Gartentechnik Und Gartenkunst
Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries
År: 1911
Forlag: Carl Scholtze Verlag
Sted: Leipzig
Sider: 744
UDK: 635.2
Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck
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Die Gartenkunst
Auf den Terrassen stehen Statuen, Figurengruppen und Blumenvasen mit Postamenten, liegen Wasserbecken mit Springbrunnen. Über flach- und breitstufige Wassertreppen oder in freiem parabolischem Fall nimmt das Wasser seinen Weg nach unten, um sich wieder in Kanälen und Teichen zu sammeln. Die Hauptwege schneiden sich rechtwinklig; diagonal- und schräggeführte Wege sind wie jene gerade. Baumreihen und geschnittene Hecken begleiten die Wege. Innerhalb des Saumes liegen Beete in regelmäßiger Einteilung, Rasenflächen oder Gehölzbestände. Die Teiche und Wasserbecken sind architektonisch gefaßt, auch dann, wenn sie dem Rand entlang mit Naturfelsblöcken garniert sind. Im großen Garten sind an geeigneten Stellen kleinere Architekturen eingefügt, Amphitheater, Grotten, Stibadien usw. und für sie wiederholt sich im kleinen, was für die Hauptarchitektur im großen gilt.
Die Abbildungen 8 und 9 bringen die Grundrisse der Villa d’Este und der Villa Aldobrandini, um den Typ derartiger Berggärten zu veranschaulichen. Über die Art der Architektur und der Terrassenanlage belehrt die Abb. 10, welche einen Teich der Villa d’Este darstellt, in den von oben Wasser abstürzt.
Auch da, wo der Boden eben ist, sucht man das Hauptgebäude durch Vorbauten zu heben, wie das hübsche, die Villa Lante darstellende Beispiel der Abb. 11 zeigt. Man gibt im ebenen Garten dem Hauptbau ein Belvedere, eine Aussichtswarte in der Form von Loggien oder offenen Galerien bei, von denen aus man über den Garten hinweg in die Ferne sehen kann. Sofern die Paläste in Rom, Florenz usw. auf hügeligem Terrain liegen, sind Architektur und Garten ähnlich behandelt, wie die Villenanlagen der Berge. Liegen sie in der Ebene, so wird immer wieder vor der Hauptfront des dominierenden Gebäudes ein freier Platz geschaffen, sei es in der Form einer aufgeschütteten Terrasse innerhalb niedriger Stützmauern, sei es, daß vor dem Mittelbau Erde ausgehoben wird, um sie seitlich für Terrassen zu verwenden oder umgekehrt. Ist aus irgendwelchem Grunde eine derartige Erdbewegung nicht zulässig oder angezeigt, so weiß man sich noch anders zu helfen. Man läßt das Parterre innerhalb der Gartenumfassungsmauern eben auf Bodenhöhe liegen. Die Treppen und Rampen steigen dann vor dem Hauptportal des Gebändes bis zur Höhe der Gartenumfassung auf und das Gebäude tritt scheinbar und aus der Ferne gesehen erst auf dieser Höhe aus dem Boden. Es wird also, wenn auch nicht in Wirklichkeit, so doch anscheinend über den Garten als beherrschende Masse emporgestellt. So ist beispielsweise verfahren bei der Villa Doria-Pamfili in Rom. Es ist charakteristisch, daß man in diesem Fall den Garten als „vertieftes Parterre“ bezeichnet, obgleich eine Erdaushebung gar nicht stattgefunden hat. Selbstredend sind die ebenen Palastgärten weniger interessant und malerisch als die Berggärten mit den durch das Terrain bedingten abwechslungsreichen Lösungen, weshalb die Skizzierung der letzteren auch vorangestellt wurde.
Von dem malerischen Mittel des Wassers wird in den italienischen Gärten der ausgiebigste Gebrauch gemacht, einerseits, weil ohne Wasserzufuhr eine üppige Vegetation nicht zu erzielen ist und andererseits, weil das Wasser die Gärten ungemein belebt. Selbstredend wirken dann Kaskaden und Wasser-