Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe

— 28 — mittlere Querschnitt und aus dem Druckdiagramm das mittlere spezifische Gewicht festgestellt werden kann. Da die Ge- schwindigkeit für den fertigen Apparat für verschiedene spe- zifische Gewichte und Stellungen bestimmt wird, so läßt sich daraus die Dampfmenge ermitteln. Durch das gleichzeitige Aufschreiben der. beiden Diagramme (Dampfverbrauch- und Druckdiagramm) wird auch die Prüfung der Arbeitsweise der Heizer vollzogen. Die Firma Siemens & Halske, A.-G., Siemensstadt bei Berlin, Wernerwerk, hatte ihren Siemens-Scheiben- wassermesser Modell S/11 ausgestellt. (Fig. 47.) Derselbe kann nicht nur als Wassermesser, sondern auch als Kessel- Speise-Wassermesser.Verwendung finden. Als Vorzüge des- selben gibt die Firma an, daß die sämtlichen Teile des Messers in den Werkstätten für Feinmechanik auf dem Wege der Massenfabrikation nach gehärteten Lehren und Kalibern her- gestellt werden können. Die Konstruktion des Messers geht am besten aus der Abbildung hervor. Ein Siemens-Flügelrad-Wassermesser Modell TN nach vorstehender Figur war ebenfalls zu sehen. (Fig. 48.) Besonders ausgedehnten Gebrauch hat der asbestgedichtete Metallschlauch aus Kupferbronze zur Leitung von Dampf bei der Erwärmung der Tassen der Teleskop-Gasbehälter ge- funden. Dieser Schlauch hat außer der Hitzebeständigkeit und hoher Zugfestigkeit noch den Vorzug, wetterbeständig zu sein. (Fig. 49.) Der geschweißte Schlauch, der bis zu den größten Ab- messungen verwendet wird, hat in der Hauptsache Verwendung zu Dehnungsausgleichern gefunden, wo er mit Hilfe von Fasson- stücken rechtwinkelig zu dem sich ausdehnenden Rohrstrange bei Dampf-, Heiz- und Kraftanlagen, sowie bei Warmwasser- versorgungsanlagen , angeordnet wird. Auf diese Weise kann die große Beweglichkeit des Schlauches voll und ganz der Kompensation nutzbar gemacht werden, ohne daß die Leitung in nennenswerter Weise auf Druck und Zug beansprucht wird. Es soll möglich sein, mit einem Kompensator dieses Systems bis zu 800 mm Rohrverschiebungen auszugleichen. Der gleiche Zweck kann mit den nahtlos gewalzten, biegsamen Schläuchen, die sich jedoch nur für mittlere und kleine Dimensionen eignen, geschehen. Die bekannten, guten Kesselkontrollapparate der Firma Ados, G. m. b. II., Aachen, waren in und außer Betrieb vor- geführt. Der Apparat, welcher sich in Betrieb befand, war an den Kessel für Oberflächenverbrennung der Bamag ange- schlossen. Eine Begrenzung des Ausstellungsraumes mit großen Bögen aus nahtlosen Metallschläuchen in hübscher Anordnung hatten die drei Firmen: Metallschlauch-Syndikat, G. m. b. H., Pforzheim, Metallschlauchfabrik Pforzheim vorm. Heinr. Witzenmann, G. m. b. H., Pforzheim, Brockdorff-Witzenmann m. b. H., Pforzheim, erstellt und im Innenraum alle Erzeugnisse die mit dem Gaswerks- betrieb in Zusammenhang stehen, aufgestellt. Der gewöhnliche Metallschlauch, der mit Gummidichtung versehen wird, um möglichst elastisch und geschmeidig zu sein, war in Stahl, stahlvernickelt, in Messing poliert usw. und (zur Aufnahme von Zugspannungen) mit einem äußeren Geflecht aus verzinktem Stahl, Messing oder Kupferbronze versehen, vorhanden. Auch die Verbindungsarten als Gummi- muffe und Verschraubungen waren vorgeführt. Schläuche und Asbestdichtung und Drahtumflechtung, die als Kesselausblaseschläuche Verwendung finden, werden in der Hauptsache aus Stahl gefertigt und mit verzinkter Eisen- umflechtung versehen verwendet. Die gleiche Schlauchart wird benutzt zum Straßenteeren; sie dient dort zur Verbindung der Teermaschine mit dem Teerverteiler. Die Ausstellung enthielt ferner Kniegelenke sowie Kugel- gelenke und Ventile System König. (Fig. 50.) Dieselben sind Ausgleicher für die Ausdehnung hauptsächlich von Hochdruck- dampfleitungen. Sie zeichnen sich insbesondere aus durch den geringen Widerstand, den sie der sich ausdehnenden Leitung entgegensetzen, sowie durch die Dichtheit bei geringster An- forderung an Wartung. Diese Apparate haben sich in mehr- jährigem Betrieb in Dampfleitungen von hohem Druck und hoher Temperatur gut bewährt. Die Ventile System König sind so gebaut, daß höhere Dampfgeschwindigkeiten in Hochdruckrohrleitungen möglich werden, also die Durchmesser der Rohrleitungen gegen die bisher üblichen wesentlich zu verringern, ohne daß die Druck- verluste in der Leitung durch die eingebauten Ventile zu groß werden. Zu erwähnen ist noch der ausgestellt gewesene Rohr- reinigungsapparat Patent Schilow. Der Apparat besteht aus einem Elektromotor, einer biegsamen Welle mit luftdichtem Mantel und einem Luftzuführungsschlauch; die Wellen be- sitzen einen Messerkopf mit Schleudermesser. Der Apparat er- möglicht eine ebenso rasche wie gründliche Reinigung der Kesselrohre, ohne die Rohrwandungen nachteilig zu beein- flussen. Auf dem Stand der Apparate-Vertriebs-Gesellschaft m. b. H., Berlin-Wilmersdorf (Eduard Theisen, Mün- chen), war eine Vereinigung von verschiedenartigen Reglern