Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band
Forfatter: Eduard Pöppig
År: 1851
Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber
Sted: Leipzig
Sider: 296
UDK: St.f. 59 Pöp
Naturgeschichte der wirbellosen Thiere
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auf blattartigen Polypenstocken. Blainville'S El-
zerina (E. Blainvillei Fig. 4073. A a von oben, b von
unten, c vergr.) Ward an den Gusten NeuhollandS, die
rbhrige Pherusa (Ph. tubulosa Fig. 4073. B a in
nat. Gr., b vergr.) aufgefunden. Fossile, vielleicht von
den jetztlebenden nicht verschiedene Formen bietet die
Gattung LunuliteS, deren rindenartigen Polypensiscke
immer sehr kleine, kreiSrunde Scheiben dilden (Fig.4074.
b 4075. b). Man kennt mehrere Arten, wie den ge-
strahlten LunuliteS (L. radiatus Fig. 4074. a von
oben,b von unten) und den schirmformigen Lunu-
liteS (L. urceolatus Fig. 4075. a von oden, c Zellen
vergr.). Eine ledende Art ward neuerdings beschrieben.
III. Electra. (Electra.)
Gattungscharakter: Polypenstock astig, mit
etwas rundlichen Zweigen. Zellen gewirtelt, trichter-
fsrmig, mit abgestutzter, am Rande borstiger Mundung
und innerem Hilutigen Sack, den ein Deckel, defsen Halb-
mondformige Oeffnung fur die Arme des Polypen be-
stimmt ist, abschliestt.
Die nicht seltene gewirtelte Electra (E. verti-
cillata Fig. 4076. a in nat. Gr., b. vergr.) bewohnt die
europaischen Meere.
IV. Cellaria. (Cellaria.)
Gattungscharakter: Polypenstock Sstig, meist
gabelig getheilt, Hornig oder Hautig, kalkhaltig. Zellen
abwechselnd in zwei auf derselben Ebene gestellten Rei-
Hen; ihre Mundungen schief, nach entgegengesetzten Sei-
ten gewendet und gewohnlich mit Deckel versehen.
Cellarien gleichen im Habitus den vorhergehenden
Gattungen. Viele, wo nicht alle tragen am Grunde
der Zellen nach augen kleine, kugelige Organe, welche,
mit zwei einem Vogelschnadel Shnlichen, Harten Spitzen
versehen, fast immer fich auf- und abbewegen, aber kei-
nesweges Frehwerkzeuge, sondern in ihrer Bestimmung
noch nicht erklart find. Die zweistachelige Cel-
larie (6. ciliata Fig.4077. a in nat. Gr., b vergr.) Hat
an jeder Zellenmundung zwei, die gewimperte (C. ciliata
c vergr.) vier bis funf Stacheln. Ob die cereuS-
artige Cellarie (C. cereoides Fig. 4078. a in nat.
Gr., b vergr.) der Gattung angehore, mag zu bezweifeln
sein. Sie kommt vor bei Neapel. Die gepanzerte
Cellarie (C. loricata) Fig. 4079., die in dem euro-
piiischen Ocean minder hLufig gefunden wird, Hat man
Polype n.
ohne Grund in eine besondere Gattung gestellt. Glei-I
cheS Schicksal Hatte die perlglstnzende Cellarie
(C. bursaria Fig.4080. a in nat. Gr., b vergr.), welche
an den englischen Kusten auf Seetang festfitzt und bald
unter der neuen Gattung Notamia figurirt, bald fogar
unter die Sertularien verwiesen ward. Eine seit langer
Zeit bekannte Art, die langgliederige Cellarie
(C. salicornia Fig. 4081. a in nat. Gr., b vergr. Ast,
c Zellen vergr.), die gleichfalls um Europa wachst,
wird jetzt zur Gattung Farcimia gerechnet, weil die Zel-
len nicht vollig zweireihig, sondern zu vieren und ver-
senkt stehen. WaS unter dem Namen Acamarchis
(A. neritina Fig. 4082. a in nat. Gr., b vergr. Zweig)
alS besondere Gattung beschrieben ward, durfte nichts
Anderes als eine Cellarie sein, deren Fortpflanzung nicht
richtig verstanden ward, denn die schneckenartigen Bla-
sen uber den Zellen mbgen, wenn auch nicht immer eben-
so gestaltet, wohl bei allen vorkommen und weibliche
Jndividuen sein. Ebenso verhalt es fich mit der
Spinnweben-Cellarie (Canda arachnoidea Fig.
4083. a in nat. Gr., b Zweig von oben, c von unten).
V. Crisia. (Crisia.)
Gattungscharakter: Polypenstock der Cella-
rien. Zellen lang, keulen- oder schief trichterformig in
einer Reihe verkettet, ihre Mundung alle nach einer Seite
gewendet.
Die borstige Crisia (C. chelata Fig. 4084. a in
nat. Gr., b vergr.) wachst auf Seetang der englischen
Kuste. Ohne Gewalt wird man die im indischen Ocean
Heimische Menipea (Menipea hyalina Fig. 4085 a in
nat. Gr., b Zellen von der Seite und c von vorn) mit
den Crisien vereinigen konnen.
VI. Eschara. (Eschara.)
Gattungscharakter: Polypenstock blattformig
oder fich zu Rinden auSbreitend, unbiegsam, kalkhaltig,
zerreiblich. Zellen auf beiden Seiten des Polypenstocks,
im Ouineunr gestellt.
Die Ausbreitungen des Polypenstocks der Escharen
unterscheidet man durch Dicke, sehr poroseS Gewebe und
stLrkeren Kalkgehalt leicht von den Seerinden; sie falten
fich ost mannichfach und Hangen durch Verwachsung zu-
samnien in ver^nderlicher Gestalt. Solche Colonien
messen bisweilen 3 — 4 Zoll in der Hdhe, 12 — 20
Zoll im Durchmefser, indefsen giebt es auch Arten, die
Zweite Vrdnung. Moosthiere.
Platten von wenigen Linien in der Breite Hervorbrin-
gen. Man begegnet ihnen in allen Meeren. Auch in
den TertiLrschichten kommen, mit anderen Moosthieren
gemengt, viele fossile Species vor. Die gemeine
Eschara (E. foliacea gig. 4086. a in nat. Gr., b vergr.,
c Zellen, d senkrechter Durchschnitt einer AuSbreitung)
H5ngt an todten Muscheln, Seetang, Steinen der euro-
paischen Meere. ^ Die schorfige Eschara (E. ci-
liata) Fig. 4087. bildet auf Steinen Ausbreitungen von
sehr geringem Umfange und wird bisweilen als Art der
Gattung Lepralia angesehen.
VIL Adevtia. (Adeona.)
Gattungscharakter der Escharen, jedoch: zel-
lentragende Ausbreitungen auf einem astigen, geglieder-
ten, runden, kalkigen Stamme sitzend.
Die blattreiche Adeona (A.foliifera) Fig. 4088.
gehhrt Neuholland an.
VIII. Netzcoralle. (Retepora.)
Gattungscharakter: Polypenstock kalkig, Hart,
sprsde, mit zusammengedruckten, maschig verfliestenden
Aesten. Polypenzellen einseitig auf der oberen oder in-
neren FlLche.
Ob diese Corallen ihren Platz angemefsen unter den
Moosthieren finden, wird von mehreren Seiten bezwei-
felt. Mit den Escharen haben sie allerdingS augerliche
Verwandtschaft, denn unter den diesen ahnlichen Adeo-
nen giebt eS eine Art mit durchbrochenen Ausbreitungen
deS PolypenstockeS, die also den Uebergang vermitteln
wurde. Gemeinhin belegt man die zwar kleinen, aber
zierlichen Reteporen mit dem Namen der Neptunsman-
schetten. Die gewohnliche Netzcoralle (B. cel-
lulosa) Fig. 4089. lebt in den europaischen Meeren, in-
defsen nur in grogeren Tiefen und nirgendS in Menge.
IX. Cellepora. (Cellepora.)
Gattungscharakter: Polypenstock kalkig, sprbd,
listig oder blattsbrmig und unregelmatzig gelappt, auS
becherformigen, angehLuften oder im O-uineunr neben
einander gestellten Zellen zusammengesetzt.
Celleporen hesten sich an andere Gegenstande und
bilden auf ihnen ost Rinden, andere Male erheben sie
fich zu wenige Zoll hohen astigen Gebilden. Die zer-
reibliche Cellepora (C. pumicosa Fig. 4090. a in
nat. Gr., b vergr.) Hiingt fich besonders gern an die fei-
nen Stangel kleiner Seepstanzen.