Denkschrift Aus Anlass Des Hundertjahrigen Bestehens Der Maschinen Und Lokomotivfabrik
Und Der Vollendung Der Lokomotive Frabriknummer 10.000
År: 1910
Forlag: Henschel & Sohn
Sted: Cassel
UDK: St.f. 061.5(43)Hen
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Als die Tiefbauunternehmungen daran gingen, die erforderlichen Erdbewegungen
auf ihren Schmalspurgeleisen statt mit dem teuren, in seiner Leistungsfähigkeit immerhin be-
schränkten Pferdebetrieb mit Lokomotiven zu bewältigen, war die Firma Henschel & Sohn
eine der ersten, welche zweckmäßige Konstruktionen für diesen Zweck zur Verfügung
stellen konnte. Ihre hierfür geschaffenen Bauarten erfreuen sich nach wie vor einer
regen Nachfrage, vornehmlich von Seiten derjenigen Firmen, welche sich einmal durch
Gebrauch von ihrer praktischen, soliden Ausführung überzeugt haben. Für die mannig-
faltigen Betriebserfordernisse stehen etwa 20 Ausführungsarten verschiedener Größe von
30—200 PS Leistungsfähigkeit und Spurweiten von 600—1000 mm zur Verfügung, und
sind in den am meisten verlangten Abmessungen stets in angemessener Anzahl vorrätig,
so daß die Lieferung ungesäumt erfolgen kann. Im Verein mit dem Patentinhaber W. Schmidt
wurde auch für diese Lokomotivarten ein zweckmäßiger, ohne Schwierigkeit in die Rauch-
kammei einzubauender Ueberhitzer ausgearbeitet, welcher schon mehrfach mit gutem
Erfolg Verwendung fand. Einige Firmen, wie Grün & Bilfinger, Mannheim, sind ganz
dazu übergegangen.
Es seien im Anschluß hieran einige Spezialkonstruktionen erwähnt, die schon mehr-
fach ausgeführten feuerlosen Lokomotiven, die besonders in Fällen, wo der Funken-
auswurf wegen Feuersgefahr zu vermeiden ist, vorgezogen werden, dann die Kran-
lokomotiven, die zugleich den Verschiebedienst verrichten und das Aus- und Beladen von
Waggons besorgen, endlich die wiederholt ausgeführten Schneeschleudermaschinen nach
amerikanischer Bauart, zuletzt für die Riesengebirgsstrecken der Königlichen Eisenbahn-
Direktion Breslau geliefert, in etwas anderer Ausführung vor 14 Jahren für die Gotthard-
bahn, woselbst sie sich ausgezeichnet bewährt hat, sogar beim Wegräumen von Eislawinen.
B. DEUTSCHE SCHUTZGEBIETE UND KOLONIEN.
Die Lieferungen der Firma für die Deutschen Schutzgebiete und Kolonien sind
naturgemäß erst neueren Datums. Unter denselben sind einige besonders gelungene
Bauarten der Erwähnung wert. Da sind zu nennen: zunächst zwei sich hauptsächlich
nur durch die Größe der Triebwerksabmessungen unterscheidende C I-Tender-Lokomotiven
von 600 mm Spurweite, in größerer Anzahl für die Otavi-Minen-Gesellschaft in Süd-
westafrika geliefert Auch bei diesen Maschinen hat das Hahnesche Laufachsendeichsel-
gestell erfolgreiche Anwendung gefunden, wie eben bei Erwähnung der Lokomotive für
die Opalenitzaer Kreisbahn näher beschrieben. Einige D I-Tender-Lokomotiven mit dem
gleichen Laufachsgestell ausgerüstet, wurden im vergangenen Jahr für die Deutsch-Ost-
afrikanische Eisenbahn-Gesellschaft (Bahn Dar es Salaam-Mrogoro) geliefert. Für dieselbe
Unternehmung wurden B + B- und 1 B + B-Verbund-Tender-Lokomotiven, Bauart Mallet-
Rimrott, ausgeführt. Beim Bau dieser sämtlichen Maschinen wurde besonderer Bedacht
auf zweckmäßige Einrichtungen zum Schutz des Personals gegen die Tropensonne genommen,
sowie auch das Triebwerk mit wirksamen Schutzvorrichtungen gegen Flugsand versehen.
Auf der Schantung-Eisenbahn, welche von Tsingtau aus ins Innere des Deutschen
Schutzgebietes vordringt, wird der Personenzugdienst von hier entworfenen und gebauten
1 B 2-Tender-Lokomotiven versehen. Für die Beförderung der Lastzüge auf derselben
Strecke lieferten Henschel & Sohn eine Anzahl D-Güterzug-Lokomotiven, für welche
die bewährte preußische Bauart zum Muster genommen wurde.
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