ForsideBøgerDie Holzbaukunst Norwegen…gangenheit Und Gegenwart

Die Holzbaukunst Norwegens
In Vergangenheit Und Gegenwart

Forfatter: L. Dietrichson, H. Munthe

År: 1893

Forlag: Schuster & Bufleb

Sted: Berlin

Sider: 205

UDK: st.f. 72(481) die

Mit Einer Übersichtskarte Und 31 Tafeln Nach Alten Denkmälern Und Nach Ausführungen Von H. E. Schirmer, G. Bull, Thrap-Meyer, B. Lange, V. Hannosen. Und H. Munlhe, Sowie Über 220 Textabbildungen

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128 Leidenschaften und Leiden der nordischen Lieder tragen ein weit wilderes, gewaltigeres Gepräge der Ursprünglichkeit und Urwüchsigkeit, während die Züge des Nibelungenliedes mensch- licher, gebildeter, mehr von einer edlen Kultur angehaucht sind. Richard Wagner beachtete diesen Unterschied, und indem er die nordischen Typen und die nordische Auffassung seiner deutschen Musikdichtung zu Grunde legte, schuf er sein gröfstes Werk. Ohne dieses nordische Ferment besäfse Deutschland seine grofsartige „Nibelungentrilogie“ nicht. In ähnlicher Weise, meine ich, kann es dem deutschen Künstlergenius ge- lingen, mit Glück die Motive der altnorwegischen Holzbaukunst auf die edle, deutsche Kunst einzuimpfen und ihr dadurch viel- leicht ein nicht zu unterschätzendes Element der Frische und Urwüchsigkeit zuzuführen. Eines darf ich aber als sicher aus- sprechen: In jedem Falle wird diese Überführung der nor- wegischen Holzbaukunst das treffliche Wort Dr. Lehfeld’s in seinem Buche über die Holzbaukunst bestätigen: „Nichts bildet das Urtheil und schärft gleichsam das künstlerische Gewissen in dem Mafse, wie solche Formen, deren Lebenselement in der Wahrheit, deren Untergang in dem falschen Schein liegt. Es müssen uns die schlichten Holzbauten, welche oft das Nationale, Volksthümliche in überraschender Natürlichkeit abspiegeln, ebenfalls werth und bedeutungsvoll erscheinen. Die Werth- schätzung aber früherer und fremdartiger Kultur und ihr Ver- gleich mit der eigenen klärt das Urtheil für die Gegenwart und steigert die Freude an dem Guten in der Heimath.“ Und sollten auch die norwegischen Bauten auf deutschem Boden keine andere Aufgabe haben, als die bescheidene, durch ihre ehrliche Kunst Deutschland nur an das zu mahnen, was es selbst schon längst an trefflichen Werken besitzt, so würde sich doch jeder Norweger, der weifs, wie viel unser Land seit Jahrhunderten deutscher Kunst und deutscher Wissenschaft verdankt, auch darüber freuen, dafs unsere alte Kunst zum Erwecken dieses erhebenden deutschen Gefühls hat beitragen können. In diesem Sinne bitte ich den Leser, auch den vor- stehenden Beitrag zur Kenntnifs der norwegischen Holzbau- kunst freundlich entgegennehmen zu wollen.