Die Bepflanzung im geometrischen Stil
395
Abb. 215. Rundbeet mit gemischter Bepflanzung. Gartenarchitekt Gildemeister, Bremen.
andere Repräsentationszeichen im Teppichstil ornamental verwertet, so läßt sich auch dagegen nicht viel einwenden, wohl aber, wenn es versucht wird, Blumen, Tiere und menschliche Figuren in naturalistischer Auffassung wiederzugeben. Bedenklich sind auch die hochplastischen Teppichbeete, die umgestürzten Akeleibecher und Bundkuchen, die mit Hilfe von Gitterwerk hergestellten und mit Teppichpflanzen überzogenen Vasen und Blumenkörbe, die bepflanzten Schiebkarren und ähnliches mehr. Gewiß kann man bei Teppichbeeten auch plastisch gehen. Sie wirken sogar besser als flach, wenn sie mit mäßiger Erhöhung und Rundung aus dem Rasen heraustreten. Auch der Reliefierung einzelner Teile steht nichts im Wege, wenn die Sache richtig gemacht wird. Wenn das Teppichbeet kein Flachornament bleiben soll, so soll es doch auch nicht mehr werden als ein farbiges Flachrelief. Alle übertriebenen Künsteleien schießen über das richtige Ziel hinaus.
Den Untergrund des Teppichbeetes bildet ein hübscher Zierrasen. Wenn das Teppichbeet nicht im Rasen liegt, sondern selbständig auftritt, so muß es wenigstens eine Raseneinfassung erhalten (Abb. 56). Der Rasen muß in allen Fällen tadellos sein, weil eine ausgesprochene künstliche Zierform vom Charakter des Teppichbeetes in einen natürlichen oder verwahrlosten Rasen nicht hineinpaßt. Das paßt schon nicht für gewöhnliche runde Beete und erst recht nicht dann, wenn der Rasen Fond und Untergrund ist für frei endigende, nicht abgeschlossene Ornamente, für Palmetten, Monogramme usw., die ja eigentlich keine Beete mehr sind und an anderer Stelle besprochen werden.