Reklamer om Vævemaskiner
År: 1937
Sider: 312
UDK: 677.05 St.F. Folio
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Såchsische Maschinenfabrik zu Chemnitz
vormals Rich. Hartmann.
Zu diesem umfangreichen Werke, welches seit dem Jalire 1870 unter der vorgenannten Firma als Actiengesellschaft besteht,
wurde im Anfang des Jahres 1837 von Herrn Richard Hartmann mit einer Werkstatt der Grund gelegt, in welcher drei Arbeiter Be-
schåftigung hatten. Wahrend der ersten Jalire wurden vorzugsweise Reparaturen an Bauinwollspinnmaschinen, spater diese selbst
hergestellt und fanden mit dieser Beschaftigung nach und nach 30 Arbeiter ihr Brod. Schon 1840 erhielt das kleine Werk einen be-
deutenden A-ufscliwun^ durch die Erfiiiduiig und. Austiihrungf des Flortheilers (continue) tur Streich- und. lucli^amc, welclie so schnellen
Eingang in allen Spinnereien fand, class Richard Hartmann den an ihn gesteliten Anforderungen bald nicht mehr zu genugen vermochte.
Seit der Bau dieses Flortheilers immer mehr in den Vordergrund trat, ward auch der Herstellung von Streichgarn-Spinnmaschiiien ein
Hauptaugenmerk zugewendet und ist das Etablissement bis auf den heutigen Tag lur Streich-, Vigogne-, Abfall- und Kunstwoll-
Spinnerei, sowie Tuchfabrikation das mit allen Neuerungen und Verbesserungen vorangehende geblieben, wahrend der Bau von Baum-
woll-Feinspinnereimaschinen nach und nach ganz abgestossen worden ist. Von der ursprunglichen Continue - Vorrichtung bis zu dem
die Vollendung eines vorziiglichen Mechanismus darstellenden Seliaktor mit dreifacher Spindelgeschwindigkeit sind der Name Richard
Hartmann und der der Såchsischen Maschinenfabrik zu Chemnitz mit den zahlreichen Fortscliritten verknupft, vermittelst deren die
gedachten Branchen den heutigen hoben Standpunkt ihrer Vervollkommnung erreicht haben. 1841 wurde die erste Dampfmascliine abge-
liefert, der bald andere folgten, und bereits 1844 fanden 30 Arbeiter mit Herstellung dieser Maschinen in der damaligen Leipziger-,
jetzigen Hartmannstrasse Arbeit, also auf dem Grundstuck, wo sich jetzt das Werk befindet. Am 7. Februar 1848 kam die erste
Locomotive „ Gluck auf“ an die Såchsischen Staatseisenbahnen zur Ablieferung, Ende der 1840 er Jahre nahm der Webstuhlbau seinen
Anfang, 1854 wurde die eigene Giesserei in Betrieb genommen, 1855 begann der Bau von Turbinen, Tangentialrådern und Miihlen-
einrichtungen, bald darauf die Herstellung grosserer Bergwerksmaschinen, Kunstgezeuge und Bohrapparate etc. etc. und 1857 wurde
der Werkzeugmaschinenbau als besondere Betriebsabtlieilung eingerichtet. Eine solche stetige Erweiterung der Fabrikationszweige er-
forderte einen Neubau nach dem anderen, sowie die Anschaffung zahlreicher Hilfsmaschinen, deren Zahl 1857 bereits auf 540 ge&tiegen war,
wahrend die Arbeiterzahl circa 1500 betrug. Obgleich ein grosser Brand im Juli 1860 den grossten Theil der Fabrik in Triimmer
legte, so gelang es der rastløsen Energie Rich. Hartmanns doch, die Fabrik in kurzer Zeit wieder aufzubauen und sie im Jahre 1864
weiter durch ein grosses Werkstattgebåude flir Werkzeugmaschinenbau, 1865 durch Erweiterung der Giesserei, 1868 dur^1 Einrichtung
einer besonderen Abtheilung fill Modelltischlerei u. s. w., sowie (lurch den Bau einer gerauinigen Montirwerkstatt fiir Locomotiven zu
vergrossern, so class das Werk in genanntem Jahre ca. 170 Beamte und 2700 Arbeiter zahlte. Im Jahre 1870 ging das Etablissement in
die Hande der Actiengesellschaft „Såchsische Maschinenfabrik zu Cheinnitz“ mil 7 500 000 Capital uber und wurde waiter bedeutend
vergrossert durch eine Kesselschmie.de 1872/73, eine Werkstatt fur den Dampfmaschinenbau 1873/74, eine solche fiir den Webstuhlbau
1882, eine Kupferschmiede und Metallgiesserei 1888, eine besondere Werkstatt fiir den Bau schwerer Webstiihle 1888/89, Ei weiterung der
Schmiede, des Dampfmaschinenbaues und eine neue Werkstatt fiir den Bau von Eis- und Kiihl maschinen 1889, welcher letztere Betriebszweig
1886 eingefiihrt worden ist. Die Giesserei geniigte schon lange nicht mehr und wurden deshalb ein Grundstuck kauflic11 erworben und
ein anderes erpachtet, um zwei Filial-Giessereien darauf zu errichten, aber trotz alledem musste auch 1887 zur ErweitelunS dei Haupt-
giesserei geschritten werden. In Folge Pachtablauf ist die eine Filialgiesserei wieder eingegangen, dafiir aber die andere 1893 bedeutend
vergrossert worden. Von seit Bestehen der Aktiengesellschaft neu errichteteu kleineren Gebauden sind zu erwåhnen eine Schleiferei,
eine Schmirgelei, eine Putzerei, ein grosseres Modellhaus u. s. w. Auch die Stallungen fiir die im Betriebe beschaftigten 38 Pferde
und die Wagenremisen mussten nach und nach wesentliche Erweiterungen erfahren. Das betreffende Grundstuck, ebenfalls an der Hart-
mannstrasse unmittelbar neben dem Hauptetablissement gelegen, bedeckt eine Flåche von ca. 4200 Quadratinetern- So besteht das
Etablissement z. Z aus drei in Chemnitz gelegenen Grundstucken mit eiuem (jesammtflacheninhalt von ca. 120 000 Quadratmetern,
welche mit 90 Gebauden und 15 hohen Schornsteinen bebaut sind, sowie dem 1889, bezw. 1890 erworbenen Areal m Borna und Furth,
nahe bei Chemnitz, von ca. 725000 Quadrat^eteriy
Das Actienkapital wurde 1889 um 75OOOo'^~^uf 8 050 000 bjff beschaftigt das Werk z. Z. ca. 250 Beamte und
4000 Arbeiter. Im Betriebe sind 24 Dainpfkessel mit ca. 2561 Quadratmeter Heizflache und 22 Dampfmaschinen, sowie erne Turbine
mit zusammen 994 effectiven Pferdestårken. Der Werth der jahrlich hergestellten Maschinen, Kessel u. s. w. betragt ca. 10 000000
wovon in den letzten Jahren 70 pCt. fiir das In- und 30 pCt. liir das Ausland geliefert wurden. Exportirt wurde hauptsachlich nach