Festschrift Zum 50 Jährigen Jubiläum Der Firma J. C. König & Eberhardt
År: 1895
Sted: Hannover
Sider: 60
UDK: St.f. 061.5(43)Kön
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^MPHNJECTOREN
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Damit haben wir unseren
Rundgang durch den Betrieb, soweit
der eigentliche Schaffenszweig der
Geschäftsbücherfabrik und der
Steindruckerei in Frage kommt,
erledigt. Ueberall in den Räumen
hat uns das geschäftige Treiben
der Menschen begrüsst, überall in
den Maschinen haben wir flottes
Leben und rastlose Bewegung
gefunden, deshalb jetzt zuerst an
die Stätte, wo die von unserer
Allmutter Sonne gespendete und
in den Kohlen aufgestapelte Energie
wiederum umgewandelt wird in
L ■ .Wärme, Arbeit, Licht; wir steigen
ïW ' h'Häb in die Räume, wo die Kohle
lRX/MDI— ver^ ran nt w'fd> uni Dampf zu er-
. 1 j zeugen und der Dampf dann wieder
Gl benutzt wird zum Betriebe der
mächtigen Dampfmaschinen, die
< ihre Arbeit lautlos weiter geben an
‘^ 1 -^^ffifl die Wellenleitungen, und wo auch
du - Krall dw1)am|ifmaseluw zinn
' Thwl umgi-sd/twird in Kkktricitäl.
Wir betreten zuvorderst das
*stattliche Kesselhaas mit seinen
vier Fivdborul'schen conibinirten
Cornwall-Feuerröhrenkesseln,
zusammen eine Heizfläche
die
von
ESSELHHV^
556 Quadratmeter aufweisen; sie
haben den Dampf nicht blos zum
Betriebe der Dampfmaschinen,
.sondern auch zur Heizung des
sumfangreichen Gebäudes, zum
I Leimkochen u. s. w. zu liefern.
& Gespeist werden die Kessel
■mittelst einer Batterie von
;Dampfstrahlpumpen oder
einer Dampfp rimpe, welche
benöthigtenfalls gleichzeitig
als Dampffeuerspritze Ver-
wendung finden kann. Als Speisewasser wird das vorher chemisch gereinigte Grundwasser verwendet, welches aus
den 3 auf dem Fabrikgrundstücke befindlichen Brunnen in 6 eiserne Klärhochbehälter gepumpt wird. Gerade hier
im Kesselhause berührt einen wiederum die peinliche Reinlichkeit aufs Angenehmste, selbst hier findest Du nirgends
ein loses Kohlenstückchen. Die Kohlen werden bequemerweise von dem Vorrathsraume, in welchen die darüber
gefahrenen Wagen ihr schwarzes Gut unmittelbar entleeren, in eigenartig gebauten Wagen vor die Feuerstätte
gefahren, aus denen sie der Heizer mit seiner Schippe entnimmt. — Zum Lobe der technischen Leitung und der
Heizer muss der Verfasser dieser Zeilen, welcher die Schornsteine dieser Gegend seit mehr denn 10 Jahren tagtäglich
beobachtet, rühmend hervorheben, dass er nie während des regelrechten Betriebes irgend welchen Rauch am Schorn-
steine bemerkt hat; es zeigt das, dass auch ohne besonders künstliche Einrichtungen rauchfreie Feuerung bei guter
Schulung der Heizer und sachgemäss gewählter Kohle bei einem „mässig angestrengten“ Betriebe sehr wohl möglich
ist. Verbrannt werden jährlich nahezu eine Million Kilo Kohle der Zeche „Margarethe“.
Weiter wandernd, gelangen wir in den grossartigen, im altdeutschen Style gehaltenen Maschinenraum, wo
2 einfache und 1 Verbund-Dampfmaschine der Augsburger Maschinenfabrik aufgestellt sind, die mit einer Stärke von
zusammen 300 Pferdestärken die gesammte mechanische Arbeit bei so tadellos sanftem Gange leisten, dass auch das
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