Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe
År: 1916
Forlag: R. Oldenbourg
Sted: München
Sider: 176
UDK: St.f 622.74 Gas
Mit 444 Abbildungen Im Text
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Eisen in besonderem Raum unabhängig von der Küche ver-
wendet werden soll, geschieht dies durch kleine Wärmstellen
mit länglichen Bunsenbrennern, deren Flamme entweder in
einzelne Spitzen (Fig. 289) oder in einzelne quer zur Längs-
richtung des Eisens verlaufende Seitenbrenner (Fig. 290) auf-
gelöst ist. Auch für die gleichzeitige Erhitzung mehrerer
Stähle sind besondere Roste konstruiert worden. In den
meisten Fällen wird das Bügeln in nächster Nähe des Herdes
erfolgen, und es ist daher von fast allen Firmen, welche Gas-
kocher bauen, eine Adaptierung des Doppeltsparbrenners zum
länglichen Flachbrenner und ein geeigneter Tragring an Stelle
der Kochringe konstruiert und in Handel gebracht (Fig. 291).
Fig. 292.
Wesentlich besser als die Flacheisen schließen sich die
schubförmigen Eisen der Flammenerhitzung an. Äußer-
lich unterscheiden sich die Eisen verschiedener Firmen nur
sehr unwesentlich. Fast sämtliche Firmen tragen dem Ge-
schmack der Hausfrau durch die Ausbildung mit Berliner
oder westfälischem Griff Rechnung (s. Fig. 285 u. 286),
übereinstimmend wird der Bunsenbrenner am hinteren Ende
des Eisens eingeführt und die Flamme durch das Eisen hin-
durch zu den an der Spitze angebrachten Austrittsöffnungen
geführt. Die Innenfläche der Sohle ist zur bessern Wärme-
übertragung bei einigen Firmen mit Rillen versehen, bei
andern wenigstens als rauher Guß belassen. Um die rasche
Abkühlung zu vermeiden, wird beim Abheben des Eisens vom
Brenner die hintere Öffnung durch eine Fallscheibe geschlossen.
Die Erhitzung erfolgt selbstverständlich durch den Bunsen-
brenner, der in diesem Falle meist langflammig ausgebildet
ist. Auch für diese Eisenerhitzer sind wieder Formen kon-
struiert, welche unabhängig vom Herd Verwendung finden
können. Es ist mit einer einzigen Ausnahme eine dreifuß-
artige Rast (Fig. 292), auf welche die hintere Fläche des Eisens
senkrecht oder schräg aufgesetzt wird und die in der Mitte
den Bunsenbrenner trägt. Eine gewisse Bequemlichkeit mag
vielleicht die Ausbildung dieses Brenners als Wandkonsole
Fig. 293.
bieten. Eine besondere, wesentlich schwerere Form der Eisen-
erhitzer führt die Zentralwerkstatt Dessau (Fig. 293) seit
vielen Jahren aus, sie schützt während des Erhitzens die Lauf-
fläche vor Abstrahlung, indem sie das ganze Eisen auf eine
Platte festsetzt, mit der das Eisen dann mit über die Flamme
gekippt wird. Auch für diese schubförmigen Eisen sind selbst-
verständlich Brennereinsätze und Einsatzringe mit Bügel-
eisenträgern von allen Kocherfirmen in den Handel gebracht
Fig. 294. Gasbügeleisenerhitzer. (Hohmann-Werke G. m. b. H., Vohwinkel.)
(Fig. 294). Über die Verwendung des Gases im Großbetrieb
der Bügeleien, bei der die Erhitzung des Eisens während des
Gebrauchs durch zugeleitetes Gas erfolgt, wird im Kapitel
Technische Gasverwendung berichtet.
Die Warmwasserversorgung.
Von Ing. F. Haller und Dr.
Die Warmwasserversorgung, die unbestrittenste Domäne
des Gasverbrauchs, war ihrer Natur nach auf der Ausstellung
in München außerordentlich vielseitig und vollständig zur
Darstellung gebracht.
Entsprechend der eminenten Wichtigkeit einer geeigneten
Warmwasserversorgung für den Haushalt und für die Ge-
sundheit hat sich die Fabrikation der Gaswarmwasserbereiter
lebhaft entwickelt. Davon bot die Ausstellung ein umfassen-
des Bild durch die musterhafte Vorführung aller bahnbrechen-
den Konstruktionen und Kombinationen und zeigte damit,
wie mit der fortschreitenden Nachfrage nach guten Warm-
wasserspendern auch die Entwicklung mehr und mehr zu-
nimmt. Während eine zentrale Warmwasserversorgung früher
ein Luxus vermögender Klassen war, ist sie diesen heute
längst zum Bedürfnis geworden. Unsere modernen billigen
Volksgasbadeöfen ermöglichen aber die Wohltat eines warmen
Bades in der eigenen Wohnung auch weiteren Volksklassen,
Karl Bunte.
denen bisher die Anschaffung einer eigenen zweckmäßigen
Badeeinrichtung wegen Platzmangels oder der hohen An-
schaffungskosten wegen nicht möglich war.
In weitaus überwiegendem Maße waren daher Gasbade-
öfen und Warmwasserautomaten für mehrere Zapfstellen
ausgestellt. Vertreten waren aber auch die Warmwasser-
apparate für Beruf und Gewerbe, von der kleinsten bis zur
größten Ausführung, entsprechend ihren verschiedenen Ver-
wendungszwecken.
Die Badeöfen für Einzelhaushaltungen sind fast durch-
weg Apparate, bei denen das Wasser im Strom erhitzt wird.
Sie sind im großen und ganzen sehr kompendiös gebaut, meist
(Fig. 295) als Wandbadeöfen, was ein gewisser Fortschritt und
eine Anpassung an die heute meist für die Badezimmer sehr
beschränkten Raumverhältnisse ist. In einzelnen Fällen ist mit
dem hängenden Wandbadeofen gleichzeitig eine Strahlungs-
heizung verbunden. Es mag Geschmacksache sein, diese