Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe
År: 1916
Forlag: R. Oldenbourg
Sted: München
Sider: 176
UDK: St.f 622.74 Gas
Mit 444 Abbildungen Im Text
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Fig. 264.
Berliner Gasgesellschaft gewiß ein
vollgültiger Beweis. (Fig. 266 bis 270.)
Die Ausführung aller Hafnerarbeiten
besorgten Mitglieder der Hafnerinnung
München.
Der Gaskachelofen der Gasgesell-
schaft Berlin (Fig. 271 u. 272) besteht
in der Hauptsache aus einem Glühkörper-
kamin und einem Heizkanal, welcher senk-
recht angeordnet ist und von den heißen
Abgasen durchströmt wird. Dadurch wird
noch ein großer Teil der Wärme an die
luftumspülte Vorder- und Rückwand des
Ofens abgegeben. Der Aufbau des Ofens
erfolgt aus gewöhnlichen Ofenkacheln. Von
dem senkrechten Heizkanal durch eine
dünne Schamottewand getrennt, liegt der
Kanal für die Zirkulationsluft. Auf den
Kamineinsatz setzt sich eine Wand von
Schamotteplatten auf, die der Trennung
zwischen der Luftkammer, für die zu er-
wärmende Frischluft und der diesen Raum
umschließenden Heizkammer, in der sich
die Heizgase aufwärts bewegen, bildet. Zur
Befestigung dieser Wand werden Zungen
eingebaut, welche noch den Zweck haben,
zu verhindern, daß die Heizgase, statt
sich unter der ganzen Kacheloberfläche
auszubreiten, direkt zum Schornstein ge-
langen.
Der Luftkanal beginnt oberhalb des
Ofensockels und hat zwei seitliche Öff-
nungen. Durch diese tritt die Luft ein
und umspült zunächst das Kamingehäuse,
steigt dann im Ofen hoch und erwärmt
sich hier an der vorbeschriebenen Zwischen-
bauen, daß er auch zur Übertragung der Abwärme an die
Zimmerluft nutzbar gemacht wird.
wand. Der Luftkanal endet in zwei seit-
lich des Abzugsrohres liegende Öffnungen, die mit ihrer
hinteren Kante etwa 10 cm von der Wand entfernt sind.
Um dies zu erreichen (Fig. 265), wird der Glühkörperein-
satz in die Stirnwandung des Kamines nischenartig hinein-
gesetzt. Darüber wird ein 5 bis 6 cm breiter, die ganze Breite
und die zwei Tiefseiten einnehmender, bis zur Kaminab-
deckung reichender und im Schornstein ausmündender Kanal
angeordnet, der nach außen von der Kachelwandung, nach
innen von einer Luftschaclitwandung begrenzt und mit lie-
genden Zugszungen versehen ist. Die heißen Abgase ziehen
durch diesen Kanal in immer aufwärts führender Hin-
und Herbewegung nach dem Schornstein ab und lassen
unterwegs ihren Wärmeüberschuß in den bespülten Wan-
dungen zurück. Zur Bildung des Luftschachtes dient der
ganze innen übrig verbleibende Raum. Seine Umgrenzung
besteht aus starkem Eisenblech mit gegen den Abgaszug
vorgemauerten dünnen Schamotteplatten. Seine Luftein-
trittsöffnung befindet sich vergittert seitlich am Fußboden
und die Austrittsöffnung liegt in der vergitterten Ab-
deckung. So wird der Heizeffekt verstärkt durch Erwär-
mung der Raumluft und die Heizwirkung nach Abdrehen
des Gases verlängert durch die im Kachelmaterial aufge-
speicherte Wärme.
Damit erhalten wir für den ursprünglichen englischen
Strahlungsofen eine deutsche Form, welche neben ihrer ge-
mütlichen Wirkung auch eine wesentlich rationellere Aus-
nutzung des Brennstoffes gewährleistet. Daß sich auf diese
Weise außerordentlich hübsche Formen erzielen lassen, dafür
sind die auf der Ausstellung gezeigten Modelle der Zen-
trale des Deutschen Ofensetzergewerbes und der
Fig. 267.
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