Gartentechnik Und Gartenkunst
Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries
År: 1911
Forlag: Carl Scholtze Verlag
Sted: Leipzig
Sider: 744
UDK: 635.2
Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck
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Abschnitt VIII
Beim Ausheben der Gehölze ist eine Wurzelverletzung selten zu umgehen. Je geringer sie ist desto besser. Abgerissene, zerquetschte und aufgeschürfte Wurzeln wachsen schlecht weiter. Es ist angezeigt, alle schadhaiten Wurzelteile mit scharfem Messer zu entfernen. Ein gleiches gilt nebenbei bemerkt, für die beschädigten oberirdischen Pflanzenteilc. Jeder scharfe glatte Schnitt überwallt sich leichter als eine zerrissene Stelle. Die Wunden der Pflanzen verhalten sich also ähnlich wie diejenigen des tierischen Körpers.
Bevor mit der Pflanzung begonnen wird, muß das Pflanzenmaterial in genügender Menge zur Stelle sein, ebenso die etwa beizumengende bessere Erde, die nötigen Pflähle, Kokosfaserstricke usw. Das läßt sich alles der Art und Zahl nach aus dem Pflanzungsplan ermitteln und bei größeren Arbeiten sollte ein solcher immer vorhanden sein. Bezüglich des Pflanzenmateriales tut man gut, lieber etwas mehr als nötig vorzusehen, da die auf Bestellung gelieferte Ware nicht immer die erwartete Größe und Ausgiebigkeit hat.
Man pflanzt nicht beliebig anfangend, sondern vom großen ins kleine, von den Kernpunkten ausgehend. Man setzt also zunächst die Bäume, gruppiert dann die größeren Gehölze und macht mit den Rand- und Vorpflanzungen den Schluß. Die erste Arbeit ist das Verteilen der Gehölze, das Hinlegen auf den für sie bestimmten Platz. Für jedes Gehölz wird ein seinem Wurzelballen entsprechendes Pflanzungsloch ausgehoben, wobei etwa vorhandene Steine, Wurzelreste usw. ausgelesen werden. In dem Pflanzloch wird zunächst ein flacher Erdkegel gebildet, auf dem die Wurzeln sich ordentlich ausbreiten lassen. Während der eine Arbeiter das Gehölz in das Pflanzloch hineinhält, schaufelt ein zweiter die ausgehobene Erde, sie gleichmäßig verteilend wieder ein. Ein leichtes Schütteln der Pflanze läßt die Erde zwischen die Wurzeln gleiten. Das Festtreten der Erde mit den Füßen, wie es vielfach üblich ist, schadet mehr als es nützt, wenigstens wenn es unvernünftig gemacht wird. Das Pflanzloch wird derart geschlossen, daß ein flaches Becken entsteht, das von der Mitte nach seinem aufgeworfenen Rand abfällt (Abb. 191). (Wird ohne Baumscheibe in den Rasen gepflanzt, so wird der letztere kreisrund ausgestochen, in zwei oder drei Teile zerlegt und nach dem Verpflanzen wieder an die ursprüngliche Stelle gebracht.) Nach dem Pflanzen wird mit der Gießkanne tüchtig angegossen.
Wichtig ist das Pflanzen in richtiger Höhe. Keine Pflanze darf (ausgenommen die Gewächse, die auch am Stamm Wurzeln bilden) tiefer zu sitzen kommen, als sie vordem gepflanzt war. Zu tief gepflanzt kränkelt sie oder geht auch zugrunde. Man pflanze also in genau richtiger Höhe, lieber etwas zu hoch als zu tief.
Bei Rand- und Verpflanzungen und bei der Pflanzung in lichten Gruppen ist die schönere Seite der Pflanzen nach dem Beschauer zu kehren; es gilt dies insbesondere für überhängende Gehölze. Pfähle erhalten nur solche Gehölze, die es nötig haben. Nötig haben es aber alle diejenigen, welche der Wind im Pflanzloch lockern könnte. Zur richtigen Entwicklung brauchen die Wurzeln Ruhe; sie dürfen also nicht in der Erde hin- und hergezogen werden. Der Pfahl muß zur Pflanze im Verhältnis stehen, soll also nicht zu hoch, nicht zu niedrig,