ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

Mit 1558 Ubbildungen

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 318 Forrige Næste
118 Kerfe. Kechfte Ordnung. Schmetlerlinge. dieser Falter die Flfigel aufrecht, wie ein Tagschmeller- ling, eine von Linne im specifischen Namen angedeutete Eigenlhfintlichkeil. Die dicke, trage, Hellgrfine, an den Seiten gelbgestreifte, obenher mit mehreren Paaren Hocker besetzte Raupe lebt auf Rothbuche, Birke, Haselnuh und Eller und verwandelt flch in eine langliche, rolh- liche oder grunliche Puppe. Zehnte Familie. Zunsler. Ffihler bei den Mannchen gekammt oder in deiden Geschlechtern borstenformig. Taster bald lang vorge- strcckt, bald ohne Auszeichnung. Korper lang, schmach- tig, Haarlos, beschuppt. Flugel zart, in der Ruhe ein Dreieck bildend. Beine verlangert, die Hinteren mit langent Sporn. Man hat erst in neueren Zeiten die Schnietterlinge dieser Familie besser beachlel; ungeachtet ihrer Kleinheit entbehren ste den Schinuck zarter Farben und feiner Zeichnungen nicht, indessen muh das Glas bei ihrer Be- trachtung Anwendung finden. Sie kommen von kleinen, gegen die Mitte verdickten, vierzehn- bis fechzehnffihigen, meist mit kleinen Warzen und Haaren besetzten Raupen, die sich, uber der Erde und in einem engen Gewebe, in lange, bunne Puppen verwandeln. Ffir die Gattung Zfinsler (Pyralis) im engen Sinne ist ffir das Mannchen ein am After stehendes Haarbfischel, ffir daS Weibchen eine Legerohre bezeichnend. Von thierischem Fett, ^aitten und trockeneni Fleische lebt die Raupe des Fett- zfinslerS (P. pinguinalis). Greift ste trockene Ge- genstande an, z. B. Leder, so verbirgt sie sich unter ei- nem Gewebe (Fig. 3251. b c b), das ihr auch bei der Verwandlung zur Decke bient. Dafi sie in menschlichen Eingeweiben lebenb in Menge gefunben worben, gehsrt zu ben Fabeln. Der Falter ist sehr klein, obenher gelblich aschgrau, auf Rficken unb Vorberstfigeln mit abwechselnben, schwarzen unb weifilichen Zickzackbinben gezeichnet(k); abgeflogen sieht er einfach aschgrau aus (e). — Unter ben kleinen, ohne Unterschieb bufter gesarbten, in ber Gestalt an bie Eulen erinnernben Herehnen (Her- cyna) verbient ber braunho ckerige Zfinsler (H. strigulalis) Nennung. Seine auf Eichen lebenbe rsth- liche Raupe erbauet namlich aus sehr kleinen Rinben- stfickchen eine an einen Zweig befestigie Platte (Fig. 3252. a), zieht bann mitiels Faben bie Ranber so zusammen (b), bah eine, von ber Seite gesehen kahnformige Hfille enl- steht (c) , beren obere Oeffnung enblich auch geschlofsen wirb unb bie Puppe schfitzt. Elfte Familie. Wickler. Ffihler fabenformig, kurz. Taster verlangert, in ber Mitte behaart, an ber Spitze schuppig. Flugel bach- sormig, austiegenb, bie vorberen meist an ber Spitze ab- gestutzt. Zusammengefattete ober burch ein Gespinnst an ein« anber befestigte Blatter enthalten sehr ost Heine sechzehn- sfihige, mit einzelnen Haaren besetzte Raupen; au8 bie« sen toerben enblich kleine, meist unbebeutenb aussehenbe Fatter, bie fast nur bes Nachts fliegen. Auch diese tourben ehebern vernachlapigt, um so genauer aber unter- sucht in den letzten Jahrzehnten, und bilben jetzt eine sehr zahlreiche Ordnung. Die Gattung Halias hat fast die Gestalt der Eulen, dicken, weihen Khrper, breite, Hell- grfine Vorberfifigel unb toeihe Hinterfifigel; ihre tragen Raupen leben auf Banmen und vertoandeln sich an der Fldche eines Blattes in einem festen, pergamentartigen Gewebe. Allgemein verbreitet ist der Hageichen- wickler (H. prasinana Fig. 3243. 3. Raupe, Puppe und Falter), dessen grfine, gelbgestreifte Raupe auf Ei- chen, Bnchen, Birken unb Ellern lebt; er Hat Hellgrfine Vorberfifigel mit brei schiefen, weihen Streifen, rfith- liche, bei bem Weibchm weihliche Hinterfifigel, rostrothe Ffihler und Ffihe. Eine nahe verwandte Art, der SSeibett roidIer (H.chlorana) theiltbie grfineFarbung. Hat aber mit toeifien Fransen eingefahte Flfigel. Die Raupe lebt auf Weiben (Fig. 3254. a). Sobalb sie aus bem einzeln an einen jungen Weibentrieb gelegten Ei konirni, spinni ste bie zarten, jungen Blatter berge- stalt zusammen, bah jebes nach auhen sich boppelt zu- sammenrollt (b); in bem inneren Raume schlagt sie ih- ren Wohnfltz auf unb verpuppt sich enblich ebenbaseldst. — Blattwickler (Tortrix) unterscheiben sich von ber eben erwahnten Gattung weniger burch dupere Charak- tere, als burch Ksrperhaltung unb LebenSweise wah- renb beS Raupenzustanbes. Der Birken-Blatt- toickler (T. ribeana) hat gelblich Hellgraue Vorberfifi- gel, mit braungelbem Wurzelfleck unb schiefer Millel- binbe, aschgraue Hinterfifigel, ist sehr klein unb fommt von einer Raupe, toelche Birken- unb Hollunberblatter ber Lange nach an ben Rdnbern zusammenrollt unb burch Fdben verbinbet (Fig. 3257.), todhrenb bie Raupe bes nahe verwanbten, ebenfalls sehr unansehnlichen Hol- lunber-BlatttoicklerS (T. syringana) Fig. 3256. bie Blatter von ber Spitze her einrollt, ber Ampfer- Blattwiekler am Ranbe Hald abgetrennte Blattstucke (Fig. 3255.) zusammentoickelt. Grohe Vertofistungen entstehen von Zeit zu Zeit am jungen Eichenlaube burch ben Eichen -Blattwickler (T. viridana), einen klei- nen Schmetterling mit grfinen, langs bes Vorberranbes mit gelblichgrauer Linie gezeichneten Flfigeln, befsen hellgrfine, etwa 9 Linien lange Raupe mittels feiner Bfischel von Gespinnst (Fig. 3253.) Eichenbldtter sehr geschickt zusammenrollt, aber auch zum Absterben bringt. Besonbere Schonheit zeigt ber Perlmutter-Blatt« wickler (T. lathoniana) Fig.3262. 7.; seine Flfigel sinb an ber Wurzel hell golbbraun, auf ber Mitte perlmut- tergldnzenb, gegen ben Ranb mit golbbrauner, bttnkel- gestrichelter Binbe eingefahk, noch weiter nach autzen mit Perlmutterflecken geziert. Er gehort zu ben seltensten aller Fatter. Zwolfte Familie. Motten. Ffihler fabenformig, einfach. Taster spitzig. Flfi- gel mit verschmalerter ober sonst ausgezeichneter Spitze, austiegenb; Hinterfifigel kurz mit ansehnlichen Fransen. Sowohl im Ansehen als auch in LebenSart entfernen stch bie Motten am Weilesten vom Vorbilde bes wahren Schmetterlings. Ihre sechszehnffihigen Raupen Haben oft eine ganz mabenartige Gestalt, wohnen weniger im Freien als in Hdusern ber Menschen, in Banen von Thieren unb dhnlichen Verstecken unb weben fur stch be- sonbere Decken, bie sie herumschleppen unb als tragbare Schutzwehr benutzen. Manche nisten sich in Pfianzen- stangeln ein, finb ost so klein, bah ste burch bas Zellge- webe eines BlatteS, ohne bie Haut zu verletzen, Gange graben, verbergen sich wohl auch im Inneren von Ge- traibekbruern unb verursachen bem Lanbmanne Verluste, wdhrenb anbere bem thierischen Haar nachstellen unb mit Recht in jeber Haushaltung geffirchtet toerben. Man nennt ihre unter ber Haut ber Blatter lebenben Larven Minirraupen ; von einer solchen (Tinea rayella) rfihren bie toeihen Gange im Inneren ber Rosenblatter (Fig. 3263.) ober ber Blatter (Fig. 3259.) ber Schlfis- selblume (Primula veris) her; bie im Inneren bieser Gdnge verlaufenbe bunkle Linie besteht aus ben flfisstg abgesetzten Ercrementen. Die Raupen ber GehduS- schaben (Oecophora) machen zum Theil auS ben Blåt- tern, bie ihnen zur Nahrung bienen, ihre Decken, inbem sie ein Fragment ber Oberhaut loSnagen (Fig. 3260. a), woburch bie Blattstelle zwar kein Loch empfangt, aber burchsichtig toirb ( Fig. 3260. b, Fig. 3261. a), ihm eine kegelfdrtnige (Fig.3261. b) ober auch platte Gestalt (Fig. 3260. c) geben, um es mit sich herumschleppen zu konnen (d). Die Kleinheit ber Fatter von Oecophora ergiebt sich aus ber Abbilbung von Linne'S Gehdus- schabe (Oe. linneella) Fig. 3262. 6., welche lohgelbe, an ber Wurzel unb Spitze schwarze, in ber Mitte mit brei Silberflecken gezeichnete Oberflfigel, graubraune, metallisch gldnzenbe Hinterfifigel befltzt unb alS Raupe auf Linben lebt. Zwischen ben nahrungsarmen Flech- ten an Steinen unb Mauern lebt eine sehr kleine Motte, beren Larve aus abgebissenen Theilchen jener Pflanze ein kegelformiges Gehdus (Fig. 3264.) toebt, toelcheS allezeit Herumgeschleppt unb im Falle beS Ver- lustes schnell burch ein neues ersetzt toirb. Die nur zu gut bekannte Pelzmotte (Tinea pellionella) Fig. 3265. d. e. legt ihre Eier an Wollentoaaren, KielbungS- stficke u. s. to. unb weih biese bei aller Vorsicht ber Men- schen aufzufinben. Nach acht bis vierzehn Tagen konirnt bie Raupe aus unb beginnt fogleich aus abgenagtein Haar unb eigenem Gespinnst einen Sack ober eine Rohre zu toeben, aus beren Vorber- unb Hinterfiffnung sie Kopf unb Ffihe hervor stecken fann, unb bie fie freiwil- lig nicht verldht. Welche Vertofistungen fie, too ste ungestort bleibt, anzurichten vermoge, weih Jebermann. Jhr aus allerlei Wolle zufammengefetzteS, baher oft fehr buntes GehduS bauet fie eigentlich fchichtweis vom Mit- telpunkte nach bem Ranbe hin (Fig. 3265. a b) unb er- weitert eS gelegentlich, inbem sie es an ber Seite spal- tet (c) unb einen Theil einsetzt. ES follen zwei Gene- rationen in einem Sommer sich folgen. Der Heine Fal- ter (e) hat gratie, metallisch gldnzenbe Vorberfifigel mit schwarzem Punkte. Unter ben burch bornige Hinter- ffihe ausgezeichneten Wachsmotten (Galleria) finbet bie schon ben Alten bekannt gewesene Bienenmotte (G. cerella) Fig. 3262. 3. unb Fig. 3266. ihren Platz. AuS ben an bie Mfinbung von Bienenstocken gelegten Eiern (Fig. 3266. a) schifipft eine sehr kleine Raupe (b), bie fich sogleich an einer Wabe festsetzt, um auS abgenagtem Wachs unb ben elgenen Ercrementen eine Rohre zu banen, bie, inwenbig mit Seibengespinnst ausgekleibet, zur Wohnung bient unb Schutz gewdhrt (Fig. 3266. c). Sie wirb vorfichtig burch bie Wabe fortgesfihrt unb tniht enblich einen halben unb seibst ganzeit Fuh in ber Lange. Da immer viele Raupen neben einanber arbei- ten, so enthalt bie Wabe enblich nichts weiter als ber- gleichen Rohren (d) unb zerfdllt wohl auch in ttnrein- liche Trfimmer. Zuletzt wirb bie Raupe innerhalb ei- nes Gespinnstes zur braunen Puppe. Bienenmirthe sfirchten mit Recht biese Motten, benn wo sie einmal festen Fuh gefaht, geht ber Stock unretibar verloren. Zwischen bem Mannchen unb bem Weibchen beS Fatters herrscht so groher Unterschieb, bah man fie ehebern alS zwei Species beschrieb. Jenes (e) hat blahgraue, wie Reihblei gldnzenbe, am Jnnenranbe mit kurzen Purpur- streifen gezeichnete Flfigel unb starken, schwarzen, Hinten weihen Haarfchopf auf bem Brustschilbe, gleicht aber in ber Sugenb (f) immer noch bem Weibchen (g), befsen Flfigel viel bunkler, Hinten sehr stumpf finb. — Im Frfihjahre erfcheinen bisweilen bie attS Faulbaum unb Spinbelbaum (Evonymus) bestehenben Hecken ganz fiberzogen mit einem bichten, weihen Gespinnst, welcheS Tausenben von kleinen bottergelben, fchwarzkopfigen Raupen (Fig. 3267) zur Wohnung bient. Diese bilben bie Nachkommenschast ber sehr bekannten Spinbel- baummotte (Yponomeuta evonymella) Fig. 3262. 4., welche schneeweihe, mit sunfzig schwarzen Punkten ge-- zeichnete Oberfifigel Hat unb ihre Eier im August an jenen Bdunten absetzt. Dreizehnte Familie. Federmotten. Oberflfigel meist in zwei, feltener in mehr Theile ge- spalten, Hinterfifigel stets tief getheilt. Febermotten haben mehr ober minder ties getheilte Flfigel, beren einzelne Lappen fast aussehen wie zwei- zeilige Federn, rasches unb anhaltenbes Fliegen jedoch nicht gestalten. Sie ffihren ein ganz nachtliches Leben unb kommen Her von kleinen, breiten, elwas behaarlen, theilweis als Minirraupen sich nahrenben Larven. Balb