Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe
År: 1916
Forlag: R. Oldenbourg
Sted: München
Sider: 176
UDK: St.f 622.74 Gas
Mit 444 Abbildungen Im Text
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Einrichtung einer Preßgas- bzw. Preßluftbeleuchtung ins
Auge gefaßt werden.
Auf die hierzu ergangenen Einladungen an die sämtlichen
größeren Firmen dieses Arbeitsgebietes waren es nur die be-
reits in der Preßgasbeleuchtung bestbekannten Firmen Ehrich
& Graetz, Berlin, und die Aktiengesellschaft für Gas und
Elektrizität in Köln, welche sich zur Übernahme der im
Interesse einer größtmöglichen Sparsamkeit für die Ausstellung
nötigen Bedingungen, nämlich zur leihweisen Überlassung der
(Fig. 429), während die Firma Ehrich & Graetz den vor
Halle I und II gelegenen Platz westlich des Verbindungsbaues
mit 4 Kandelabern zu je 6 Lampen von je 3000 HK (Fig. 430)
sowie die sich hieran anschließende Straße längs Halle I bis
zum Hauptrestaurant durch zwölf 4000 HK-Lampen an ein-
armigen Kandelabern zu beleuchten hatte. Für die Be-
leuchtung des vor der Westfront der Halle I gelegenen Platzes
hatten überdies Ehrich & Graetz noch eine ISOOkerzige Nieder-
druck-Außenlampe zur Verfügung gestellt, während für den
Fig. 430.
Preßgaslampen mit Zubehör, Einrichtung und Betrieb der
Kompressorstationen sowie zum gesamten Unterhalt der Be-
leuchtung mit Ausnahme des Gas- und Glühkörperverbrauches
für die ganze Ausstellungsdauer von 4 bzw. 8 Wochen, bereit
erklärten.
Wenn auch für diese beiden Firmen naturgemäß die Ver-
wendung ihrer Erzeugnisse an so hervorragender Stelle der
Ausstellung eine vornehme und wohl auch wirksame Reklame
bedeutete, so trug doch ihre Opferwilligkeit nicht wenig zum
Gelingen der Ausstellung mit bei, und es darf denselben wohl
auch an dieser Stelle hierfür der Dank zum Ausdruck gebracht
werden.
Das zu beleuchtende Areal wurde nun an diese beiden
Firmen in der Weise verteilt, daß die Aktiengesellschaft für
Gas und Elektrizität den unmittelbar an den Haupteingang
Theresienhöhe sich anschließenden Platz, der außerdem von
Halle III, dem Basar, Theater- und Kaffeegebäude sowie
dem Verbindungsbau zwischen letzteren und Halle III be-
grenzt war, mit 16 an einarmigen Kandelabern anzubringenden
Lampen zu je 4000 HK zur Beleuchtung zugewiesen erhielt
Straßenzug von hier bis zum Eingang an der Ganghofer-
straße mit Rücksicht auf die dortigen niedrigen und dicht-
belaubten Bäume, durch die auch die Lichtwirkung der sonst
hier brennenden vier Bogenlampen sehr beeinträchtigt wird,
von stärkeren und dementsprechend hochzuhängenden Licht-
quellen abgesehen werden mußte. Es wurden hierfür 18 der
in München verwendeten Kandelaber in 2 parallelen Reihen
zu je 9 aufgestellt und 14 einflammige sowie 4 zweiflammige
der Münchner Hängelichtlaternen (System Luber-Reiser)
montiert (Fig. 431).
Die nächste Frage galt nunmehr der Beschaffung der für
die Preßgaslampen nötigen Kandelaber, die dadurch noch
schwieriger wurde, als seitens der Stadtgemeinde als Besitzerin
des Ausstellungsareales an die Überlassung der Wege für die
Gasbeleuchtung die Bedingung geknüpft war, daß die Be-
leuchtung des zur Sommerzeit in vollem Betrieb befindlichen
Ausstellungsparkes keinerlei Unterbrechung erleiden durfte,
die elektrische Beleuchtung also erst mit dem Tage der Er-
öffnung der Gasausstellung entfernt und sofort nach Be-
endigung derselben wiederhergestellt werden mußte.
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