamm ber Wirbellofen. AnS biefen Namen ergiebt fich schon bas wesentlichste Mikkel ber Unterfcheibung beiber, benn bas Vorhanbenfein ober ber Mangel eines RnckgrateS enlfcheibet anch uber bie Eristenz eines Knochengerustes, welches im Jnneren bes Korpers liegt. Ein folches fehlt baher ben Wir- bellofen; finben fich bei einigen berfelben hSrtere, nach Jnnen liegenbe Theile, so verbienen biefe niemalS ben Namen wahrer Knochen. Eine feste, ans fyrnmetri- fchen Theilen zufammengefetzte Bebeckung, welche bie Form beS KbrperS bestimmt, z. B. bas Jnfect umgiebt, leistet zwar bie Dienste bes eigentlichen Knochenfkelettes, gleicht aber biefem Weber im Bane noch in ber Enrste- hungSart ober in ber chemifchen Zufammenfetzung. Vielen Wirbellofen fehlt feber Hartere Korpertheil. Aus bem Mangel einer Wirbelfaule folgt ber Mangel eineS Ruckenmarks unb baher eine ganz verschiebene Einrichtung beS NervensystemS. Bei ben Wirbelthieren besteht biefeS nu8 einem innerhalb beS Schabels gelege- nen Hirn, bem Ruckenrnarke als ber BerlSngerung bef- felben unb einem Geflechte von Nervenfaben , bie stellen* weis mit anberen zn Knoten verfchmelzen, zwifchen ben Eingeweiben fich verzweigen unb unter bem Namen bes fhmpaihifchen Systems bekannt sinb. Die niebrigsten unb unvollkommensten Wirbellofen laffen keine Spur eineS NervenfystemS gewahren, von bem fich allerbingS Weiterhin Anffinge zeigen, baS aber felbst in ben ober- sten Claffen jener grohen Abtheilung, wenn auch von znfammengefetztem Baue unb fymmetrifch georbnet, im- mer unvollkommener erfcheint als bei Wirbelthieren unb namentlich in einem eigentlichen Hirne niemalS einen Centralpunkt finbet. Die Abtheilung ber Wirbellofen besttzt einen so ungeheueren Umfang unb vereint Ge- schopfe von fo mannigfachem Baue unb Begabung, bah bie Aufstellung von weiteren, auf alle paffenben Kenn- zeichen nicht moglich ist. Die Summe ber gegebenen genugt inbeffen vollkommen, unb auch ohne fte wirb, bei einigermaahen aufmerkfamer Betrachtung, Niemanb ben Fehler begehen, ein Wirbelthier fur ein wirbellofes zu Halten, unb zwar auch bann nicht, wo eine felten vorkommenbe åugere Aehnlichkeit, z. B. ber Doppel- fchleichen mit Wurmern ober bes Amphiorys (Bb. 3. S. 150.) mit gewiffen Mollusken, besteht. Die Unter- abtheilungen ber Wirbellofen stub folgenbe: I Glieberthiere: Korper gegliebert, b. h. au- Hcrlich auS einer Reihe hinter einanber liegenber Glieber ober Ringe (Segmente, Abschnitte) bestehenb; Glieb- maahen gegliebert ober keine; Nervensystem fymmetrifch, Wlrbellose Thiere. aus einer Reihe am Bauche liegenber, in ber Folge ben Korperringen gleichenber, burch Nervenfaben verbunbe- ner Nervenknoten zufammengefetzt. II. Weichthiere: Korper nicht gegliebert noch geringelt, mit weicher, fchlupfriger Haut umgeben, ost unfymmetrifch ober in ein kalkigeS Gehaus eingefchlof- fen; keine Gliebmaahen ; Nervensystem afymmetrifch, aus verstreueten Nervenknoten unb einem Nervenring um ben Schlunv bestehenb. III. Pflanzenthiere: Korper von mannigfach- ster Bilbung; Nervensystem aus einemben Schlunb um- gebenben Faben Hestehenb ober keine beutliche Spur besselben; keine SinneSorgane, auher ben felten vorkoni- menben Augen. Glieberthiere. AuS ber Definition geht hervor, bah bie Glieber- thiere fchon attherlich von anberen Thieren erheblich ab- weichen. Jhre Bebeckungen sinb in Abschnitte getheilt, bie, hinter cent Kopfe beginnenb, in ber Lfingsrichtung sich an einanber reihen, in ber Zahl, fe nach ben Claf- sen, wechfeln, hier gleich groh, bort ungleich sinb, bis- weilen nur als Hautfalten, anbere Male als Schienen ober Platten erfcheinen, inbeffen immer ben Leib alS Ringe, wenn auch alS verbruckte, umgeben. Sie Hin- bern bie Bewegung nicht, wie bart sie auch fein mbgen, weil feber mit ben folgenben mittels einer biegfamen Haut verbunben ist, bie Stellen bes Korpers ausgenom- men, wo Beweglichkeit uberhaupt nicht beabsichtigt warb, vielleicht fchablich gewesen Ware. Jhrer Entste- Hung nach gehort biefe geglieberte Bebeckung zu den Hautgebilben unb wirb, minbestens Wahrenb ber Dauer beS Wachsthums, periobifch abgestreift unb wieber et* fetzt; sie vertritt bas innere Skelett, inbem sie bie Ge- stalt beS Korpers bestimmt unb auf ihrer inneren Seite ben MuSkeln AnheftungSorte barbietet. Jebes Segment kann ein , in felteneren FSllen auch zwei Paar Glieber ober Fortbewegungsorgane tragen. In ben unvoll- kommneren Claffen ber Glieberthiere wirb bie Zahl ber Segmente fehr groh, unb febes tragt ein Paar Glieber unb bei ben Ringelwurmern, welche bie niebrigste Stufe ber Claffe einnehmen, fogar ein zweiteS auf bem Rucken stehenbes Paar; bei ben vollkommneren Hinge- gen minbert sich bie Zahl ber Korperringe, unb von ben Fuhen gelangt nur eine Heine Zahl zur Entwickelung, wahrenb bie anberen Rubimente bleiben, z. B. bei ben Krustenthieren. Bei ben Jnfecten allein finben fich zwei ober vier oben auf ben mittleren Korperringen unb nehmen bie Gestalt von Flugeln an. Eigentliche geglie- berte, b. H. mit Gelenken verfehene Fuhe haben bie Kruster, Spinnen, Jnfecten unb Taufenbfuhe. Hocker, mit einziehbaren Borsten befetzt, vertreten ihre Stelle bei Ringelwurmern, von welchen einige fogar alle au- Heren BewegungSwerkzeuge entbehren. Mannigfach wie bie Befchaffenheit biefer Organe ist bie Bewe- gung, ihre Kraft unb Dauer, benn zwifchen bem feine Rohre freiwillig nicht verlassenben tragen Rbhrenwurme, bem langfam kriechenben Regenwurme, bem laufenbeit ober stiegenben Jnfect unb ber fchwimmenben Krabbe liegen eine Menge von Stufen. Bei ben unvollkomm- neren besteht baS Nervensystem aus einem boppelten am Bauche verlaufenben, auf febem Segment burch einen Nervenmarkknoten vereinten Faben, auS vielen von ben Knoten feitwarts abgehenben Zweigen unb einem groheren ben Schlunb umgebenben Markringe, von welchem bie Nerven ber Sinnesorgane entfpringen; bei ben vollkommneren zieht jener Strang fich mehr zufant- men unb bilbet wenigere, aber grohere Knoten. Bon ben Sinnesorganen ist baS bes RiechenS unb Horens rneist nicht vorhanben; bie Augen sinb einfache ober zu- fammengefetzte, bei welchen eine gemeinsame Hornhaut viele kegelformige Krystallkorper uberzieht. DaS Tasten verntitteln bie um ben Munb angebrachten Taster ober Palpen unb bie Fuhler ober Antennen, boch tonnen biefe Organe auch ganz fehlen. Grohe Sinnenscharfe verrathen zumal bie Jnfecten, inbeffen beurkunben biefe ihre im Verhaltniffe zu ben Wirbelthieren niebrigere Stellung baburch, bah immer nur ein befonberer Sinit als fehr vollkommen Hervortritt, bie anberen aber bafur stumpfer bleiben. Vergeffen barf hierbei inbeffen nicht werben, bah bie Beurtheilung ber SinneSthatigkeiten bei Thieren, bie uns fo fern stehen, immer fehr fchwie- rig bleibt, inbem unS ein zuverlafsiger Maahstab fehlt unb einzelne Erfcheinungen leicht mihverstanben tverben, anbere Male genugenbe Beobachtungen nicht vorliegen. Jebenfalls stehen aber in jetten Beziehungen bie Glieber- thiere uber ben Weichthieren unb muffen fvlglich i nt Systeme ihnen voraufgehen, obgleich sie weniger voll- kommene Organe bes vegetativen Lebens besitzen als biefe, z. B. ein viel einfachereS Gefahfystent Haben, ein folches bisweilen fogar ganz entbehren. — Der Munb ber Glieberthiere befinbet sich stets am Kopfe, baS Af* ter am entgegengefetzten Korperenbe; jener erfcheint nur bei ber geringeren Zahl als einfache Oeffnung unb ber HilfSwerkzeuge beraubt, vielmehr ist er genteinlich mit e nent mehr ober ntinber zufammengefetzten Apparate umgeben, ber mit bem Gefamminamen ber Frehwerk- zeuge belegt wirb. Diefe liefern ben Glieberthieren einen fehr bezeichnenben unb burchauS eigenthunilichen Charakter baburch, bah ste, gleichviel, ob sie nur aus einem Paar Kiefern ober mehreren mit mancherlei An- Hangen verfehenen bestehen mbgen, sich niemalS wie ber Vogelfchnabel fenkrecht, fonbern feitlich gegen einanber bewegen, folglich auch nicht quer uber bie Munbbffnung, fonbern rechts unb links von berfelben mit bem Kopfe verbunben sinb. Eiwas Allgemeines uber ihre Bilbung laht fich in einer Claffe von folchem Untfange nicht fa- 1 *