Die Bepflanzung im geometrischen Stil
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und Sträucher erhalten Kugel- oder Pyramidenform. Unbedingt notwendig ist als Grund und Unterlage des Ganzen ein tadellos angelegter und unterhaltener Zierrasen.
Die Abbildung 246 zeigt das große Parterre des vor dem Karlsruher Schlosse gelegenen Platzes, der früher bekiest war und zur Abhaltung der Paraden und deralljährlichenFrüh-jahrs- und Herbstmessen diente. Das Parterre ist ungefähr 150 m lang und halb so breit. Es besteht aus vier Abteilungen, die unter sich ziemlich gleich sind, und von denen jede wieder durch ein Wasserbecken mit Springbrunnen in zwei symmetrische Teile zerlegt wird. Auf der Kreuzungsstelle der beiden Hauptachsen steht das Denkmal des ersten Großherzogs von Schwanthaler. Die Abteilungen
Abb. 251. Haus Wagner-Gewin. Hessische Landesausstellung, Darmstadt 1908.
der Parterreanlage haben einen nur wenig vertieften Grund. Die äußeren Rabatten der Umrahmung sind mit Efeu, mit hochstämmigen Rosen und Fuchsien bepflanzt und an den Ecken durch niedrige Coniferen unterbrochen. Die innern Rabatten sind mit Florblumen besetzt. Kreisrunde Flor- und
Teppichbeete bilden die ausspringenden Enden der Abteilungen. Die Anlage stammt aus dem Jahre 1873; sie ist nach den Angaben des Großherzogs Friedrich I. ausgeführt und der Architektur des Residenzschlosses angepaßt.
Die Abb. 247 veranschaulicht das Parterre des Palais Royal in Paris. Es besteht aus zwei hintereinanderliegenden Abteilungen, die durch ein großes Bassin mit Fontäne getrennt sind. Inmitten jeder Abteilung stehen zwei große Bäume. Die breiten Rasenborduren mit Blumenrabatten in der Mitte sind vom tieferliegenden Fond durch Zierwege getrennt und schließen nach außen mit einem Geländer ab. (Der Platz ist Spiel- und Tummelplatz der Kinder.) An den Ecken stehen Masten für elektrisches Licht. An den Enden der Abteilungen befinden sich Gruppen niedriger Ziergehölze, aus denen sich Statuen erheben.