Festschrift Zum 50 Jährigen Jubiläum Der Firma J. C. König & Eberhardt
År: 1895
Sted: Hannover
Sider: 60
UDK: St.f. 061.5(43)Kön
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Bei unserem Rundgange durch einen so umfangreichen, viel verzweigten, unausgesetzt raschschaffenden Betrieb
haben wir oft der Stätte gedacht, von der aus dieses tadellose Ineinandergreifen und zweckmässige Zusammenarbeiten
aller einzelnen I heile geleitet wird, die zielbewusst dafür sorgt, dass nirgends 'ein Stocken eintritt und dass immer
die nöthigen Aufträge in lohnender Weise vorhanden sind, die — mit einem Worte gesagt — den geistigen Mittel-
punkt bildet sowohl in kaufmännischer als technischer Hinsicht.
Sprechen wir deshalb noch kurz in dem Privatcomptoire der jetzigen Geschäftsinhaber vor, von wo aus
uns gern ein Einblick in die weiteren Comptoirräume gewährt wird. Bei unserem Eintritt grüssen uns von den
Wänden die dort in pietätvoller Weise zur steten Nacheiferung an der Stätte ihres unermüdlichen Schaffens unter-
gebrachten Bilder des Gründers Heinrich Ebhardt und seiner getreuen Mitarbeiter Nölke und Meineke, gemalt von
Oesterley und Conrad Beckmann.
Und wie im menschlichen Körper von dem befehlenden Haupte aus die Bewegungs- und Empfindungsnerven
ausgehen, so gehen von hier, dem geistigen Mittelpunkte der Fabrik aus wohlgeordnet die Telephon- und Klingel-
leitungen nach den anderen Comptoiren, der Kasse, nach allen Arbeitsstätten der Fabrik zu den 20 Abtheilungs-
vorständen u. s. w.
An dem im feuerfesten Gewölbe untergebrachten Kassen- und Geschäftsbücher-Archiv vorüber schreiten wir
in die weiteren Comptoirräume, wo 42 Comptoiristen unter Führung des Prokuristen Diettrich und des Handels-
bevollmächtigten Klose die Fülle von Aufträgen geschäftig erledigten, sind doch täglich durchschnittlich nicht weniger
als 160 Briefe und Einschreibesendungen, 40 Postkarten, 100 Drucksachen, sowie 70 Postpackete und 150 Kisten-
sendungen zu bewältigen. Da ist die Correspondenzabtheilung und die Buchhalterei, die Commissionsabtheilung und
die Expedition, die Kasse und der Verkaufsraum.
In der „Commissionsabtheilung“ müssen aus den Briefen heraus die „Commissionen“ für die Fabrik ausge-
arbeitet, disponirt und unter den in der Fabrik üblichen Zeichen an die einzelnen Abtheilungen des Betriebes abgegeben
werden, von wo aus sie ausgeführt schliesslich an die Expedition zurückgehen. Die abzuliefernden Bücher werden
in die umfangreichen Regale eingereiht, wo jeder einzelne der Hunderte über alle Welttheile verstreuten Vertreter
sein Fach hat. Von hier aus wandern die Bücher, nachdem die Berechnungen vermerkt sind, zur Packhalle, deren
Betrieb wir schon kennen gelernt haben.
Die „Vorschriftsnummern“, welche in der Commionsabtheilung für die Fabrile ausgearbeitet worden sind,
werden aber durch je einen ausgeführten Bogen gekennzeichnet in das Archiv gebracht, in welchem feuersicheren
Behältnisse sie untergebracht und sorgfältig geordnet mit anderen Dokumenten aufbewahrt werden, um jeden Augenblick
erforderlichenfalls als Muster bei neuen Bestellungen wieder dienen zu können. Auch hier beim Anblick der muster-
haften Unterbringung von mehr als 700 000 Ordnungsnummern lernen wir schätzen, dass „Ordnung die Seele des
Geschäftes ist“.
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