Gartentechnik Und Gartenkunst
Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries
År: 1911
Forlag: Carl Scholtze Verlag
Sted: Leipzig
Sider: 744
UDK: 635.2
Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck
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Abschnitt X
wogegen man auf nach außen gerichtete Augen schneidet, wenn das Innere zu dicht erscheint. In noch höherem Maße gilt dies für Pyramiden-, Säulen-und Spalierrosen, bei denen eine gute Form Haupterfordernis ist. Auch hier sind die dichten Stellen zu lichten; die Seitenzweige der Leittriebe sind auf fünf bis sechs Augen so zurückzuschneiden, daß die Lücken durch die Neutriebe gedeckt werden. Wo der Schnitt zur richtigen Formierung allein nicht ausreicht, ist durch verständiges Binden der Zweige nachzuhelfen. Für alle Formrosen der genannten Kategorie ist übrigens immer das wichtigste die richtige Wahl der Sorte. Was die Natur von selber schafft, braucht der Mensch ihr nicht künstlich abzuringen.
Der Sommerschnitt wird unmittelbar nach der Blüte begonnen und durch den ganzen Sommer fortgeführt. Derselbe beschränkt sich auf die Entfernung der abgeblühten Zweige, die auf ein kräftig austreibendes Auge eingekürzt werden, auf die Beseitigung von Triebüberschuß und der sogenannten Wasserschosse, sofern sie nicht Ersatz sein sollen für schlecht gewordene Triebe und hierzu geeignet sind. Der Sommerschnitt darf nicht bis in den Spätherbst fortgesetzt werden, weil sonst das junge Holz nicht mehr genügend ausreifen kann und dann im Winter erfriert oder durch Fäulnis zugrunde geht.
Der Winterschnitt kann für winterharte, nicht gedeckte Rosen in Betracht kommen ähnlich wie der Gehölzschnitt überhaupt. Für zu deckende Rosen kann er vor dem Einwintern — und dann ist er eigentlich Herbstschnitt — vorgenommen werden. Er besteht im Einkürzen zu langer Triebe. Nicht selten treiben die Rosen im Frühjahr unter der Decke schon stark aus und am stärksten an den Spitzen der Triebe. Werden nun diese letzteren im Frühjahr weggeschnitten, so sind die verwendeten Säfte für die Pflanze verloren. Außerdem kommt in Erwägung, daß die Rosen mit eingekürzten Trieben leichter und bequemer einzudecken sind, als wenn sie unbeschnitten bleiben.
Im Laufe der Zeit erschöpfte, unschön und unförmlich gewordene Rosen bedürfen einer gründlichen Verjüngung. Sie werden tief in das alte Holz zurückgeschnitten, wenn man nicht vorzieht, sie durch neue Pflanzen zu ersetzen. Das Bedürfnis der Verjüngung zeigt sich gewöhnlich an durch zahlreiche, am .alten Holz ausbrechende Adventivtriebe.
Zum Schneiden der Rosen ist eine gute, schlank zulaufende, doppelschneidige Schere zu verwenden. Für die Verjüngung kann auch die Säge nötig werden. Alle größeren Schnittwunden sind mit scharfem Messer nachzuschneiden und mit Baumwachs zu verstreichen.
Für den Schnitt der Rosen gibt es wie für den Gehölzschnitt überhaupt keine Universalschablone. Das Rosenmaterial ist in seinen vielen hundert Vertretern so grundverschieden bezüglich des Wuchses und anderer Eigenschaften, daß ein sachgemäßer Schnitt nur demjenigen in allen Fällen gelingen wird, der über eine weitgehende Kenntnis dieses Materiales verfügt. Das allgemein gültige Rezept ist demnach folgendes:
Studiere die Eigenschaften der einzelnen Sorte, siehe zu, wie sie wächst und blüht, ziehe daraus deine Schlüsse, richte darnach den Schnitt, beobachte die