Denkschrift Aus Anlass Des Hundertjahrigen Bestehens Der Maschinen Und Lokomotivfabrik
Und Der Vollendung Der Lokomotive Frabriknummer 10.000
År: 1910
Forlag: Henschel & Sohn
Sted: Cassel
UDK: St.f. 061.5(43)Hen
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9. Das Speisehaus.
Die Arbeiter des Werkes Rothenditmold, welche während der Mittagspause ihr Heim
nicht aufsuchen können, nehmen ihr Mittagessen in dem Saale des Speisehauses ein. Das
Gebäude ist im Jahre 1897 von der Firma erbaut. Es ist als Ziegelrohbau völlig massiv
errichtet und mit Wasserleitung und Kanalisation versehen. Das Gebäude enthält 3 Ge-
schosse und 2 Treppenanlagen. Das Erdgeschoß nimmt der Speisesaal ein, welcher bei
rund 410 qm Grundfläche Platz für mehr als 500 Arbeiter bietet. Der Speisesaal ist mit
Tischen und Bänken, sowie mit Vorrichtungen zur Erwärmung der mitgebrachten Speisen
ausgestattet. Besondere mit Dampf geheizte Kessel liefern kochendes Wasser zur Kaffee-
bereitung. Auch ist Gelegenheit zum Einkauf von Lebensmitteln und Getränken bei
billigen Preisen geboten. In den beiden Obergeschossen befinden sich je 3 Wohnungen
für Beamte. Jede Wohnung besteht aus 5 Zimmern, Küche, Speisekammer, Gerätekammer
und Abort. Die Bausumme belief sich auf M. 84 000,—.
Im Casseler Werk hat sich die Errichtung eines Speisehauses nicht in dem Maße fühlbar
gemacht. Hier liegt unmittelbar am Haupteingang zur Fabrik die städtischerseits neuerbaute und
ausreichend große Volksküche, in welcher den Arbeitern gute und kräftige Kost bei niedrigen
Preisen geboten wird. Trotzdem ist man schon mehrfach dem Gedanken nähergetreten,
auch für das Casseler Werk einen geeigneten Speisesaal zu errichten. Doch stößt man
hier auf die Schwierigkeit der Platzfrage.
10. Badeanstalten.
Die Badeanstalt für das Casseler Werk ist im Wohlfahrtshause, diejenige für Rothen-
ditmold in einem besonderen Badehause untergebracht, welches im Jahre 1905 für eine Bau-
summe von M. 38 000,— erbaut wurde. Diese Anstalten stehen auch den Angehörigen
der Beamten und Arbeiter zur Verfügung. Die Casseler Anstalt ist bereits bei der Be-
schreibung des Wohlfahrtshauses gebührend berücksichtigt worden.
Die Rothenditmolder Anstalt besteht aus Erdgeschoß und 2 Stockwerken. Vom
Hausflur aus betritt man den Baderaum im Erdgeschoß. Hier sind 12 Brausebäder,
sowie der Aufenthaltsraum für den Badewärter eingerichtet. Ferner ist ein geeignetes
Zimmer für den Fabrikarzt vorgesehen, zu welchem man sowohl von der Badeanstalt,
als auch vom Hofe des Rothenditmolder Werkes aus gelangen kann. Im ersten Stock-
werk befinden sich die Wannenbäder und ein Wärterraum, während im Obergeschoß
die Wohnung für die Familie des Bademeisters gelegen ist. Im ganzen sind in beiden An-
stalten 18 Brause- und 18 Wannenbäder vorhanden. Jede Badezelle ist für sich abgetrennt.
Die Brausebäder enthalten einen Entkleide- und einen Baderaum. Die Wannenbäder
sind mit emaillierten Badewannen und Brausen, sowie den für das An- und Auskleiden
erforderlichen Einrichtungen versehen.
Die Benutzung der Badeanstalt ist durch eine besondere Badeordnung geregelt. Für
ihre Befolgung sorgt die Bedienung der Anstalten, welche von Bademeistern bezw. deren
Frauen wahrgenommen wird. Für die Benutzung der Bäder sind besondere Zeiten und
Zeitdauern vorgeschrieben. Während der Arbeitszeit der Fabrik sind die Anstalten den
Angehörigen der Arbeiter und Beamten zugängig. Die Benutzungsdauer für ein Brause-
bad darf 20 Minuten nicht überschreiten, während die für ein Wannenbad auf 30 Minuten
bemessen ist.
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