Das Wasser und die Felsen
299
Abb. 136. Parkmotiv mit Wasserspiegelung.
Winter ablassen und mit Laub auslegen. Die Betonierung der Unterwasserböschung schützt man gegen den Frost durch bleibende Aufschüttung von grobem Kies. Man erhält damit gleichzeitig ein natürlicheres Uferbild, als es der glatte Zementantrag geben kann.
Kleinere Seen dichtet man auch ähnlich wie Holzzementdächer. Auf die Unterlage von Sand folgen drei oder vier Lagen Dachpappe, unter sich verklebt und überstrichen mit heißem Holzzement (12 Teile Steinkohlenteer, 3 Teile Asphalt, 5 Teile Schwefel) und abgedeckt mit Sand und grobem Kies.
Bei dem künstlich gedichteten See bildet die Dichtung nebst dem Kiesauftrag den U f e r s c h u t z. Beim See mit natürlicher Sohle (das gleiche gilt auch für Bäche) wird ein besonderer Uferschutz nötig, damit die Wellenbewegung den Rasen des Ufers nicht unterspült und loslöst. Es gibt zahlreiche Systeme des Uferschutzes und sie spielen im Wasserbau der Ingenieure eine wichtige Rolle, speziell im Flußbau. Bei der harmlosen Natur des Gartensees kann das Verfahren entsprechend einfach sein. Die Fig. 134 veranschaulicht drei verschiedene Methoden. Im allgemeinen empfiehlt sich das in a dargestellte Verfahren. Am Fuße der Unterwasserböschung ist eine Faschinenwurst mit Pflöcken aus Eichenholz befestigt. Diese Bandwürste werden ca. 20 cm stark in tunlichster Länge aus Weidenruten hergestellt und mit verzinktem Draht gebunden. Bis zu gewissem Grade biegsam, lassen sie sich der Uferlinie anpassen. Der Raum zwischen der Bandwurst und der Wasserstandslinie wird mit zugerichteten Steinen im Zyklopenverband ausgelegt. Die Steine werden auf der Vorderseite tunlichst natürlich belassen, auf den übrigen Seiten hammerrecht