Die Bepflanzung im Naturstil
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Abb. 185. Partie aus dem Maschpark in Hannover. Staudenvorpflanzung (Delphinium Belladonna).
Pflanzen nötig sind, auch wenn man an den Rändern dichter und kleiner pflanzt. Eine größere Sorgfalt und etwas mehr Arbeit beim Pflanzen ist allerdings nötig, wenn der Prozentsatz der nicht anwachsenden Pflanzen nicht größer sein soll, als bei jungem Material. Dafür hat man aber an Jahren gewonnen. Wir haben diese Sache schon einmal berührt. Sie kann aber nicht oft genug in Erinnerung gebracht werden.
Ein anderer Fehler, der häufig gemacht wird, ist die Zerstückelung des Gartens durch Anbringung zu vieler kleiner Gruppen. Die gut gemeinte und richtige Regel älterer Gartenkünstler, Wegkreuzungen mit Gebüsch zu maskieren, wird häufig übertrieben und muß zur Übertreibung führen, wo zahlreiche Wege vorhanden sind. An jeder Wegkreuzung dieselben vier Gruppen wiederzufinden, wirkt schließlich ebenso einförmig, wie wenn der Besucher von Paris in jedem Zimmer einen Kamin und auf diesem eine Pendule zwischen zwei Armleuchtern zu sehen bekommt. Wenn man nicht auch einmal eine Kreuzung frei lassen will, was gewiß nichts verschlägt, so sorge man doch für einige Abwechslung. Wildrosengruppen, Baumpaeoniengruppen, Staudengruppen und sogar Einjährige von der Qualität des Ricinus und des Riesenmais können hier mit in Konkurrenz treten. Auch an die mit Efeu und anderen Schlinggewächsen garnierten Monolithe möge hier noch einmal erinnert sein.
Die Einzelbäume und -Sträucher kann man mit oder ohne Baumscheibe in den Rasen pflanzen. Das letztere sieht natürlicher aus. Das erstere erinnert an gute Pflege, ist vorteilhafter für das Wachstum und erleichtert das Bewässern und Düngen. Ähnliches gilt für weit gepflanzte Gruppen (Koniferen usw.).
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