Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe
År: 1916
Forlag: R. Oldenbourg
Sted: München
Sider: 176
UDK: St.f 622.74 Gas
Mit 444 Abbildungen Im Text
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Fig. 43.
lässig unter hohen und verschiedenen Betriebsdrücken, sowie
bei unregelmäßigen Speisungen, und wird seitens der Firma
eine Gewähr von + 1^% übernommen.
Der gleiche Meßapparat kann lediglich durch Ersatz der
Rotgußteile durch Eisen als Ammoniakwassermesser, ebenso als
Rohölmesser, für Kondensatmessungen, überhaupt für alle
Flüssigkeiten, die unter Druck stehen und gemessen werden
sollen, Verwendung finden.
Als weiteren Apparat zum Messen von Teer- und Rohöl
bringt die Firma Eckardts Kippflüssigkeitsmesser mit und ohne
Schreibvorrichtung in den Handel. Die automatische Flüssig-
keitswage mit Präzisionsmomentsteuerung dient zum genauen
Messen aller Flüssigkeiten auch mit veränderlichem spezi-
fischen Gewicht. Der Apparat arbeitet infolge der Benutzung
einer Dezimalwage zum Bestimmen des Gewichtes, wobei die
Steuerung im Augenblick des Wiegens ausgeschaltet ist, zu-
verlässig.
Eine leider noch verhältnismäßig selten betriebsfähig
anzutreffende Einrichtung für Kessel- und Heizanlagen ist der
Rauchgasprüfer; es mag dies daran liegen, weil die Bedie-
nung solcher Apparate zumeist etwas Geduld und einige Arbeit
erfordert; an der Vereinfachung dieser täglichen Bedienungs-
arbeit hat die Firma mit sichtlichem Erfolg gearbeitet.
Der Eckardtsche Apparat gibt in einer Stunde 40 bis
60 Analysen, die auf einen Papierstreifen aufgezeichnet und
ein selbsttätiger Kesselfüller ange-
bracht (Fig. 43), welcher stets so
viel Wasser in den Kessel einspeist,
als verbraucht oder entnommen
wird. Falls dieser Kessel auch für
Zentralheizungen verwendet werden
soll, bekommt er noch einen Füll-
schacht nebst Zugregulator. Dieser
Kessel hat weiter den Vorzug auf-
zuweisen, daß er von Schmutz und ¥
Kesselstein leicht gereinigt werden
kann, was bei üblichen gußeisernen C|
Kesseln weniger der Fall ist; dieser tess^a
Vorteil fällt um so mehr in die
Wagschale, wenn das Kondens-
wasser nicht mehr in den Kessel zurückgeleitet werden kann.
Als weiteren Ausstellungsgegenstand brachte die Firma
einen Abgaseverwerter »Caloriseur«. (Fig. 44.) Es ist eine
bekannte Tatsache, daß sämtliche Verbrennungsmotoren eine
große Wärmemenge in den Abgasen nutzlos ins Freie auspuffen.
Diese Wärme soll durch den Caloriseur zum Erzeugen von
heißem Wasser als auch Dampf für Heizungszwecke ausge-
nutzt werden. Die Nutzbarmachung dieser Abgase ist für
manche Betriebe von großer Bedeutung, da die Erzeugung von
heißem Wasser und Dampf für Heizungszwecke usw. kosten-
los erfolgt. Die bis jetzt in Betrieb befindlichen Abgaseverwerter
Caloriseur haben sich nach Angabe der Firma auf das beste
bewährt.
Die Firma J. C. Eckardt, Stuttgart-Cannstatt, war
auf der Ausstellung mit einer reichhaltigen Sammlung ihrer
Apparate, wie solche in Gasbetrieben Verwendung finden,
vertreten, unter anderem der bekannte Eckardt-Kesselspeise-
wassermesser, der, wie auf der Ausstellung zu sehen war, mit elek-
trischer Schreibyorrichtung ausgestattet sein kann. Er dient
zu einer täglichen fortlaufenden Kontrolle der Verdampfung,
wenn man, was wohl in jedem neuzeitlichen Betrieb zu erwarten
ist, auch die täglich verbrauchte Kohlenmenge bestimmt. Der
Messer kann nach Belieben mit einer mechanischen oder elek-
trischen Fernregistriervorrichtung geliefert werden. Die Kon-
struktion ist bekannt, und so erübrigt sich eine genauere Be-
Fig. 44.
schreibung.
Nach Angabe der Firma und nach meinen eigenen Er-
fahrungen arbeiten diese Speisewassermesser jederzeit zuver-
somit jederzeit auch nachträglich geprüft werden können.
Die Anschaffungskosten für diesen Apparat sind immerhin
nicht unbedeutend, machen sich jedoch bei aufmerksamer Be-
dienung in verhältnismäßig kurzer Zeit bezahlt und geben
Für wagrechton Einbau.
Kondenstopfkontrollapparat für wagrechton und senkrechten Einbau und senk-
rechte Stellung des Schauglases.
Fig. 45.