ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

Mit 1558 Ubbildungen

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Side af 318 Forrige Næste
86 Kerf e. Dritte Vrduung. Hautflugler. noch mit den Vorderfutzen zu kneipen. — Die nahe ver- toandie Gattung Heimchen (Achaeta) Hat gewohnlich gebildete Vorderbeine; das Weibchen besitzt eine Lege- rbhre. Das gemcine Heimchen (A. domestica) bewohnt gern lin fere Hauser, zumal warme Orte wie Kuchen, Winkel neben Essen und Backofen u. s. w., sugt uns keinen erheblichen Schaden zu, kann aber durch ihr abendliches Zwitschern, dem daS Volk hin und wieder eine aberglaubische Deutung unterlegt, lastig werden. Funfte Familie. Laubheuschrecken. Flugel meist den Leib uberragend, vertical anliegend, nur die Oberflugel am Luhersten Grunde austiegend. Fuhler borstenformig, so lang oder længer als der Kor- per. Vorderfutze gewohnlich, Hinterfusie starke Spring- fuhe; Tarsen viergliederig. Weibchen mit zweiklappi- ger Legerohre. Laubheuschrecken haben einen langen, fast drehrun- den Leib, senkrecht gestellten Kops, starte Oberkiefer, grohe zusammengesetzte Augen, aber teine einsachen Ne- benaugen, lederartige Vorderstugel, vieladerige, ost schon gefarbte Hinterslugel. Sie halten sich vorzugs- weise auf Baitmen und in Waldern auf, feltener zwi- schen dem Grase, vermogen zwar zu fliegen, machen aber keinen grohen Gebrauch von dieser Fahigkeit, auS- genommen wenn sie von Hhhen Herabspringen, verfeh- len im Sprunge uicht leicht ihr wenn auch engbeschrank- teS Ziel, kriechen, wenn ungestort, langsam von einem Aste zu dem anderen, beihen heftig, frefsen und saufen viel, nahreu sich nur von Pflanzenblatiern und werden von Bogeln start verfolgt. Zwar sindet man sie uber alle Erdgegenden zerstreuet, indefsen am Artenreichsten in wohl bewaldeten Landern, wie in Brasilien, am Sel- tensten in dem baumarmen Sudafrika. Asigemein be- kannt ift bie gemcine grune Laubheuschrecke (L. vi- ridissima) Fig. 3023., Welche teinem Lande Europa's, den Hochsten Norden abgerechnet, fehlt und felbst in Nord- afrika vorkommt und des fogenannten Gesanges toegen gern in kleinen Kafigen gehalten toird. Zur Hervor- bringung des letzteren bient ein an der Wurzel der rech- ten Flugeldecke befindliches rundlicheS Feld, der Spie- gel, den ein starker Nerv umgiebt; indem dieser gegen den mit erhabenen Nerven durchzogenen aufliegenden Theil der linken Flugeldecke schnell gerieben toird, ent- steht der bekannte schriile Ton. Entfernt man diesen, nur dem MLnnchen verlieheneu Apparat, so hort der Gesang auf. DaS Weibchen besitzt eine lange, ettoas gekrummte, aus ztoei parallelen Blattern bestehende Le- gerohre; das Mannchen hat an derselben Stelle ein paar kegelfbrmige Spitzen, toelche durch ztoei gespaltene Plat- ten verborgen werden. Bon dem Gebrauche der Lege- rbhre toar oben (S. 83. Sp. 2.) die Rede. Die Frucht- barkeit ist eben nicht groh, denn felten sindet man mehr als 10 — 12 Eier in einer der im Rasen angelegten Hoh- len. Der Herbst bringt den Alten den Tod; die Eier uberdauern in ihrem Schutzorte selbst sehr Harte Winter. Mit AuSnahme der Flugel, die erst nach der dritten HLutung sich enttoickeln, gleichen die Larven den Alten. Sie erlangen ihre vollkommene Gestalt und die FLHig- keit der Fortpflanzung nicht vor Anfang August. Die Furchtsamkeit und Borficht dieser Heuschrecke und die Schtoierigkeit ihrer Ueberraschung und deS Einfangens konnen als allgemein bekannt angenommen toerden. Eine schon durch Farbung abtoeichende zweite Art, die braune Heuschrecke (b. verrucivora), Fig.2898.be- toohnt das mittlere und sudliche Europa. Sechste Familie. Feldheuschrecken. Flugel vertical anliegend. Fuhler fadeuformig, stets kurzer als die Halbe Korperlange, deutlich gegliedert. Borderfuhe gewohnlich, Hinierftthe starte Springfuhe; Tarsen dreigliederig. In der Gestalt der Feldheuschrecken herrscht, trotz deS ungemein grohen UmfangeS der Familie, sehr viele Uebereinstimmung. Der Leib ist weniger drehrund und mehr zusammengedruckt als bei den Laubheuschrecken, der Kops steht ganz senkrecht, daS Maul solglich genau nach unten gerichtet; zwischen den Augen verlauft eine erhabene Leiste, daS HalSschild ist immer gekielt, die Stirn bisweilen nach vorn in eine kegelsormige Spitze vorgezogen. Zwischen den grohen Netzaugen figen die drei Nebenaugen. NiemalS erreichen die Fuhler eine bedeutende Sånge. Der Bau der Flugel verhalt sich wie bei der vorhergeheuden Familie; schone Farbung derselben ist noch gewohnlicher als bei jener. DaS Weibchen besitzt immer eine Legescheide, zugleich aber auch einen Singapparat, der ubrigens bei beiden Ge- .schlechtern denselben Bau zeigt. Er besteht auS einer Hhhle (Fig. 3024 A a), die seitwLrtS am ersten Bauch- ringe liegt und etwas unterhalb ihrer Mundung durch eine dunne Membran (b) halb geschlofsen wird, welche nach unten mittels eines gespannten Fadens mit einer zweiten und tiefer liegenden Membran (B c) in Ber- bindung steht. Nach neueren Ansichten soll dieser Ap- parat das Hororgan sein. Dah von ihm allein daS laute Singen nicht ausgehe, sondern dah dieses wesent- lich durch die Reibung der Hinterschenkel an den Flitgel- decken Hervorgebracht werde, haben mancherlei Bersuche auher Zweisel gesetzt. Trotz der weitesten Berbreitung kommen diese Kerse in der LebenSweise sehr uberein. Sie vermeiden seuchte und dunkle Waldungen, inanche bewohnen niedriges an sonnigen Orten ausgewachsenes Gebusch, die meisten Halten sich aus grasreichen Flachen aus, viele sind recht eigentlich Bewohner von heihen Haidelandern. Ohne irgend zu einem gemeinsamen Zwecke sich zu verbinden, find doch viele Arten gesellig, wandern in grohen ost alle Berechnung verspottenden Sugen und werden hierdurch gelegentlich zu surchibar- sten Geiseln der Ackerbauer. Unahnlich den Laubheu- schrecken vertrauen fie gern ihren Flugeln und legen vor dem Winde ansehnliche Entsernungen zuriick, ohne ir- gendwo zu rasten. Ohne bemerkliche Anstrengung ge- Hen sie aus der ruhenven Stellung in den Flug uber unv vermogen mit gleicher Schnelle springend zu entfliehen. Wo aber die Luheren NmstLnde ihnen ungunstig entge- gen treten, entwickcln fie keitte ausdauernde Krast; dem Gegentoinde versuchen sie niemalS Widerstand zu leisten, und wo der Luftzug ihnen nicht bcisteht, fallen sie bald ermudet nieder. Ihre LebenSgeschichte gleicht derjeni- gen der Laubheuschrecken. AuS den im Herbste der Erde anvertraueten Eiern schlupfen im Fruhjahre die Jungen auS, die sich mehrmals Hauten und als unge- stugelte Larven durch Gefrahigkeit vielen Schaden an- richten. Die Wanderheuschrecke (Gryllus migra- torius) Fig. 3025, ist von grunlich braunlicher Farbung, Hat braune, gelb gesteckte Flugel, ziegelrothe Unterseite der Brust, einfach gekieltes, hinten stumpseckigeS HalS- schild, sehr kurze Fuhler und ntiht 1% Zoll in der Lange. Bereinzelt komitti fie im sudlichen und mittleren Europa uberall vor, ihre eigentliche Heimath scheint aber ostli- cher zu liegen, denn immer kanten von Osten jette unge- Heueren und Alles verwustenden Schwarme, die von Zeit zu Zeit unseren Welttheil Heimsuchten. Gluck- licherweise bleibt die Fruchtbarkeit der Wanderheuschrecke sich nicht immer gleich; die Perioden, in welchen sie grohie Hvhe erreicht, liegen viel weiter auseinander als bei Maikafern,Feldmausen und ahnlichen Berwustern. Darf man den Chronikenschreibern tranen, so erschienen solche Schwarme im Mittelalter toeit ofter als gegenwartig und drangen viel weiter nach Westen vor. Der letzte sehr grohe Einbruch sand in Ungarn 1747 statt, und von da auS zog 1748 die Brut in dichten Wolken bis nach Frankreich und England und erreichte sogar die Orca- den. Im sudlichen Ruhland und inder europaischen Tur- kei hat indessen diese Plage sich seitdem ost toiederholt. Die Beschreibung der Dichtigkeit und Sånge solcher wan- dernder Myriaden und bie Berichte uber bie in unglaub- lich kurzer Zeit vollenbete Zerstorung aller grunenber Pstanzen klingen tote Fabeln, stnb aber in ber Wirklich- keit begrundet unb von so vielen Augenzeugen bestLtigt, bah ein Zweisel nicht Raum finbet. Der Dunst ber saulenben Ksrper ber an Ermattung gestorbenen ober zerguetschten soll in mattchen Gegenben bie Lust ver- pestet unb in Berbinbung mit einreihenbem Mangel unb Berztoeistung epibetnische Krankheiten unter ben Men- schett erzeugt haben. Kein Mittel zur Bernichtung ober Beschrankung solcher rauberischen Fluge ist unversucht geblieben, alle aber vermochten nichtS gegenuber ben ungeheueren Mettgen. Die Beschreibungen jener Nn- gluckssalle unb bie Abhanblungen uber bie Art unb Le- benstveise ber toattbernben Heuschrecken bilben einen ei- genen, nicht unbebeutenben Theil ber entomologischen Literatur. Anbere SpecieS berselben unb einer nahe vermaubten Gattung (Acridium) verto ttstett periobisch bas mittlere unb subliche Asien unb Afrika. Ganz Marocco toarb 1799 innerhalb brei Tagen jeber grunen= ben Pstanze beraubt, unb cin gleicheS Schicksal traf 1800 einen bebeutenben Theil von Kleinasien. Auf engeren Raum beschrankte, aber ben Betrofsenen bennoch sehr empfinbliche Zerstorungen toieberholen sich alljahrlich in Norbafrika, Palastitta unb Arabien. Sie toechseln ge- legentlich mit allgemeitten, in beren Gefolge HungerS- ttoth bas Lanb uberzieht. Beruhmt ist bie bichterische Beschreibung toelche Joel (II. 2 — 10.) von einem bieser grausenhaften Ereignisse macht. An ber Subspitze Afrika's erscheint periobisch eine Felbheuschrecke (Fig. 3026.), bie ihrem specifischen Nantett (Acridium devasta- tor) entspricht bttrch eine nichts schonenbe Gefrahigkeit, unb bie nicht allein Halm unb Blatter, sonbern auch baS junge Saamenkorn beS GetraibeS aufzehrt. Die Be- fchreibungen ber toolkengleichen Schwarme, wie sie vor vielen Jahrett Barrow unb Lichtenstein gaben, Haben noch 1845 allfeitige Bestatigung crhalten, als ein Norb- wittb auS bent Jnneren Millionen von Acribien auf bie Garten ber Capstabt trieb unb zuletzt toeit auf baS Meer verfchlug, too fie fo bicht auf fegelnbe Schiffe fie- len, bah mehrere Matroftn nothig toaren, um kehrenb bas Deck von ben toiberlichen Gisten zu befreien. Im sudlichen Europa, Borberasten unb Norbafrika erscheint bisweilen bas tartarische Acribium (A. tartaricum) Fig.3027. in grohen Schwarmen. Es ist gelblich braun, auf ben Flugelbecken bunkel gestrichelt. Das Mannchen miht 1% Zoll, bas Weibchen 2% Zoll in ber LLttge. Anbere Arten besuchen bas westliche Afrika unb bie gru- nenben Oasen ber Sahara. Einige Boltet verzehren biese verberblichen Kerfe. Sie toerben als teine Speise schon von Moses (Levit. XI. 22.) erwahnt. In ber Ebene um Bushire sammelt man fie, um fie getrvcknet unb eingesalzen ben Lanbleuten zu verkaufen ober auch frisch gesotten zu verspeisen. Sie sollen, auf letztere Art bereitet, toie ettoas abgestanbene Garneelenkrebse scbtuecken. Bon ben Arabern toerben fie getrocknet, zer- stohen unb in runbe Kuchen geformt, bie man zur Zeit von Getraibetheuerung verzehrt. Gleiches Berfahren beobachten bie Neger am Senegal. Maratten unb Hot- tentotten essen sie eingesalzen, unb bie alten Schriftsteller belegen mit bem Namen von Heuschreckenessern ober Akribophagen verschiebene Bblkerschaften Afrika's unb WestasienS. Writte Ordnung. Hautflugler. In ber Orbnung ber Hautflugler begegnet man ztoar toeder bedeutend grohen Formen, noch buntem Farben- glanz, wohl aber Darlegungen von Jnstinct, die fast wie Berechnung aussehen, und uberhaupt vielen Beispielen von Borsorge, von gut gevrdnetem HauShalte und von