ForsideBøgerGartentechnik Und Gartenkunst

Gartentechnik Und Gartenkunst

Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries

År: 1911

Forlag: Carl Scholtze Verlag

Sted: Leipzig

Sider: 744

UDK: 635.2

Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck

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Side af 788 Forrige Næste
650 Abschnitt XII Die kleinen Schnittwunden heilen rasch, ohne weiteres Zutun und ohne schädliche Nebenerscheinungen, weshalb die Sache hinsichtlich der Sträucher für gewöhnlich mit dem Schneiden erledigt ist. Was den Schnitt der Bäume betrifft, so gilt ungefähr dasselbe mit dem Zusatz, daß man sie am besten gar nicht schneidet. Der Baum kommt schon seiner Größe wegen als Einzelwesen mehr zur Geltung wie der Strauch und er macht den besten Eindruck in naturgemäßer Ausstattung. Damit ist das Ausputzen von Solitär- und Alleebäumen nicht ausgeschlossen, da ja die betreffende Arbeit mehr eine Verschönerung als ein eigentliches Beschneiden ist. Wo Bäume in Menge beisammen stehen, also eine waldartige Partie bilden, da wirkt wieder die Masse und hauptsächlich der Rand; der einzelne Baum geht im ganzen auf und wird für sich allein weniger beachtet. Hier wäre ein durchgreifendes Ausputzen nicht nur mühsam und zeitraubend sondern auch ziemlich zwecklos. Das Ausputzen und Ausbessern kann sich auf die Randbäume beschränken, während im Innern nur die eingegangenen Bäume, abgestorbene Äste, überflüssiges Gestrüpp, Hexenbesen usw. entfernt werden. Die letztere Arbeit ist also dieselbe, wie sie der Forstmann für einen geordneten Wald vornehmen läßt. Wo an Bäumen starke Äste entfernt werden müssen, da darf man sie nicht allzu nahe am Stamm abschneiden, wenn der Baum nicht Not leiden soll. Je nach Umständen kann der Schnitt durch totes Holz geführt werden und das letztere ist dann der natürliche Schutz des lebenden. Zwischen beiden bildet die Natur gewöhnlich eine besondere Schutzschicht. Wird der Schnitt durch das lebende Holz geführt, so ist die Schnittfläche sauber zu glätten sowie nach dem Auftrocknen zu teeren oder mit Baumwachs zu überziehen. Die großen Wunden überwallen sich nur langsam und die Hirnholzfläche bietet, wenn sie nicht geschützt wird, Parasiten aller Art eine willkommene Ansiedelungsstelle. Hier setzt die Fäulnis mit Vorliebe an, um sich nach und nach in das Innere des Stammes zu verbreiten und denselben kernfaul zu machen. Können die Schädlinge gar nicht Fuß fassen, um so besser; müssen sie erst einen Aststummel zerstören, bis sie ins Innere gelangen können, so ist immerhin Zeit gewonnen. Für den Baum gibt es ja keine durch seine Organisation bedingte Todesursache, er stirbt immer durch Pilze und andere Schädlinge, durch gewaltsame Zerstörung oder an Nahrungs- und Wassermangel. Das Einkappen starker Äste oder des Gipfels, so lange diese gesund und jenes nicht durch gewichtige Gründe bedingt wird, ist immer eine Sünde, denn der Baum wird dabei zum Krüppel. Wo Bäume der Aussicht wegen gekappt werden sollen, ist stets zu überlegen, ob es nicht besser wäre, den Baum durch einen jungen zu ersetzen oder ihn ohne Ersatz zu beseitigen, anstatt ihn zum Krüppel zu machen. Wenn ein Baum durch Zufall seine Krone einbüßt, so ist dies immerhin ein anderer Fall als die absichtliche Schändung. Es können Gründe der Pietät dazu führen, einen geschädigten Baum zu erhalten. Auch der Wunsch, zu sehen, wie die Natur den Schaden auszugleichen versucht, kann für die Beibehaltung sprechen. An einer im Sturm geworfenen und nicht beseitigten Tanne im Schwetzinger