Vorwort.
Das vorliegende Buch ist eine neue Auflage des von uns herausgegebenen Werkes „Die Gartenkunst in Wort und Bild“. Der ersten Ausgabe fehlte das Vorwort und da man dies bemängelt hat, so möge hier ein solches stehen. Man hat ihr vorgeworfen, daß sie mehr über Gartentechnik als über Gartenkunst handle, und da wir diesen Vorwurf zutreffend fanden, so haben wir das Buch entsprechend umgetauft. Gleichzeitig ist es vom Quartformat auf das handlichere Oktav gebracht worden.
Man hat uns damals noch vieles am Zeuge geflickt. Soweit es unser Eigensinn zuließ, haben wir den Wünschen der sachlich gebliebenen Kritik mit Vergnügen Rechnung getragen.
„Zuviel Karlsruhe“! Das war gewiß richtig. Wir haben über 100 Abbildungen ausgeschaltet und dafür nahezu 300 neue eingereiht, wobei sich das Mißverhältnis wesentlich verbessert haben dürfte.
„Zuviel Katalogbeispiele“! Sie sind bis auf wenige verschwunden.
„Zuwenig japanische und englische Gärten!“ Wir haben uns an gute Freunde gewendet, die in Japan waren und haben englische Gartenschriften geplündert, um dem abzuhelfen.
„Zuwenig Theorie!“ Wir haben das wenige noch vermindert. In einem Buch über Gartentechnik wird sie niemand vermissen. Wir wollen nicht reformieren, wir wollten nur referieren.
„Zuviel Rosen!“ Die abkömmlichen Sorten sind fortgelassen; dafür sind die neuesten berücksichtigt; viel weniger sind es nicht geworden. Wir hatten einer Königin gehuldigt; wir sind ihr treu geblieben.
Am guten Willen, das Buch zu verbessern, hat es nicht gefehlt. Allen Leuten es recht machen zu wollen, ist uns nicht eingefallen. Daß das Werk neuaufgelegt werden konnte, ist das Verdienst unseres Verlegers; aber immerhin: einem totgeborenen Buch haucht auch der rührigste Verleger kein neues Leben ein.
In sehr liebenswürdiger Weise sind wir — wir unterstreichen das — durch Beiträge unterstützt worden, wie das Buch an vielen Stellen zeigt, und es ist uns eine angenehme Pflicht, an dieser Stelle dafür herzlich zu danke n.
Karlsruhe im Mai 1911.
Die Herausgeber.