ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

Mit 1558 Ubbildungen

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Side af 318 Forrige Næste
258 auf blattartigen Polypenstocken. Blainville'S El- zerina (E. Blainvillei Fig. 4073. A a von oben, b von unten, c vergr.) Ward an den Gusten NeuhollandS, die rbhrige Pherusa (Ph. tubulosa Fig. 4073. B a in nat. Gr., b vergr.) aufgefunden. Fossile, vielleicht von den jetztlebenden nicht verschiedene Formen bietet die Gattung LunuliteS, deren rindenartigen Polypensiscke immer sehr kleine, kreiSrunde Scheiben dilden (Fig.4074. b 4075. b). Man kennt mehrere Arten, wie den ge- strahlten LunuliteS (L. radiatus Fig. 4074. a von oben,b von unten) und den schirmformigen Lunu- liteS (L. urceolatus Fig. 4075. a von oden, c Zellen vergr.). Eine ledende Art ward neuerdings beschrieben. III. Electra. (Electra.) Gattungscharakter: Polypenstock astig, mit etwas rundlichen Zweigen. Zellen gewirtelt, trichter- fsrmig, mit abgestutzter, am Rande borstiger Mundung und innerem Hilutigen Sack, den ein Deckel, defsen Halb- mondformige Oeffnung fur die Arme des Polypen be- stimmt ist, abschliestt. Die nicht seltene gewirtelte Electra (E. verti- cillata Fig. 4076. a in nat. Gr., b. vergr.) bewohnt die europaischen Meere. IV. Cellaria. (Cellaria.) Gattungscharakter: Polypenstock Sstig, meist gabelig getheilt, Hornig oder Hautig, kalkhaltig. Zellen abwechselnd in zwei auf derselben Ebene gestellten Rei- Hen; ihre Mundungen schief, nach entgegengesetzten Sei- ten gewendet und gewohnlich mit Deckel versehen. Cellarien gleichen im Habitus den vorhergehenden Gattungen. Viele, wo nicht alle tragen am Grunde der Zellen nach augen kleine, kugelige Organe, welche, mit zwei einem Vogelschnadel Shnlichen, Harten Spitzen versehen, fast immer fich auf- und abbewegen, aber kei- nesweges Frehwerkzeuge, sondern in ihrer Bestimmung noch nicht erklart find. Die zweistachelige Cel- larie (6. ciliata Fig.4077. a in nat. Gr., b vergr.) Hat an jeder Zellenmundung zwei, die gewimperte (C. ciliata c vergr.) vier bis funf Stacheln. Ob die cereuS- artige Cellarie (C. cereoides Fig. 4078. a in nat. Gr., b vergr.) der Gattung angehore, mag zu bezweifeln sein. Sie kommt vor bei Neapel. Die gepanzerte Cellarie (C. loricata) Fig. 4079., die in dem euro- piiischen Ocean minder hLufig gefunden wird, Hat man Polype n. ohne Grund in eine besondere Gattung gestellt. Glei-I cheS Schicksal Hatte die perlglstnzende Cellarie (C. bursaria Fig.4080. a in nat. Gr., b vergr.), welche an den englischen Kusten auf Seetang festfitzt und bald unter der neuen Gattung Notamia figurirt, bald fogar unter die Sertularien verwiesen ward. Eine seit langer Zeit bekannte Art, die langgliederige Cellarie (C. salicornia Fig. 4081. a in nat. Gr., b vergr. Ast, c Zellen vergr.), die gleichfalls um Europa wachst, wird jetzt zur Gattung Farcimia gerechnet, weil die Zel- len nicht vollig zweireihig, sondern zu vieren und ver- senkt stehen. WaS unter dem Namen Acamarchis (A. neritina Fig. 4082. a in nat. Gr., b vergr. Zweig) alS besondere Gattung beschrieben ward, durfte nichts Anderes als eine Cellarie sein, deren Fortpflanzung nicht richtig verstanden ward, denn die schneckenartigen Bla- sen uber den Zellen mbgen, wenn auch nicht immer eben- so gestaltet, wohl bei allen vorkommen und weibliche Jndividuen sein. Ebenso verhalt es fich mit der Spinnweben-Cellarie (Canda arachnoidea Fig. 4083. a in nat. Gr., b Zweig von oben, c von unten). V. Crisia. (Crisia.) Gattungscharakter: Polypenstock der Cella- rien. Zellen lang, keulen- oder schief trichterformig in einer Reihe verkettet, ihre Mundung alle nach einer Seite gewendet. Die borstige Crisia (C. chelata Fig. 4084. a in nat. Gr., b vergr.) wachst auf Seetang der englischen Kuste. Ohne Gewalt wird man die im indischen Ocean Heimische Menipea (Menipea hyalina Fig. 4085 a in nat. Gr., b Zellen von der Seite und c von vorn) mit den Crisien vereinigen konnen. VI. Eschara. (Eschara.) Gattungscharakter: Polypenstock blattformig oder fich zu Rinden auSbreitend, unbiegsam, kalkhaltig, zerreiblich. Zellen auf beiden Seiten des Polypenstocks, im Ouineunr gestellt. Die Ausbreitungen des Polypenstocks der Escharen unterscheidet man durch Dicke, sehr poroseS Gewebe und stLrkeren Kalkgehalt leicht von den Seerinden; sie falten fich ost mannichfach und Hangen durch Verwachsung zu- samnien in ver^nderlicher Gestalt. Solche Colonien messen bisweilen 3 — 4 Zoll in der Hdhe, 12 — 20 Zoll im Durchmefser, indefsen giebt es auch Arten, die Zweite Vrdnung. Moosthiere. Platten von wenigen Linien in der Breite Hervorbrin- gen. Man begegnet ihnen in allen Meeren. Auch in den TertiLrschichten kommen, mit anderen Moosthieren gemengt, viele fossile Species vor. Die gemeine Eschara (E. foliacea gig. 4086. a in nat. Gr., b vergr., c Zellen, d senkrechter Durchschnitt einer AuSbreitung) H5ngt an todten Muscheln, Seetang, Steinen der euro- paischen Meere. ^ Die schorfige Eschara (E. ci- liata) Fig. 4087. bildet auf Steinen Ausbreitungen von sehr geringem Umfange und wird bisweilen als Art der Gattung Lepralia angesehen. VIL Adevtia. (Adeona.) Gattungscharakter der Escharen, jedoch: zel- lentragende Ausbreitungen auf einem astigen, geglieder- ten, runden, kalkigen Stamme sitzend. Die blattreiche Adeona (A.foliifera) Fig. 4088. gehhrt Neuholland an. VIII. Netzcoralle. (Retepora.) Gattungscharakter: Polypenstock kalkig, Hart, sprsde, mit zusammengedruckten, maschig verfliestenden Aesten. Polypenzellen einseitig auf der oberen oder in- neren FlLche. Ob diese Corallen ihren Platz angemefsen unter den Moosthieren finden, wird von mehreren Seiten bezwei- felt. Mit den Escharen haben sie allerdingS augerliche Verwandtschaft, denn unter den diesen ahnlichen Adeo- nen giebt eS eine Art mit durchbrochenen Ausbreitungen deS PolypenstockeS, die also den Uebergang vermitteln wurde. Gemeinhin belegt man die zwar kleinen, aber zierlichen Reteporen mit dem Namen der Neptunsman- schetten. Die gewohnliche Netzcoralle (B. cel- lulosa) Fig. 4089. lebt in den europaischen Meeren, in- defsen nur in grogeren Tiefen und nirgendS in Menge. IX. Cellepora. (Cellepora.) Gattungscharakter: Polypenstock kalkig, sprbd, listig oder blattsbrmig und unregelmatzig gelappt, auS becherformigen, angehLuften oder im O-uineunr neben einander gestellten Zellen zusammengesetzt. Celleporen hesten sich an andere Gegenstande und bilden auf ihnen ost Rinden, andere Male erheben sie fich zu wenige Zoll hohen astigen Gebilden. Die zer- reibliche Cellepora (C. pumicosa Fig. 4090. a in nat. Gr., b vergr.) Hiingt fich besonders gern an die fei- nen Stangel kleiner Seepstanzen.