Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe
År: 1916
Forlag: R. Oldenbourg
Sted: München
Sider: 176
UDK: St.f 622.74 Gas
Mit 444 Abbildungen Im Text
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Außerdem bietet der Schlauch Sicherheit gegen Aufdrehen,
Aufziehen und Überbiegen. Zu erwähnen ist weiter noch
die sehr reichhaltige Ausstellung von Metallschläuchen aller
Art und für alle Zwecke von Louis Blumer, Zwickau.
Selbstverständlich waren Schläuche auch bei den beiden
Großfirmen für Gasbeleuchtung Hönig &
Geiger, München, und A. F. Linden-
berger & Co., München, zu sehen.
Ehe ich den Abschnitt Gaseinrich-
tung verlasse, muß ich noch die von den
Münchener Insta11ateurvereini-
gungen gebrachte Ausstellung von Muster-
installationen (Bäder, Ankleideräume, Auto-
matenanlage u. dgl.) erwähnen, welche zum
Teil großen Anklang in Gestalt guter Ver-
käufe gefunden hat. (S. Fig. 133.)
Auch die Ausstellung der technischen
Schulen möchte ich nicht unerwähnt las-
sen. So brachte die Städtische Fach-
schule für Installateure, München,
eine Darstellung über die Konzentration
sämtlicher Unterrichtsfächer in Bücksicht
auf den Beruf, Lehrmittel und Unter-
richtsergebnisse der einzelnen Lehrfächer,
sowie Aufgaben aus Lehrgängen für Fach-
zeichnen, praktischen Unterricht undWaren-
kunde, welche wichtigste Grundsätze einer
sachgemäßen Installation betonen. Die
Kgl. Fachschule für Installations-
und Betriebstechnik, Köln a. Rh., Abt. A, hatte aus-
gestellt eine Tafel, enthaltend Arbeitsproben aus den Werk-
stattübungen, Wandtafeln aus der Lehrmittelsammlung und
Schülerarbeiten. Die Gasmeisterschule Bremen schließ-
lich brachte eine Mappe mit Berichten der Installations-
abteilung sowie eine Mappe mit Berichten und Katalog ihrer
Sammlungsgegenstände.
Wir kommen zur Gasbeleuchtung.
Eine Darstellung der geschichtlichen Entwicklung des
Gasbrenners vom einfachen Eisenbrenner bis zum vollkom-
menen Gasglühlicht-Hängebrenner war zu sehen in Halle II
ausgestellt von der Städt. Fachschule für Installa-
teure, München. Ferner war in Halle I von A. Theo-
dorowicz, Direktor der städtischen Gasanstalt Lemberg
(Galizien), eine Kollektion der ersten Typen der Gasbrenner
für Gasglühlicht von 1887 bis 1889 sowie der Glühkörper
der ersten Imprägnierung ausgestellt.
Von den Brennern für Gaslicht interessieren uns
zunächst die Specksteinbrenner (Schnittbrenner).
Solche hatte ausgestellt Jean Stadelmann & Co.,
Nürnberg, und die Speckstein- Gasbrennerfabrik
J. v. Schwarz, Nürnberg. (NB.! J. v. Schwarz ist der
Erfinder des Gasbrenners aus Speckstein.) Es waren zu sehen
Specksteinbrenner mit und ohne Metallfassung für alle Gas-
arten (Steinkohlengas, Ölgas, Mischgas, Luftgas, Azetylen-
gas), Speckstein- und Zündköpfchen, Düsenplättchen, Düsen-
ringe, nebst einer Reihe von anderen Specksteinartikeln, die
mit der Gasindustrie nicht unmittelbar Zusammenhängen.
Der Argandbrenner, ausgestellt von S. Elster,
Berlin, ebenfalls mit Specksteinkopf, hat, von einigen
wenigen Verwendungszwecken abgesehen, nur mehr historische
Bedeutung. Er wurde verdrängt durch den stehenden Gas-
glühlichtbrenner (Auerbrenner). Dieser war ausgestellt
auf dem Stande der Deutschen Gasglühlicht-Aktiengesellschaft
(Auergesellschaft) in Berlin als »Auer-Juwelbrenner«, »Auer-
Normalbrenner «, »Rollo«- und »Gobo-Brenner«; namentlich
die letzteren haben für Automatenanlagen und Straßen-
beleuchtungen großen Anklang gefunden. Auch die Firma
Gebr. Jakob, Zwickau, fertigt stehende Brenner an und
zeigte an ihrem Stande in sehr lehrreicher Weise die Ent-
stehung eines stehenden wie eines hängenden
Brenners. Auch Hugo Schneider, A.-G., Leipzig,
hatte stehende Brenner aus der eigenen Fabrik ausgestellt.
(Klein-Sparlicht »Galotti« und Gassparlichtbrenner »Harras«.)
Im übrigen waren stehende Brenner natürlich bei einer Un-
Fig. 133. Ausstellung der Firma Plister & Schmidt, München und G. Hoffmann, München.
zahl von Firmen in Verwendung. Zu erwähnen wären nocli
die stehenden Brenner in Kerzenform, wie sie die
Auergesellschaft, die Firma A. F. Lindenberger & Co.,
München, und die Firma Gebrüder Israel, Berlin,
auf ihren Ausstellungsplätzen zeigten
Der stehende Brenner wird jedoch immer mehr durch
den hängenden oder Hängelichtbrenner verdrängt, der
auf der Ausstellung auch in vollendetster Ausführung ver-
treten war.
So fanden wir in Halle I den Brenner von Jul. Pintsch,
A.-G., Berlin, wo derselbe zur Beleuchtung des Kino-
raumes in einer Krone mit 60 Brennern und außerdem in
500 Stück zur Ausschmückung Verwendung fand. Die
Auergesellschaft zeigte auf ihrem Platze ihre »Degea«-
Hängelichtbrenner und Lampen von 5 bis 2000 Kerzen Licht-
stärke. Wenn auch der kleine 5 kerzige Hängelichtbrenner
keine große praktische Bedeutung hat, so zeigt er doch immer-
hin dem Fachmann und dem Laien, wie sich auch das Hänge-
gasglühlicht allen Bedürfnissen in der Lichtstärke anpassen
läßt. Erwähnt seien hier auch die ebenfalls von der Auer-
gesellschaft für die Hamburger Gaswerke konstruierten
Brenner für Erdgas von Neuengamme.
In Halle II finden wir dann weitere Hängelichtbrenner
auf dem Stande der Firma Gebr. Jacob, Zwickau, die
ihren »Jacobusbrenner« in einer großen Zahl von Ausführungs-
arten ausgestellt hatte. Die Firma hat eine neue Düse,
die Jacobus-Stopfbüchsen-Gasregulierdüse, auf den Markt
gebracht und mit der neuen Metallemaille (die Firma besitzt
eigenes Emaillierwerk), mit welcher eben zur Ausstellung die
ersten Brenner geliefert wurden, der Gasbeleuchtung einen
großen Dienst erwiesen, da ein Anlaufen bei diesen Brennern
ausgeschlossen ist. Die messing- und kupferfarbigen Brenner
und Lampen (auch die Halle II war zur Hälfte mit solchen
1000 kerzigen Lampen beleuchtet) hatten nicht etwa Mäntel
aus Messing bzw. Kupferblech, waren vielmehr in echter
»Jacobus -Metallemaille« ausgeführt. Die gleichen Brenner
zeigte auch die Großhandlung Hönig & Geiger, München,
während die Großhandlung A. F. Lindenberger & Co. die
bekannten Grätzinbrenner ausgestellt hatte, von denen
weiter unten noch die Rede ist. Die A.-G. für Gas und