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Abschnitt X
Rosarium des Vereins deutscher Rosenfreunde zu Sangerhausen — verschiedenen Zwecken zugleich gerecht werden. (Abb. 262.)
Das Rosarium kann im regelmäßigen oder im landschaftlichen Stile angelegt werden. Im letzteren Fall lassen sich mit Vorteil auch andere Pflanzen, besonders Nadelhölzer, mit verwenden. Wird das Rosarium als Garten für sich angelegt, so hat man die freie Wahl. Ist es der Bestandteil eines landschaftlichen Gartens oder Parkes, so empfihelt sich die regelmäßige Anlage weniger. Will man aus gewissen Gründen auf die Regelmäßigkeit auch dann nicht verzichten, so steht einem Kompromiß nichts im Wege. Der Kern des Rosariums kann eine regelmäßige Einteilung erhalten, wogegen die Ränder in freier Bepflanzungsform in die Landschaft überführen. Man wird dann dem Zentrum hauptsächlich die Edelrosen zuweisen und für die Umrahmung Trauer-, Rank-und Wildrosen bevorzugen.
Abb. 264. Grundriß des Rosariums im Bagatelle-Garten zu Paris. Dir. J. C. N. Forestier.
Bestimmte Regeln über die Einrichtung lassen sich kaum geben, weil im Einzelfall die gegebenen Verhältnisse, insbesondere die Platzfrage, bestimmend auftreten. Tatsächlich weisen die bestehenden Rosarien sehr verschiedene Einrichtungen auf. Es finden sich kreisrunde, elliptische, vier- und vieleckige Grundrisse sowie mehr willkürliche Begrenzungsformen. Bei den einen steigt das Gelände von der einen Seite zur gegenüberliegenden, bei den anderen von der Mitte nach außen, bei den dritten im umgekehrten Sinne. Die einen liegen frei; die anderen haben Hintergrund; die dritten zeigen allseits Schutzpflanzung usw. Am zweckmäßigsten wird eine Anlage sein, bei der das Gelände von Südost nach Nordwest mäßig ansteigt und von einem Punkte aus im ganzen übersehen werden kann. Ein Hintergrund aus Bäumen, besonders aus Nadelhölzern verbessert das Gesamtbild wesentlich. Baumschutz gegen die rauhen