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Die Gartenkunst
Muskau usw. Er war Ehrenmitglied der Akademie der Künste und Ehrendoktor der Universität Breslau. Sein Hauptwerk ist die Verschönerung von Potsdam, die Zusammenziehung der dortigen Anlagen in ein gemeinsames schönes landschaftliches Gesamtbild.
GustavMeyer, geboren 1816, gestorben 1877, Schüler von L e n n é , war dessen Mitarbeiter an den Potsdamer Anlagen und schuf eine Reihe von Gärten, die teils ihm, teils seinem Meister zugeschrieben werden, den Marly-Garten der Friedenskirche bei Potsdam, den Friedrichshain in Berlin, die Flora in Köln, den Stadtpark in Bremen usw. Im Jahre 1870 wurde er Direktor der städtischen Gärten von Berlin und legte den Humboldthain und verschiedene Schmuckplätze an. Sein Einfluß auf die Gartenkunst ist vor allem auf literarischem Gebiet zu suchen. Im Jahre 1860 erschien sein „Lehrbuch der schönen
Abb. 32. Buttes Chaumont, Paris. Felspartie mit Sibyllentempel. (Nach C. K- Schneider.)
Gartenkunst“, das seitdem weitere Auflagen erlebt hat. Das großformatige Werk bringt zunächst eine Geschichte der Gartenkunst, stellt dann die ästhetischen Grundsätze zusammen, behandelt ebenso ausführlich den praktischtechnischen Teil und die geschäftlich-rechnerische Seite. Das anerkannt gute Buch wurde in Gartenkreisen wie ein Evangelium aufgenommen und scherzweise kurzweg „der schöne Meyer“ getauft.
Ein handliches und seines billigen Preises wegen für jedermann zugängliches Handbuch über Gartenkunst verdanken wir dem Gartendirektor der Stadt Leipzig: Carl Hampel, Die deutsche Gartenkunst. 300 Seiten 8° mit 34 Abbildungen. Leipzig, H. Voigt 1902. 5 Mark.
Was Frankreich betrifft, so wurden insbesondere in Paris im 19. Jahrhundert einige große Gärten geschaffen oder neuzeitig umgestaltet. Unter dem