Gartentechnik Und Gartenkunst
Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries
År: 1911
Forlag: Carl Scholtze Verlag
Sted: Leipzig
Sider: 744
UDK: 635.2
Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck
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Abschnitt XIV
10. Alleegärten und Haine.
Wenn die Anlagen nur aus Bäumen bestehen oder wenn die Bäume die Hauptsache sind, so daß die übrige Pflanzung dagegen zurücktritt, so spricht man von Alleegärten und Hainen; von den ersteren, wenn die Anlage regelmäßig ist, von den letzteren, wenn sie im Naturstil gehalten ist. Alleen hat es gegeben, seit es Gärten gibt und auch der Übergang vom französischen zum englischen Stil konnte sie nicht ganz verdrängen. Über die Alleepflanzung, die geeigneten Bäume und deren passenden Abstand hat sich Abschnitt IV, B ausgesprochen. Werden nun die Alleen so geführt, daß sie ein abgeschlossenes Feld umrahmen und einteilen, also keine Straße, sondern eine Art Garten bilden, so heißt dieser eben Alleegarten. Die Abb. 475 bringt ein Beispiel, ebenfalls der Zeitschrift „Gartenkunst“ entnommen.
Sehr hübsche Beispiele von Alleegärten finden sich bei: C a r I H a m p e 1: Gärtnerische Schmuckplätze in Städten. 24 Tafeln nebst Text. Berlin, Parey. 6 M.
Wird der Platz nicht regelmäßig eingeteilt und werden die Bäume nicht in Reihen, sondern zu malerischen Gruppen vereinigt, so entsteht der Hain. Voraussetzung ist dabei eine lockere, nicht geschlossene Pflanzung, denn dadurch unterscheidet sich ja der Hain von dem Wald.
Hainartigen Charakter hat beispielsweise der auf der Theresienhöhe bei München gelegene Bavariapark, den die Abb. 476 darstellt, verkleinert nach dem von Gartendirektor Heiler überlassenen Originalplan. Die den Hain umgebenden Gebäude sind anläßlich der Ausstellung im Jahre 1908 entstanden und manchem Leser werden Situation und Ausstattung von diesem Anlaß her noch im Gedächtnis sein. Für farbenfreudige Augen war es ein außergewöhnlicher Genuß, von der Höhe dieses Gartens zwischen Tag und Dunkel hinabzusehen auf die Lichteffekte des Oktoberfestes. Vergleiche auch Abb. 418.
11. Ausstellungsgärten.
Hierher sind zu rechnen die Gärten der Gartenbauausstellungen und der Ausstellungen überhaupt. Sobald die letzteren allgemein sind, wie die großen Gewerbe- und Weltausstellungen, so wird selbstredend dem Gartenbau eine Vertretung zugesichert und dies geschieht um so lieber, als die Gartenkunst das Gesamtunternehmen ausschmücken hilft. Sogar für Spezialausstellungen, deren Zweck und Bestimmung eine wettbewerbende Beteiligung des Gartenbaues ausschließt, zieht man die Gartenkunst zur Ausstattung und Dekoration bei, wenn Platz und Einteilung einigermaßen danach angetan sind.
Es handelt sich, wie der Fall auch liegen mag, meist um improvisierte und vorübergehende Gärten. Hie und da geht aus dem Provisorium auch ein bleibender Garten hervor, weil man das erstere hübsch gefunden hat und es gerne erhalten möchte. Das Improvisieren hat seine mißlichen und seine guten Seiten. Mißlich ist z. B., daß die Ausstellungsgärten oft in unglaublich kurzer Zeit erstellt werden müssen, so daß kaum rechtzeitig ein Rasen aufzubringen ist. Mißlich ist ferner, daß bei Gartenbauausstellungen das zu ver-