ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

Mit 1558 Ubbildungen

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Side af 318 Forrige Næste
Drille (Øtbnung. Kautfitigler. Kers c. 89 zwei am Rande sLgezahnigen, auf ben platlen Seilen raSpelarlig scharfen Slåttern (Jig. 3040. 3041.) besteht, die fich zwischen einer zweiklappigen ffeischigen Scheide Hin- und herbewegen. Ein besonbereS System von klej- nen Muskeln regiert biese unb giebt ihnen Hinreichende Krast, um auf verhaltnihmahig Harre Korper einzuwir- ken. Hat eine bieser Blattwespen einen paffenben Zweig entbeckt, so nimmt ste aufihm eine feste Stellung, krummt ben Korper nach unten um unb beginnt an einem Octe, ben ste nicht wieber verfehlt, fine Furche mittels ihres Werk- zeugeS einzuschneiben. Nachbem biese bie gehorige Tiest erreicht, empfangt ste ein Ei, welches mit einem schaumigen Safte angeleimt unb uberzogen wirb. In einer gerin- gen Entfernung von biefent Punkte wirb bieselbe Ar- beil sogleich wieber vorgenommen unb so fort, bis ber ganze, auf 16 — 20 fich belaufenbe Vorrath von Eiern erschopft ist. Als Beweis eiserner Ausbauer mag bie von Reaumur beobachtete Thatsache bienen, bah zehn Stunben eifriger unb ununterbrochener Arbeit znr Her- stellung von sechS Einschnitten erforbert werben. Die Verletzungen beS ZweigeS gehen nicht tiefer als bie Schicht beS SplintS, reichen aber um so inehr hin fur bie kleinen Eier, als bie WunbrLnber ber Rinbe balb anschwellen, fich erheben unb uber bas Ei Hald wegrol- len. Fur bie Larve bleibt Hinreichenber Raum zuin Ausschlupfen. Immer lebt biese von ben Blattern beS BaumeS over StraucheS, auf welchem fie auSkam. Die Beschrankung bestimmter Arten von Blattwespen auf bestimmte Pflanzen erklart bie Berwustung, welche ihre Larven bisweilen anrichten. In manchen Jahren wer- ben JohanniSbeeren unb Stachelbeeren von ber kleinen Larve einer unansehnlichen Blattwespe (Nematus ribesii Jig. 3042. aaa) so heimgesucht, bah nach wenigen Wo- chen auch nicht ein Blatt unverletzt bleibt unb bie Strauche bem llntergange nahe kommen. Aus ben von Reaumur angestellten Versuchen scheint fich zwar zu er- geben, bah jene Blattwespe ihre Eier einfach an bie Nerven ber utiteren Blattseite (b) anklebe, inbessen ist eS wahrscheinlicher, bah auch fie Einschnitte, Wenn gleich sehr feine unb bem Beobachler leicht entgehenbe, mache. Die Larven pflegen im Frefsen fich nur auf bie Vorber- beine zu stutzen, (dd) gesaltigt stch zufammenzurollen (c); fie finb grun mit gelben Zeichnungen, mit erhabe- nen, rauhen, schwarzen Punkten bebeckt unb haben stchs wahre, sechzehn Afterfuhe. Die Larven ber Weiben- BlattweSpe (Nematus capreae) unb ber Ellern- BlattweSpe (N. aini) jig. 3043. a b entblSttern in manchen Jahren jene BLume fast vollstanbig. Die Wei- ben- Blattwespe erscheint im Jruhjahre unb legt ihre Eier in einer runben Gruppe an bie Unterseite, aber nicht an bie Nerven bes BlatteS. Zur Erlauterung beS allgeineinen AnfehenS ist unter Jig. 3044. bie grune Vla1tweSpe (lentbredo viridis) abgebilbet. Sie ist gelbgrun, obenher schwarz, grun gescheckt unb Hat Juhler von ber ganzen Lange beS BruststuckeS unb KopfeS, ihre Larve lebt im Sommer auf DolbengewLch- fen. Den Rosen schabet eine Hylotoma (H. rosae), beren Eierlager oben (Jig. 2901.) abgebilbet warb, unb von ber sogenannten Afterraupe (ber Larve beS zu ben Blatt- wespen gehorenben Lophyrus pini) Werben junge Fich- tenpflanzungen bisweilen sehr beschabigl. Zweite Familie. Holzwespen. Legerohre brehrunb, stark, vorgestreckt. Kopf an bas Bruststuck gepreht. Erster Brustring groh, nach born abgestutzt ober abgerunbet, felten zugespitzt. Hin- terleib flach, ungestielt. Larven stchsbeinig, im Holze lebenb. Unter ben Hautfluglern gehoren bie Holzwespen zu ben grohlen. Wie schon ber Name anbeutet, finb fie Vewohner von Walbern, in Europa zumal von Nabel- Holzern unb baher im Suben unb auf Ebenen feltener, als im hhheren Norben unb auf Bergen. Maupertuis IV. Band. begegnete ber Riesenholzwespe (Sirex gigas) jig. 3045. in Lapplanb. Sie ist an zwei Zoll lang, schwarz, am Bauche gelb geringelt, hat bunkelgelben Rucken, Beine unb Augen, fabeiifhrmige, vielglieberige juhler, abgestutzlen ersten Brustring unb finbet fich subwartS bis in bie Schweiz, jeboch felten sublicher. Bei allen Gat- tungen bieser jamilie offnet bas Weibchen ein Loch, welches burch bie Rinbe bis in bie Luhersten Holzschich- ten ber Baume einbringt, unb setzt in baffelbe eineS sei- ner kleinen, spinbelformigen Eier ab. AlS Werkzeug bient eine lang vorragenbe, zwischen zwei Scheiben ein- geschlossene Sage. Die ziemlich grohen, strohgelben Larven, welcke auherlich einige Aehnlichkeit nut ben En- gerlingen haben unb zur Eniwickelung aus bem Ei fie- ben Wochen beburlen, viel fressen unb rasch wachsen, burchhohlen ben Stamm, machen fingerbicke, stchs Zoll ties bringenbe Gange unb verpuppen fich enblich. Da fie zahlreich in bemselben Stamme auSkommen, so lLht fich benken, bah sie eine nicht geringe Berwustung Her- bei zu fuhren vermogen, bie an bem noch stehenben Baume nicht immer fich kunbgiebt. Sie tonnen imNutz- holze weit verschleppt werben unb, bei unvorfichtiger Anwenbnng von grunem Holze zu Balken, GebLube in Gefahr bringen, wenn sie Zeit behalten, fich in bemsel- ben zu entwickeln. Als Puppe leben fie im jruhjahre nur brei Wochen; verpuppen fie fich aber im Herbste, so kommen fie alS ausgebilbetes Jnseet erst bei Wieberkehr milber Witterung zum Borscheine. Viele theilS sehr grohe Holzwespen, welche eigene Gattungen auSmachen, bewohnen bie Urwalber ber Tropenlanber. Zweite Gruppe. Puppenfreffer. Hinter- leib gestielt. Larven mit Fuhen. Dritte Familie. Evaniaben. Hinterleib mittels eineS Stieles an ben oberen Theil ber Hinterbrust befestigt. juhler breizehn- biS sechzehn- glieberig. Obere Taster sechs- untere Taster vierglieberig. Mit ben Evaniaben beginnt eine zweite naturliche Gruppe ber Hautflugler, bie man Puppenfrefser nennt, weil ihre fuhlosen Larven im Kbrper anberer Jnsecten fich entwickeln unb biese auszehren. Sie gelangen bort- hin entweber alS Eier, welche bas Weibchen in ben an- gebohrten fremben Leib schlupstn lieh, ober als Larven, bie neben ben ihnen zur Nahrung bestimmten Larven an- berer Jnsecten ausgekrochen finb. Auf letztere Weist le- ben bie Evaniaben. Im auSgebilbeten Stanbe weilen fie vorzuglich auf Blumen unb finb leicht kenntlich an ber Sitte, wLhrenb ber Ruhe ben Hinterleib hoch empor- gestreckt zu tragen. DeS Nachts ober bei Irubem Wet- ter hangen fie mittels ber Oberkiefer fast stnkrecht an Blattern unb Pflanzenstangeln, verrathen bei heihem Wetter viele Lebhaftigkeit unb geben sanbigen Orten unb Haiben zum Wohnorte ben Borzug. AlS Typus bieser, manche sehr Heine Kerfe enthaltenben Familie bient bie Gattung Evania, von welcher jig. 3047. eine Art stark vergrshert barstellt, bie zu ben minber gemeinen gehort, gegen bie Schaben (Blatta) einen erbitterten Krieg fuhrl unb schwarz gefarbt ist. Vierte Familie. Goldwespen. Hinterleib auS brei biS vier Ringen bestehenb, mit- tels eines sehr kurzen StieleS an ben Unletlbeil ber Hin- terbruft befestigt. Vorberflugel mit wenigen Abern burch- zogen, Hinlerflugel fast aberloS. Legerohre gegliebert, zuruckziehbar, an ber Spitze mit kurzem stechenben Sta- cbeL juhler uber bem Munbe eingefetzt, breizehnglie- berig. Sehr lebhafter Golbglanz bei rother, gruner ober blauer Jårbung unb eine kurze, gebrungene Gestalt macht biese Hautflugler kenntlich. Man hat fie nichtmit Unrecht ben Kolibris verglichen, benen fie weber an Ebelsteinglanz noch an rastloser Beweglichkeit nachste- Hen. Sie lieben offene Orte unb heihen Sonnenschein, halten fich gern auf Blumen auf, legen ihre Eier in frembe Nester, vorzuglich jene ber ungefeffig lebenben Jmmen, rollen fich, wenn gefangen, so genau in eine Kugel zu- sammen, bah alle vorragenben unb verletzbaren Theile geschutzt finb, unb vermogen nicht zu stechen. Eine ber schonsten ist bie unter jig. 3048. stark vergrohert abge« bilbele gemeinc Golbwespe (Chrysis ignita) mil spangrunem Kopfe unb Bruststucke, golbigem, an ber Spitze vierzLhnigem Hinterleibe. Fuitsle Familie. Pteromaliden. Charakter im Allgemeinen ber vorhergehenben Fa- milie, jeboch : Flygel mit Ranbnerven, Ranbmal unb be- sonberen Ranbmahlnerven (Jig. 3049. a); Legerohre kaum zuruckziehbar; juhler gebrochen, mehr ober minber keulenfbrmig. Taster kurz, nicht ober kaum vorragenb, zwei- biS vierglieberig, feltener funf- bis sechsglieberig. Zufolge ber Angabe eineS -ausgezeichneten beulschen Entomologen kommen in Deutschlanb allein an eintau- senb Arten bieser Familie vor. Sie finb von kleiner Gestalt, ber Mehrzahl nach fast mikroskopisch, aber im- mer mil sehr lebhaflen Farben geschmuckl unb melal- lisch glLnzenb. Ihre Eier legen fie in bie Korper anbe- rer Jnsecten; manche der kleinsten Arten bohren zu je- nem Behufe sogar Jnsecleneier an. Die hierher gehb- renbe Gattung ChalciS zeichnel fich aus burch sehr verbickle, am Grunbe gespornte, ber Lange nach ge- zahnle Schenkel ber Hinterfuhe (Fig. 3949. b), bie aso eine Aehnlichkeit mil jenen ber Donaeien unter ben KLfern (d) haben. Die Fuhler finb schwach ver- bickl (c). Die bickschenkelige ChalciS (Ch. cla- vipes e) ist auf Blumen nicht sekten. Sechste Familie. Proetotrnpiden. Charakter im Allgemeinen ber vorhergehenben. Fa- milie, jeboch Fuhler nickt gebrochen, fabenformig, bei ben Weibchen bisweilen keulenformig, mit verlLngertem Grunbgliebe. Taster nicht vorragenb. Legerohre bisweilen zuruckziehbar, an ber Spitze bes Hinlerlei beSangebracht. In Hinfichl auf Ledensweise habeu bie Proctotrupi- ben sehr viel Aehnliches mit ben Ptervmaliben. Sie finb unansehnlicher alS biese, ebenfallS sehr klein, stel- len auSnehmenb viele Arten bar, toutben aber bisher nicht so beachlet unb untersucht wie anbere Hautflugler. Siebenie Familie. Gallwespen. Charakter im Allgemeinen ber vorhergehenben Fa- milie, jeboch: Hinterleib meist stark zusantmengebruckl unb untenher gekiell, Hinten mit einer Rinne sur ben am Grunbe spiralisch zusammengetounbenen Legestachel versehen. Fuhler nicht gebrochen, meist vorgestreckt. Gallwespen finb bisweilen sehr Heine, gerabe micht lebhaft gefLrbte Jnsecten, bie man im gemeinen Leben wohl immer uberfieht, obgleich Jebermann bie Erzeug- nisse ihrer ThLtigkeit, bie Pflanzengallen, kennl. Man belegt mit biesem Namen kurzweg bie beerenformigen grunen ober auch bunten Auflreibungen an BlLttern unb Blatlstielen, bie IheilweiS kornichen ober sogar sasrigen frembarligen Gebilde, bie an Zweigen unb an saftigen Rinben von StrLuchen fich auSbilben, im In« neren allezeit hohl finb unb entweber Eier ober Lar- ven enthalten, inbem bie GallweSpe bie Oberflache beS BlatteS ober ber Rinbe anbohrl, borlhin ein Ei legt unb somit einen Reiz unb vermehrtes Zustromen von Flus- sigkeit nach jener Stelle Hervorbringt. 3c nach ber Art ber Pflanze nehmen biese Aftergebilbe eine be- stimmte, wenigen Beranberungen unterworfene Gestalt an. Wie ubrigens ein an fich krankhafles Erzeugnih in ber Gestalt fich immer gleich bleiben kbnne, so bah ziemlich jebe Art von Galltoespe eine besonbere Art