Denkschrift Aus Anlass Des Hundertjahrigen Bestehens Der Maschinen Und Lokomotivfabrik
Und Der Vollendung Der Lokomotive Frabriknummer 10.000
År: 1910
Forlag: Henschel & Sohn
Sted: Cassel
UDK: St.f. 061.5(43)Hen
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LAGEPLAN DES WERKES ROTHENDITMOLD. Zustand 1910.
Die hier beigegebenen Grundrisse veranschaulichen die Entwickelung des Werkes.
An der Hand des dem heutigen Zustande entsprechenden Lageplanes sollen nun die ein-
zelnen Betriebsstätten einer näheren Betrachtung unterzogen werden.
1. DIE KRAFT- UND LICHTZENTRALE.
Die Kraft- und Lichtzentrale, im Jahre 1894 neu erbaut, hatte eine Bodenfläche von
468 qm, welche durch den in den Jahren 1908 und 1909 vorgenommenen Umbau auf
1542 qm erweitert wurde. Die Anlage zerfällt in drei Betriebsabteilungen und zwar in das
Kesselhaus, in das Maschinenhaus und in die Brikettierungsanlage. Das Kesselhaus liefert
den gesamten Dampf zum Betriebe der Dampfdynamos und der in der Kesselschmiede
aufgestellten Hilfsdampfmaschinen und zur Beheizung der Kesselschmiede und der zu-
gehörigen Lager- und Büroräume.
Im ganzen sind hier sechs Wasserröhrenkessel von je 200 qm Heizfläche in drei
Gruppen von je zwei Kesseln aufgestellt. Dieselben werden mit 10 Atm. betrieben und
enthalten im letzten Zug je einen Röhrenüberhitzer, durch den der Dampf auf 280° C.
überhitzt wird. Die Speisung der Kessel besorgen zwei Dampfspeisepumpen, von denen
eine in Reserve bleibt. Die Feuerung der Kessel geschieht wie bei den Kesseln der
Casseler Anlage mit Braunkohlengrus. Derselbe lagert in einem vorgebauten Bunker und
wird durch ein Schenck’sches Becherwerk in gleicher Weise, wie beim Casseler Kesselhaus
beschrieben, in die Füllkasten der Treppenroste befördert. Die Asche fällt unmittelbar in
die Aschenwagen, die in einem unterirdischen Kanal nach dem Aufzug gefahren und von
diesem gehoben werden, um ihren Inhalt zur Abfuhr in Eisenbahnwagen zu kippen. Die
Kesselzüge sind an einen gemeinsamen Fuchskanal angeschlossen, welcher in den Haupt-
schornstein von 52 m Höhe und 2,0 m kleinstem Durchmesser mündet. Sämtliche Kessel,
von denen einer in Reserve steht, arbeiten in einen gemeinsamen Dampfsammler, von
welchem die Leitungen zum Betriebe der Maschinen und zur Heizung abzweigen.
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