ForsideBøgerDie Holzbaukunst Norwegen…gangenheit Und Gegenwart

Die Holzbaukunst Norwegens
In Vergangenheit Und Gegenwart

Forfatter: L. Dietrichson, H. Munthe

År: 1893

Forlag: Schuster & Bufleb

Sted: Berlin

Sider: 205

UDK: st.f. 72(481) die

Mit Einer Übersichtskarte Und 31 Tafeln Nach Alten Denkmälern Und Nach Ausführungen Von H. E. Schirmer, G. Bull, Thrap-Meyer, B. Lange, V. Hannosen. Und H. Munlhe, Sowie Über 220 Textabbildungen

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Side af 212 Forrige Næste
8 Unter der untersten Zange des Triforiums werden, wie schon angedeutet, die Säulen durch Rundbögen (Abbild. 3 q, Abbild. 8) unter einander abgesteift. Diese Rundbögen werden von hölzernen Bügen gebildet, zu welchen das Holz krumm gewachsener Bäume oder künstlich gekrümmtes Holz verwendet wird, und denen man gröfsere Stärke und reguläre Bogenform giebt, indem man das eine Knie in das andere einfügt, bis die Bogenform erreicht ist (vergl. den grofsen Bogen in Abbild. 8). Die Fügungen sind gewöhnlich so genau ausgeführt, dafs man ihrer erst dann gewahr wird, wenn das äufserste Stück im Laufe der Zeit sich gelöst hat und herausgefallen ist. Die vertikalen Quadrate, die zwischen den zwei Zangen und je zwei Säulen entstehen oder die gegen das Mittelschiff führende Seite des Triforiums wird durch die oben genannten schräg stehenden Andreaskreuze (die Triforienkreuze), die ihre mit Blättern verzierten Aufsenseiten dem Mittelschiff zukehren, nochmals abgesteift. (Abbild. 3 und 8). Bisweilen sind die Blätter nur mit Farbe angestrichen oder aber die Schnitzerei der Blätter ist durch die Farbe hervorgehoben. Über den oberen Zangen wird das Triforium endlich durch eine Reihe von Rundbögen Abbild. 8. Triforium. abgeschlossen, deren jeder auf ein Säulenintervall fällt; über diesen Bögen wird dann ein viereckiger Horizontalbalken ver- legt, welcher der Oberwand als Schwelle dienen soll und an der Oberseite mit einer Rinne versehen wird, da er zugleich den Druck des Pultdaches der Seitenschiffe aufzunehmen bestimmt ist. Während also die hier beschriebene, gegen das Mittelschiff gekehrte Seite des Triforiums die Bestimmung hat, die inneren Säulen unter sich abzusteifen, erfüllt das Triforium seine Haupt- bestimmung, die gegenseitig stützende Verbindung zwischen den inneren Säulen und der Aufsenwand zu bewirken, durch die oben genannten absteifenden Balken (Abbild. 3 p), welche von den in zwei unmittelbar auf einander lagernde Theile, zwischen denen die absteifenden Balken eingeklemmt sind, getheilten Staflägjen ausgehend, gegen die inneren Säulen angestemmt werden. Sie begegnen den Säulen ein wenig oberhalb der unteren Zange und liegen somit nicht ganz horizontal, sondern erhalten eine leichte Erhöhung nach den inneren Säulen zu. Unter sich werden diese absteifenden Balken wieder durch Büge abgesteift, die von der Stallägja ausgehen und folglich fast horizontal liegende Rundbogen mit ein wenig schräg nach oben gegen die Säulen gerichteten Armen bilden. Man sieht sie sowohl Abbild. 3 p wie Abbild. 8 links. Diese abstei- fenden Balken und ihre Bögen bilden eine Art durchbrochenes, inneres Dach über den Seitenschiffen, durch welches man in das Triforium bis ins Aufsendach der Seitenschiffe hinaufsieht. Dieses Aufsendach (Abbild. 3 h) ist ein durch Sparren, welche den Säulen entsprechen, und durch auf denselben ruhenden „Aasen“ (horizontale tragende Balken) gestütztes und getragenes Pultdach, das seine Aufsenfläche von der Stallägja der Aufsenwand bis zu der Schwelle der Oberwand hinauf (Abbild. 3s) erstreckt, welch’ letztere eine Wassernase als Schutz gegen den Regen erhält. Durch die Anlage des Triforiums ist die Stabilität der Säulen und der Oberwand gesichert, und um noch die Festigkeit der Ecken zu erhöhen, sind die Zangen in allen ihren Winkeln mit horizontalen Bügen versehen (Abbild. 8). Diese vollständige und fortlaufende Bugkonstruktion bildet (nächst dem Spundsystem) die zweite grofse charakteristische Eigenthümlichkeit der Stabkirchen- k onstruktion, indem sie die Querriegel ersetzt, die sonst die Fachwerkbauten absteifen. Diese Konstruktionsart werden wir noch ausgesprochener im Dachstuhl des Mittelschiffes wieder- linden. Über das Triforium erhebt sich die Oberwand des Mittel- schiffes, die mit Ausnahme der früher erwähnten kleinen Licht- löcher vollständig geschlossen ist. Ihre Fläche wird durcir die Stäbe der Säulen gegliedert, die, bis zum Dach hinaufsteigend, als in der Wand sichtbare Halbsäulen hervortreten. An der Spitze werden die Halbsäulen gerne hermenartig mit einer als Kapitäl dienenden Menschen- oder Thiermaske ausgebildet (Abbild. 3). Die Konstruktion der Oberwand ist wesentlich dieselbe wie die der unteren Aufsenwand: die Bohlen entbehren der oben genannten Profilirung, sind ganz flach und werden mit Schindeln bekleidet. Über die Oberwand legt sich schliefslich die Haupt- staflägja (Abbild. 3 n), die um das ganze Mittelschiff herum die Stäbe und die Wandbohlen krönt und ganz wie die der Aufsen- wand angelegt ist. Gegen Osten und Westen steigen noch die Bohlen der Giebelwände (Abbild. 3 t, altnorw. brjostjflli) über die Stallägja und die auf sie gelegte obere Schwelle hinaus, während zwei schräge Giebelbalken, die sich in einer Spitze begegnen, die Staflägjen des Giebels bilden und den drei- eckigen Rahmen desselben abschliefsen. In diesem Rahmen ruht das Giebelfeld, auf der inneren Seite durch kreuzende Schwerter (Skorden) und einen horizontalen Querbalken (Abbild. 3 u) ungefähr in Zweidrittel der Höhe des Giebels verstärkt. In vielen Kirchen erhalten die Ecken ihre letzte Ab- steifung durch horizontalliegende Büge. C. Die getragenen Glieder. (Der Dachstuhl.) Wir haben insofern der Schilderung der Dachkonstruktion vorgreifen müssen, als es nothwendig war, die Bildung des leichten Pultdaches in den Seitenschiffen in Verbindung mit dem Triforium zu schildern; das Dach über dem Mittelschiff tritt jedoch an die erste Stelle. Das Dach wird durch einen Rahmen von stehenden und liegenden Balken (Sparren und Aasen) in folgender Weise ge- bildet: das Dach ruht auf der oben genannten Hauptstaflägja (Abbild. 3 n), die sich über die Halbsäulen mit ihren Masken und über die Bohlen der Oberwand legt. Zwischen den sich gegen- überstehenden Masken der Langseiten ziehen sich quer über das Mittelschiff der Kirche zwei oder mehrere Querbalken (norweg. Slindebjälker, altnorweg. |»vertre, Abbild. 3 v.), deren Enden mit hrer unteren Hälfte mit der Hauptstaflägja (n), mit ihrer oberen Hälfte mit einem über jener liegenden, ihr in ihrer ganzen Länge folgenden Balken, nach seiner Funktion die Dachstuhl- schwelle (x) zu nennen, verbunden werden. Zwischen diesen zwei aufeinander liegenden Langbalken werden die Köpfe der schmäleren Querbalken gehalten und treten an der Aufsenseite des Gebäudes hervor; sie halten die zwei Langbalken, die in