ForsideBøgerDie Deutsche Ausstellung …, im Haus und im Gewerbe

Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe

År: 1916

Forlag: R. Oldenbourg

Sted: München

Sider: 176

UDK: St.f 622.74 Gas

Mit 444 Abbildungen Im Text

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Side af 192 Forrige Næste
— 97 — Fig. 264. Berliner Gasgesellschaft gewiß ein vollgültiger Beweis. (Fig. 266 bis 270.) Die Ausführung aller Hafnerarbeiten besorgten Mitglieder der Hafnerinnung München. Der Gaskachelofen der Gasgesell- schaft Berlin (Fig. 271 u. 272) besteht in der Hauptsache aus einem Glühkörper- kamin und einem Heizkanal, welcher senk- recht angeordnet ist und von den heißen Abgasen durchströmt wird. Dadurch wird noch ein großer Teil der Wärme an die luftumspülte Vorder- und Rückwand des Ofens abgegeben. Der Aufbau des Ofens erfolgt aus gewöhnlichen Ofenkacheln. Von dem senkrechten Heizkanal durch eine dünne Schamottewand getrennt, liegt der Kanal für die Zirkulationsluft. Auf den Kamineinsatz setzt sich eine Wand von Schamotteplatten auf, die der Trennung zwischen der Luftkammer, für die zu er- wärmende Frischluft und der diesen Raum umschließenden Heizkammer, in der sich die Heizgase aufwärts bewegen, bildet. Zur Befestigung dieser Wand werden Zungen eingebaut, welche noch den Zweck haben, zu verhindern, daß die Heizgase, statt sich unter der ganzen Kacheloberfläche auszubreiten, direkt zum Schornstein ge- langen. Der Luftkanal beginnt oberhalb des Ofensockels und hat zwei seitliche Öff- nungen. Durch diese tritt die Luft ein und umspült zunächst das Kamingehäuse, steigt dann im Ofen hoch und erwärmt sich hier an der vorbeschriebenen Zwischen- bauen, daß er auch zur Übertragung der Abwärme an die Zimmerluft nutzbar gemacht wird. wand. Der Luftkanal endet in zwei seit- lich des Abzugsrohres liegende Öffnungen, die mit ihrer hinteren Kante etwa 10 cm von der Wand entfernt sind. Um dies zu erreichen (Fig. 265), wird der Glühkörperein- satz in die Stirnwandung des Kamines nischenartig hinein- gesetzt. Darüber wird ein 5 bis 6 cm breiter, die ganze Breite und die zwei Tiefseiten einnehmender, bis zur Kaminab- deckung reichender und im Schornstein ausmündender Kanal angeordnet, der nach außen von der Kachelwandung, nach innen von einer Luftschaclitwandung begrenzt und mit lie- genden Zugszungen versehen ist. Die heißen Abgase ziehen durch diesen Kanal in immer aufwärts führender Hin- und Herbewegung nach dem Schornstein ab und lassen unterwegs ihren Wärmeüberschuß in den bespülten Wan- dungen zurück. Zur Bildung des Luftschachtes dient der ganze innen übrig verbleibende Raum. Seine Umgrenzung besteht aus starkem Eisenblech mit gegen den Abgaszug vorgemauerten dünnen Schamotteplatten. Seine Luftein- trittsöffnung befindet sich vergittert seitlich am Fußboden und die Austrittsöffnung liegt in der vergitterten Ab- deckung. So wird der Heizeffekt verstärkt durch Erwär- mung der Raumluft und die Heizwirkung nach Abdrehen des Gases verlängert durch die im Kachelmaterial aufge- speicherte Wärme. Damit erhalten wir für den ursprünglichen englischen Strahlungsofen eine deutsche Form, welche neben ihrer ge- mütlichen Wirkung auch eine wesentlich rationellere Aus- nutzung des Brennstoffes gewährleistet. Daß sich auf diese Weise außerordentlich hübsche Formen erzielen lassen, dafür sind die auf der Ausstellung gezeigten Modelle der Zen- trale des Deutschen Ofensetzergewerbes und der Fig. 267. 13