ForsideBøgerGartentechnik Und Gartenkunst

Gartentechnik Und Gartenkunst

Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries

År: 1911

Forlag: Carl Scholtze Verlag

Sted: Leipzig

Sider: 744

UDK: 635.2

Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck

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Side af 788 Forrige Næste
648 Abschnitt XII und diese Wunden heilen um so leichter, je schärfer der Schnitt ist. Pflanzlicher und tierischer Organismus verhalten sich in dieser Hinsicht gleich. Hier wie dort heilen Quetschwunden und gerissene Stellen schlechter und langsamer als solche, die von einem scharfen Schnitt herrühren. Den für das künftige Wachstum wichtigen Formierungs- oder Jugendschnitt erhalten die Gehölze schon bei der Aufzucht in der Baumschule. Der spätere alljährliche Schnitt ist für jenen eine Art Ergänzung, eine Nacharbeit, die sich in vielen Fällen auf das Ausputzen beschränken kann, besonders wenn es sich um Solitärgehölze und lockere Gruppen handelt. Geschlossene Gehölzmassen geben der Schere schon mehr Arbeit, weil der Lichtmangel das Gehölz zwingt, zahlreichere und längere Triebe zu machen, als in voller Belichtung und weil von diesen Trieben die schwächsten unterdrückt werden und absterben. Wenn das Ausputzen in dieser Hinsicht nicht alljährlich gründlich, nicht nur oberflächlich, sondern auch im Innern erledigt wird, dann häuft sich die Arbeit progressiv im Laufe der Jahre für einen gewissen Zeitpunkt zusammen. Es wird dann eine radikale Ausästung, ein Zurückschneiden bis auf das starke Holz erforderlich. Zur Arbeit mit der Schere kommt diejenige mit der Säge hinzu. Ein derartiges Zurücksetzen auf das starke Holz oder gar auf den Stockausschlag bezeichnet man in der gärtnerischen Sprache als Verjüngung und über diese wird weiter unten noch zu sprechen sein. Man schneidet die Gehölze im allgemeinen zur Zeit der Saftruhe, in der Zeit zwischen Laubabfall und Wiederaustrieb, also im Dezember, Januar oder Februar. Da die Tätigkeit der Gehölze ruht, stört sie die Verwundung um diese Zeit am wenigsten und für die Arbeit des Schneidens bildet es eine Erleichterung, daß die Gehölze laublos, also besser durchsichtig, besser zu übersehen und demnach bequemer zu schneiden sind. Die Blätter haben vor dem Abfall ihre Reservestoffe in das Gehölz zurückgeschickt und es geht an Nährstoffen weniger verloren als beim Schnitt ins Grüne. Gehölze, die spät zur Ruhe kommen und frostempfindlich sind, sollte man tunlichst spät schneiden. Tunlichst früh aber sollte man schneiden, was frühzeitig in Saft kommt. Wo man die Arbeit nicht trennen und in einem hin vornehmen will, wird also der Januar durchschnittlich der geeignetste Monat für den Gehölzschnitt sein, abgesehen von örtlichen und zeitlichen Ausnahmezuständen. Außer diesem Win t erseh ni tt kommt noch der Sommerschnitt in Betracht, dessen schon in bezug auf die Rosen an anderer Stelle gedacht worden ist. Der Sommerschnitt erfolgt nach dem Verblühen. Er beseitigt unschön gewordene Blütenstände, hindert nicht gewünschte Fruchtansätze und ersetzt den Winterschnitt für Gehölze, denen man mit diesem die Blütenknospen benehmen würde (Syringen, Forsythien, Cornus, Spiraeen u. a. m.). Bezüglich dieser beschränkt sich der Winterschnitt also auf das Ausputzen. Das gleiche gilt für diejenigen Gehölze, die man an den Zweigspitzen überhaupt nicht zu beschneiden pflegt (Magnolien, Rhododendron usw.). Der durch Frost, Windbruch und andere Schädigungen bedingte Zufallsschnitt bindet sich an keine bestimmte Zeit und wird eben vor-