Künstliche Oartenzutaten
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Schäferhütten usw. Was Wunder, wenn mancher Garten schließlich von Bauwerken wimmelte und mit denselben überladen war. Die unausbleibliche Reaktion räumte mit denselben wieder auf, griff aber, wie jede Reaktion, über die goldene Mitte hinaus und hätte am liebsten auf alle Bauwerke verzichtet. Heute ist man wieder duldsamer und hält sich gewissermaßen auf der mittleren Linie, was auch das beste sein wird.
Abb. 410.
Kleines Fachwerkhaus im Stadtgarten zu Karlsruhe.
Für mythologische und symbolische Tempel (Schwetzingen hat außer seinen Apollo-, Merkur- und Minervatempehi auch einen Tempel der Botanik; Potsdam hat einen Tempel der Freundschaft; in Klein-Trianon steht ein Tempel der Liebe, Abb. 405) schwärmt heute niemand, so daß sie hier außer Betracht bleiben können. Für künstliche Ruinen ist man noch eher zu haben. Die Romantik des Mittelalters liegt uns bezüglich der Vorbilder dabei näher, als die Trümmer des Altertums. Um den Bau künstlicher Ruinen ist es eine mißliche Sache; er ist fast ebenso heikel wie der Bau künstlicher Felsen. Die Patina des Alters läßt sich schwer künst-