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Abschnitt VII
Brennern im Abstand von 1 m besetzt ist. Die ganze Uferlinie wird bei festlichen Anlässen in Gasflammen dargestellt, was an sich wohl keinen sehr befriedigenden Eindruck machen würde, was aber sehr schön dadurch wirkt, daß die Flammen sich im Wasser spiegeln, wobei die Spiegelbilder bei bewegter Wasserfläche sich wie nach unten gerichtete Raketenstrahlen geben. Die Verbindung des Feuers mit dem Wasser läßt überhaupt große Effekte erzielen. Ein Feuerwerk, das im Wasser oder am Wasser abgebrannt wird, verdoppelt infolge der Spiegelung seine Wirkung. Das Johannisfeuer inmitten des Sees, wie es in Karlsruhe alljährlich abgebrannt wird, spiegelt Feuer, Rauch und Qualm im Wasser wieder. Bunte Papierlaternen oder elektrische Glühlichter, die im Gebüsch und in den Bäumen der Ufer angebracht werden, geben ebenfalls gute Effekte. Mittels des elektrischen Scheinwerfers können Kaskaden und Springbrunnen sehr wirksam gemacht werden, wie ja jedem Besucher der großen Ausstellungen aus letzter Zeit bekannt ist.
Die Abb. 138 gewährt einen Blick auf den 200 m langen Teich des Volksgartens zu Cöln a. Rh.
Stehende Wasser, die zu klein sind, um ihnen den Namen Teich oder See beilegen zu können, bezeichnet man als T ü m p e 1. Der geringe Umfang und die entsprechend geringe Wassertiefe bringen es mit sich, daß der Tümpel im allgemeinen weder zur Verschönerung der Natur, noch künstlich verwertet zur Ausschmückung des Gartens beiträgt. Immerhin aber gibt es Fälle, die seine Anbringung gerechtfertigt oder sogar wünschenswert erscheinen lassen. So kann er z. B. im Schulgarten angelegt werden zur passenden Unterbringung der wichtigsten Ufer-, Sumpf- und Wasserpflanzen. Man gibt ihm Zu- und Abfluß, garniert ihn mit Felsblöcken und behandelt ihn auch im übrigen mu-tatis mutandis wie die Teiche und Seen.
Die Abb. 139 gibt ein derartiges Beispiel.
Abb. 141. Das Latonabecken des Gartens zu Versailles. Im Hintergrund der große Kanal.