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Abschnitt VII
Wasser zwischen Zargen ab, indem es von Stufe zu Stufe fällt und regelmäßige Kaskaden bildet. Breite und Höhe der Stufen können sehr verschieden sein. Die technische Ausführung unterscheidet sich von derjenigen gewöhnlicher Treppen nur dadurch, daß alle Fugen wasserdicht zu halten sind. Gewöhnlich ist die Wassertreppe kein Schaustück für sich, sondern ein integrierender Bestandteil einer sogenannten Wasserkunst, eines Wasserschlosses usw. Berühmte Stücke mit Wassertreppen aus alter Zeit sind z. B. der Herkulesbrunnen im Park zu Wilhelmshöhe und die Kaskade zu St. Cloud. Aber auch die neuzeitigen Chateaux d’eau (Marseille, Rouen, Barcelona usw.) machen Gebrauch von der Wassertreppe. In den Gärten kann die Wassertreppe dazu dienen, das Wasser der Brunnen einer Terrasse in tiefer liegende Becken abzuführen oder ver-
Abb. 146. Brunnen der Gönner-Anlage in Baden-Baden. Prof. M. Laeuger.
verschieden hoch gelegene Bassinanlagen miteinander zu verbinden. Das veranschaulicht die Fig. 142 an zwei einfachen Beispielen bescheidenen Maßstabes.
Die Abb. 143 bringt die Wassertreppe der Fontaine de Medicis im Luxemburg-Garten zu Paris.
Die Abb. 144 zeigt die Wassertreppe im Square Ambiorix zu Brüssel.
Die Abb. 145 bezieht sich auf die Weltausstellung Brüssel 1910. Hinter der Wassertreppe die später durch Brand zerstörte Fassade.
Die Abb. 146 gibt eine wenigstufige Wassertreppe aus den von Prof. M. Laeuger ausgeführten Gönneranlagen zu Baden-Baden.
Den architektonisch umrandeten Gartenteich bezeichnet man gewöhnlich mit dem Ausdruck Bassin, obgleich man gerade so gut das deutsche Wort Becken gebrauchen könnte. Von Ausnahmen abgesehen, hat das Bassin ebenen, horizontalen Boden, senkrechte oder nahezu senkrechte Seitenwandungen und einen profilierten Rand. Der Boden wird gewöhnlich aus Stampf-