ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Dritter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Dritter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 150

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Reptilen und der Fische

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Side af 166 Forrige Næste
90 Fisch e. Erste Vrdnung. Erste Abtheilung. Knochenfische. Erste Ordnung. Stachelflosser. Die begranzenben Kennzeichen der Stachelflosser er- hellen zur Genuge auS der gegebenen systematischen Ueberficht. Man stellt mit vollem Recht diese Fische an die Spitze der Classe, denn fie besitzen alle die normale, der Bestimmung am meisten und deutlichsten entsprechende Fischgestalt, abgesehen davon, bah fie die zahlreichste Abtheilung aller auSmachen. Stets sind sie mit Schup- pen bekleidet, mehrentheils ziemlich lebhaft gefarbt und felten langer als 6 Fuh, der Mehrzahl nach von Mit- telgrbhe. Jhre Ruckenflosse wird stets von einer grohe- ren Zahl einfacher, Harter und spitziger Strahlen aus- gespannt; queruber gegliederte, am oberen Ende buschel- fårmig sich ausbreitende weiche Strahlen tonnen an jener Flosse nur in der Hinteren Halste vorkommen. Selbst an der Asterflosse und den Bauchflossen sind die ersten Strahlen in der Regel Harl und ungetheilt. Die Eintheilung in Familien beruht auf Stellung der Bauch- und Brustflossen zu einander, der Gestalt und Bewaff- nung des Kiemenbeckels, dem Orte und der Gestalt der Zahne, der Beschuppung, der Bildung der Gesichtskno- chen und anderen untergeordneten Merkmalen. Erste Familie. Barsche. Korper langlich, meist mit Harten, rauhen Schuppen gedeckt. Kiemendeckel und Vordeckel an dem Rande ge- z^hnt oder in Harte und scharfe Dornen auSlaufend. Beide Kinnladen, Vordertheil des Pflugschaarbeines rind meist immer auch die Gaumenknochen mit Zahnen besetzt. Bauchflossen unter den Brustflossen, seltener hin- ter denselben stehend. Ruckenflosse einfach oder dvppelt. I. Barsch. (Perca.) Gattungscharakter: Bauchflossen unter den Brustflossen; zwei Ruckenfloffen. Kiemenhaut mit sie- ben Strahlen; Vordeckel gezahnt; Hinterdeckel schup- penlos mit 2 — 3 spitzigen Stacheln. Zahne uberall; Zunge glatt. 1. Der Flujibarsch. (Perca (luviatilis.) Fig. 2355. Der schon von den Alten Haufig erwahnte gemeine Barsch bewohnt fast alle Flusse, Seen und Teiche Eu- ropa's und des nbrdlichen Asiens, indessen nicht die Lenla und die ostlicher verlaufenden Strome. Nirgends na- Hert er sich aber den Einmundungen der Flusse in das Meer, sondern steigt lieder gegen ihre Quellen aufwarts. Er wird eben nicht groh, soll aber in Ruhland eine im sudlicheren Europa kaum beobachtete Lange von 3 Fuh haufig erreichen, Hat kleine, gleicharlige, nickwarts ge- bogene Zahne, doppelte Nasenlocher, seitlich zusammen- gedruckten Korper, den Kops von ziemlich glcicher Hohe mitdem Rucken, glanzend messtnggelbe, in Grunlich uber- gehende Grundfarbe, fiinf breite, schwarzlichgrune Sei- tenbinden vom Rucken bis fast an den Bauch Herab, goldbraune Iris, zinnoberrolhen Bauch und Asterflosse, blaugraue vordere Ruckenflosse mit grohem schwar- zen Fleck. Im reisen Alter wiegt er gegen drei Pfund. Unter unseren Fluhfischen ist er einer der gemeinsten oder doch am lcichtesten zu sangenden, denn mehreniheils Halt er fich nahe an der Oberflache auf, stirchtet fich me- der vor nahem Gerausche, noch vor dem Anblicke des Menschen, schnappt, durch Gesrahigkeit verfuhrt, zieni- lich nach jedem Koder und wird daher angehenden Ang- lern geivohnlich zuerst zur Beute. Er schwimmt fast in der Art, wie Spechte fliegen, in kurzen Bogen, gleich- sam satzweis, vermag aber auch geradlinig fortzuschiehen, zumal nachdem er langere Zeit unbeweglich an einer Stelle gestanden. Von vorzugsmeis rauberischer Sitte, verfolgt er alle schwacheren Fische, Wassermolche und junge Frosche und verschlingt ohnc Unterschied jede Art von Wasserschnecken, Wurmern und Jnsecten. Jene Gesrahigkeit und Furchtlosigkeit lassen Zahmungsver- suche bei ihm lcichter als bei irgend einem anderen ein- Heimischen Fische gelingen. Yarrell, der um die Jchthyo- logie Englands sich viele Verdienste erwarb, und der weit altere Bloch erzahlen Beispiele von Barschen, die man in wenigen Tagen dahin gewohnte, die mit den Fingern dargebotenen Wurmer in Empfang zu nehmen, und die sogar in dem engen Gefangnitz einer Glasglocke laichten. Die Fruchtbarkeit ist auherorbentlich groh, denn ein zweipstindiger Barsch enthalt nach Bloch, Gme- lin u. a. an 280,000 oder, wie Lacepebe will, sogar eine Million von Eiern, die in eine ost 6 Fuh lange, ge- gen 16 Loth wiegende, dem Froschlaich ahnliche Schnur vereinigt sind. Je vier oder fiinf dieser an Grohe einem Mohnsaamen gleichen Eier liegen in eine gemeinsame Hulle eingeschlossen, und Hierdurch erhalt die ganze Schnur das Ansehen, als ob ste aus sechseckigen Ma- schen bestande. In der Gegend der Nasenlocher, theils auch am Oberkopfe entdeckl man leicht die Poren, welche uberhaupt den wenigsten Schuppenfischen fehlen, aber an den kleinschuppigen Haufiger sind. Sie sondern einen reichlichen, im Wasser nicht losbaren Schleim ab, der im Schwimmen durch den Widerstand des Stromes nach hinten gefuhrt und uber den ganzen Leib verbreitet wird als Schutz gegen Reibung, eine jener vielen, Hochst zweckmahigen und Wohlthatigen Einrichiungen, welche dem aufmerksamen Beobachter uberall im Thierreiche auf- stohen und ihn zur schweigenden Bewunderung veran- lassen. Obgleich der Barsch in die Tiefe der Gewisser nicht Hinabsteigt, in Flussen sich inehr an den Ufern als in der Mitte aufhalt, an seiner vorderen, ziemlich Ho- Hen Ruckenflosse eine nicht verachtliche Maffe besitzt nnd Muth genug entwickelt, so wird er doch ost von groHe- ren Fischen, Hechten, Aalen und Lachsen, sowie von Madvogeln verfchlungen. Schlimmer noch setzt ihm ein kleines Krustenthier (Cymothoe) ;u, das zu den im ge- meinen Leben sogenannten Fischlausen gehort, sich in dem zarten Gewebe der Kienien einnistet und durch die Zer- storung derselben tobtet. Auch leideter viel, wenn strenge Minier die Gewasser auf lange Zeit mit Eis belegen; aus Maul und Afteroffniing tritt ihm dann die umge- stulpte Schlcimhaut des Darmes, durch Luft zur Blase ausgedehnt, hervor; er stirbt, wenn man die letztere nicht mit einer Nadel bald durchbohrt. Dah die fiebcn Arien von Eingcweidewurmern, die man in ihm entdeckt Hat, wohl auch zu seinein Wohlbefinden nichis beitragen mogen, l^ht fich vermuthen. In Teichen, wo auf gute Wirrhschaft gesehen wird, duldet man ihn als Zerfis- rer fremder Brut nicht gern und versetzt ihn, der mit feder Nahrung fich begnugt, am Zweckmahigsten in Be- halter, ht welchen andere Fische nicht gedeihen wollen. Sein Fleisch ist ubrigens weih, ziemlich zart und schmackhaft. Von achten Barschen kennt man auher dieser europaifchen Art noch 9 fremde, grohtentheils in Nordamerika einheimische. II. Scebarsch. (Labrax.) Gattungscharakter fast wie bei dem Barsch, auSgenominen: Kiemendeckel schuppig, Vorderdeckel ge- zahnt (Fig. 2356.); Zunge rauh. 1. Der europaische Scebarsch. (Labrax Lupus.) Fig. 2357. Der systematstche Name der Gattung (Labrax) ist griechischen Ursprungs und deutet die schon den Alten bekannte Gefrahigkeit eines Seefisches an, welcher zur Begrundung einer besonderen, nur durch geringe Kenn- zcichen von den Fluhbarschen verschiedenen Gattung das Muster abgab. Mit AuSnahme der hier dargestellten Art sind alle andere unserem Melttheile fremd, doch genieht jene eine ansehnliche Verbreitung, die nicht al- lein daS griechische und Mittelmeer, sondern auch die atlantischen Kusten und einen bedeutenden Bezirk der englifchen Gewasser, selbst bis Schottland, begreift. Der Seebarsch halt sich gern an die Kusten, wo die Massertiefe geringer ist, und besucht regelmahig die Fluh- mundungen, um zu laichen, dringt selbst bis aufmehrere Meilen landeinwarts. Gegen die Verschiedenheit der stihen und gesalzenen Gewasser muh er weit weniger Empfindlichkeit haben als die Mehrzahl der Seefische, denn in England angestellte Versuche haben bewiesen, dah er, in klaren Flussen gehalten, nicht allein an Grohe zuninimt, sondern auch ein schmackhaftereS Fleisch er- langt. Schon die Romer kannten diefe Einwirkung, benn PliniuS versichert, dah die zwischen den zwei Bruk- ken der Tiber gefangenen besonders wohlschmeckend und dem Stor gleich zu achten seien, der freilich damals im Hoheren Ansehen gestanden haben muh als Heutzutage. Man schrieb dem Seebarsch eine ungewohnliche Schlau- Heit zu und Hielt ihn stir schwer zu fangen, eine der vielen, ben schlechten Zustanb bamaliger Naturbeobach- tung beweisenben Berichte, inbem jener Fisch, solvohl in Englanb als Italien, in Menge mit Angeln gesan- gen wirb. Seine Nahrung besteht zumal in kleinen Krustcnthieren, welchen er unerfchrocken in bie Bran- bungen ber Kustenfelsen solgt. Von Gestalt ist er ct- was gestreckter als ber Fluhbarsch, sonst eben auch mit boppelten Nafenlochern uub Schleim absondernben Po- ren bes Kopfes versehen, obenher stahlfarbig, an ben Seiten blaulich, am Bauche silberweih. Vom Rucken bis zum Schwanze laufen zahlreiche bunkle Streifen, bie Floffen sinb braun, bie Augen silberweih, bie fest an- Hangenben Schuppen mit einem Silberpunkte geziert. Er wirb an 2—3 Fuh lang unb bis 12 Pfunb schwer. Die Gattung Zanber (Lucioperca) kommt burch boppelte Ruckenflosse unb Gestalt bes Kiemenbeckels zwar mit ben achten Barschen uberein, entfernt sich aber von benselben burch ihre spitzkegelformigen, an bas Hechtgebih erinnernben, zwischen anberen Hechelformiger stehenben Fangzahne. Im norbostlichen Deutschlanb ge- hort ber gemeine Zanber (L. Sandra) zu ben ge- wohnlichcren Fluhfischen unb bient als nicht unbebeu- tenber Hanbelsgegenstanb. Er wirb bis 4 Fuh lang, an zwanzig Pfunb schwer unb befitzt bekanntlich ein sehr schmackhafteS Fleisch. Nicht minber ben Barschen ver- wanbt ist bie Gattung 3ingel (Aspro), bie sich nur burch breiteren, an ben Seiten aufgetriebenen Kops, bicke, stumpfe unb vorstehenbe Schnautze unb weit ge- trennte Ruckenfloffen unterscheibet; ber Vorbeckel ist ge- zahnelt unb wie ber Kiemenbeckel schuppig. Zwei Arten, ber Straber (A. vulgaris) unb ber eigentliche Zin- gel (A.Zingel), bewohnen bie Donau. Sie theilen fast alle Eigenschaften beS gemeinen Fluhbarsches. III. Schwarzbarsch. (Centropristes.) Gattungscharakter: Bauchflossen unter ben Brustflossen; eine einzige Ruckenflosse. Kiemenhaut mit sieben Strahlen. Vorbeckel sagezahnig, Hinterbeckel be- schuppt, mit einem nach Hinten gerichteten Dorn. Zahne uberall bunn, klein, bicht, hechelformig; keine Fang- zahne. 1. Der nordamerikanische Schwarzbarsch. (Centropristes nigri- cans.) Fig. 2358. Der bekannteste ber bis jetzt in ichthyologischen Wer- ken beschriebenen Schwarzbarsche ist ber entlang ben Kusten Norbamerika's lebenbe, beinahe uberall gleich ge- meine, bort Blackharrh genannte. Er surchtet ben Men- schen so toenig, bah er sogar zwischen ben Schiffen unb fast am Ufer bes auherst lebhaften Hafens von Neuyork gefangen wirb, unb kommt baher in Menge auf bie Markte. Sein Fleisch wirb geschatzt. Erwahnung ver- bient ein ihm eigenthumliches, wenn auch unbestanbiges Kennzeichen, eine gleichsam breizackige Schwanzfloffe. Zwischen ben gewohnlichen Seitenlappen berselben stehi namlich eine fast ebenso weit vorragenbe Spitze, bie in-