Denkschrift Aus Anlass Des Hundertjahrigen Bestehens Der Maschinen Und Lokomotivfabrik
Und Der Vollendung Der Lokomotive Frabriknummer 10.000
År: 1910
Forlag: Henschel & Sohn
Sted: Cassel
UDK: St.f. 061.5(43)Hen
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1. DIE ELEKTRISCHEN ZENTRALEN.
Die elektrischen Zentralen dienen der Erzeugung des elektrischen Stromes für Betrieb
und Beleuchtung. Die Hauptzentrale wird mit Hochofengasen betrieben. In ihr befinden
sich 4 Gasdynamos von je 1500 PS Leistung und zwei große Gasgebläsemaschinen für
die Hochöfen. Eine Dampfgebläsemaschine ist außerdem noch in einem besonderen
Maschinenhaus nahe den Hochöfen vorhanden. Von diesen Maschinen bleibt in der Regel
ein Gasdynamo und eine Gebläsemaschine in Reserve. Die Nebenzentrale mit 1600 PS
dient ebenfalls Reservezwecken. Der Antrieb der Stromerzeuger geschieht hier mittels
Dampf. Die Zentralen erzeugen Gleichstrom von 500 Volt für Kraft, bezw. 110 Volt für
Licht, welcher mittels unterirdisch verlegter, armierter Kabel den Verbrauchsstellen zu-
geführt wird.
2. DIE HOCHOFENANLAGE MIT DEN KOKSÖFEN UND DER
NEBENPRODUKTENGEWINNUNG.
Die Hochofenanlage ist in den Jahren 1904 bis 1907 und 1909 bis 1910 neu erbaut.
Sie besteht aus zwei Oefen mit einer täglichen Leistung von 450 bis 500 t an Stelle der
früheren beiden Hochöfen mit etwa 220t Tagesleistung. Verhüttet werden außer einem geringen
Teil deutscher Erze nur reinere spanische, algerische, schwedische und russische Eisenerze zum
Erblasen von Roheisen aller Qualitäten, wie Gießerei-, Hämatit-, Stahl- und Puddeleisen.
Die Oefen werden durch 3 elektrisch betriebene Aufzüge beschickt. Den größeren
Ofen bedient ein Schrägaufzug, den kleineren ein Vertikalaufzug, ein dritter Aufzug bleibt
in Reserve. Eine 4,5 m breite und etwa 90 m lange Gichtbühnenbrücke verbindet beide
Hochöfen.
Zur Aufnahme der Erze sind 12 Taschen vorhanden von je 13 m Höhe, 40 m Länge
und 12 m Breite, welche insgesamt etwa 45 000 cbm fassen. Vier Normalspurgleise über den
Taschen ermöglichen die Füllung derselben vom Eisenbahnwagen aus. Die Entnahme der
Erze geschieht automatisch durch die im Boden der Taschen angeordneten trichterförmigen
Oeffnungen mit beweglichen Rutschen, von denen aus die Erze direkt durch eine darunter her-
führende Hängebahn in die Muldenwagen geschüttet werden können. Die Weiterbeförderung
aus den einzelnen Taschen zur Fördergrube des Schrägaufzuges, bezw. zu den Vertikalaufzügen
erfolgt durch eine vor dem Erzlager befindliche, elektrische Schiebebühne.
Für jeden Ofen sind zum Anwärmen des Gebläsewindes 4 Cowperapparate von
30, bezw. 25 m Höhe und 6 m Durchmesser vorhanden. Den erforderlichen Wind liefern
die erwähnten Gebläsemaschinen. Vor jedem Ofen ist eine Gießhalle von 700, bezw.
750 qm Grundfläche angeordnet. Die Verladung der Roheisenmassen geschieht durch
zwei elektrisch betriebene Verladekräne. Das aus den Hochöfen austretende Gas wird an
der Gicht abgefangen, durch Rohrleitungen den Staubsammlern und Wäschern und von
da zum Teil den Winderhitzern, zum Teil Schiele sehen Ventilatoren zugeführt und danach
in 2 Gasometern von je 1000 cbm Fassung gesammelt. Dieses Gas dient zum Betriebe
der Gasmaschinen der Zentralkraftanlage. Ueberschüssiges Gas wird durch Ventilatoren
mit einem Teil der Koksofengase gemischt und in einem dritten Gasometer von 1000 cbm
aufgespeichert und zu Kesselheizzwecken verbraucht.
Acht Koksgeneratoren (System Nürnberg) mit einer Leistung für 6000 PS sind zur Reserve
aufgestellt, um im Falle einer Störung im Hochofenbetrieb die Zentrale mit Gas zu versorgen.
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